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Schlussstein für das Erfurter Brühl

Vier erste Preise bei hochbaulichem Realisierungswettbewerb

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Wettbewerbsgebiet 1 - 1. Preis: Schettler Architekten, Weimar

Die LEG Thüringen entwickelt als Flächeneigentümer seit 1995 das Stadtquartier Erfurt-Brühl. Den Abschluss der städtebaulichen Revitalisierung des ehemaligen Gewerbestandortes bildet das Areal am Gothaer Platz („Brühl-Süd“). Das Wettbewerbsgebiet umfasst insgesamt 1,9 Hektar und ist für eine Wohnbebauung vorgesehen.

Auf Grundlage eines städtebaulichen Gutachterverfahrens erfolgten die Definition der zukünftigen städtebaulichen Struktur und die Parzellierung in zu bebauende Grundstücke mit Größen zwischen ca. 1.100 bis 4.600 Quadratmeter und Geschossflächen zwischen 1.200 und 5.400 Quadratmeter.

Im Zuge eines in 2015 durchgeführten Interessenbekundungsverfahrens wurden für die vier definierten Baufelder vier potenzielle Investoren ermittelt. Die Bauherren lobten gemeinsam einen nichtoffenen hochbaulichen Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren aus.

Am Wettbewerb teilnahmeberechtigt waren Architekten. Zur Teilnahme zugelassen wurden je Wettbewerbsgebiet sechs Teilnehmer, davon wurden jeweils zwei Teilnehmer von dem jeweiligen Bauherrn gesetzt, vier Teilnehmer wurden aus den zugelassenen Bewerbern gemeinsam durch Auslober, Stadt und LEG ausgewählt und verbindlich einem Baufeld zugeordnet. Die Bewerbung erfolgte für den Wettbewerb insgesamt und nicht für ein bestimmtes Baufeld. Die Wettbewerbssumme betrug insgesamt 89.300 Euro (netto); 22 Arbeiten wurden eingereicht. Das Preisgericht tagte am 17. August unter Vorsitz von Susanne Wartzeck, Architektin in Dipperz bei Fulda, und vergab die folgenden Preise …

Ergebnis

Wettbewerbsgebiet 1 (10.200 Euro)
Auslober: Sparkasse Mittelthüringen

  • 1. Preis (5.100 Euro):
    Schettler Architekten, Weimar
  • 2. Preis (3.060 Euro):
    Vitaminoffice Architekten, Erfurt
  • 3. Preis (2.040 Euro):
    hks Hestermann Rommel Architekten + Gesamtplaner, Erfurt

Aus dem Protokoll zum 1. Preis:
„Selbstbewusst, aber unprätentiös besetzt der Entwurf den Endpunkt der Maximilian-Welsch-Straße mit einer ruhigen Platzfront. Zur Straße eher geschlossen und nüchtern, öffnet sich der Baukörper großzügig und luftig zum besonnten Wohnhof nach Westen. Der Beitrag besticht durch die außerordentlich qualitätsvolle und gut durchdachte barrierefreie Erschließung, die einen komfortablen Zugang ins Haus schafft und (unter Inkaufnahme eines Parklifts) sogar im Erdgeschoss zwei seht gut funktionierende Wohnungen mit direktem Gartenbezug ermöglicht.“

Wettbewerbsgebiet 2 (21.500 Euro)
Auslober: IMO BAU GmbH

  • 1. Preis (15.050 Euro):
    TRU Architekten Part mbH, Berlin
  • 3. Preis (6.450 Euro):
    Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar

Aus dem Protokoll zum 1. Preis:
„Der vorgeschlagene, in der Wiederholung gleicher Elemente ruhig wirkende Putzbau wird als für den Ort und die Wohnfunktion angemessene Architektur ausdrücklich begrüßt. Die konsequente Ausbildung eines durchlaufenden Sockelgeschosses mit drei aufgesetzten, durch feine Verschränkungen der Fensterlaibungen gegliederte Obergeschosse setzt diesen Ansatz auch im Detail überzeugend um.“

Wettbewerbsgebiet 3 (31.400 Euro)
Auslober: Anhöck & Kellner Massivhaus GmbH

  • 1. Preis (15.700 Euro):
    Thillmann Architekten, Koblenz
  • 2. Preis (9.420 Euro):
    Henchion Reuter Architekten, Berlin
  • 3. Preis (6.280 Euro):
    Gewers & Pudewill GmbH, Berlin

Aus dem Protokoll zum 1. Preis:
„Ein in Materialität und Plastizität anspruchsvolles Gebäude entwickelt eine hohe Präsenz am wichtigen Umlenkpunkt zwischen Warsbergstraße und Bonemilchstraße/Maximilian-Welsch-Straße. Die Plastizität der Fassade wird geschickt für die Einordnung von Freisitzen und Sitzbänken im Innenraum genutzt. (…) Die Einzelhäuser entlang der Henning-Goede-Straße entsprechen in Rhythmus und Abstand der vorgegebenen städtebaulichen Struktur. Positiv wird die Differenzierung der Fassaden beurteilt, die eine Eigenständigkeit der Einzelkörper unterstreicht.“

Wettbewerbsgebiet 4 (26.200 Euro)
Auslober: HK Immobilienmanufaktur GmbH

  • 1. Preis (16.593 Euro):
    Adobe Architekten + Ingenieure GmbH, Erfurt
  • 2. Preis (9.607 Euro):
    Haus-mit-Zukunft | Architekten + Ingenieure, Erfurt

Aus dem Protokoll zum 1. Preis:
„Die Arbeit entspricht in vollem Umfang der städtebaulichen Vorgabe. Das Erscheinungsbild ist differenziert und ausdrucksstark. Die Materialwahl ist angemessen und setzt an geeigneter Stelle einen Akzent in Form eines Turmhauses. (…) Positiv wird auch die Nutzbarkeit der begrünten Dachfläche gesehen.“

veröffentlicht am 29.08.2016 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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