Studie: Zukunft der Architekten - Berufsbild und Märkte
Untersuchung im Auftrag der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen von Hommerich Forschung
Die Untersuchung ist als PDF-Download über die Website der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen verfügbar.
Auszug aus dem Vorwort:
Die Konjunkturschwäche im Bausektor dauert nun schon länger als eine Dekade an.
Gleichzeitig ist ein deutliches Überangebot an Architekten festzustellen. Die Planungsaufträge gehen zurück, zugleich nimmt die Komplexität der verbleibenden Bauaufgaben zu. Auf europäischer Ebene sorgt die Diskussion um die „Dienstleistungsrichtlinie“ für Irritationen. Auf Bundesebene wird die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ernsthaft in Frage gestellt.
Vor diesem Hintergrund versuchen immer mehr Architektinnen und Architekten, ihr Tätigkeitsspektrum auszuweiten und die Schwerpunkte ihrer Arbeit zu verlagern. Tradierte Arbeitsfelder werden dabei zum Teil ohne großen Widerstand geräumt, neue Dienstleistungen aus verwandten Marktsegmenten ins Portfolio aufgenommen. Nur selten gibt es für solche Entscheidungen eine fundierte Daten- oder Erkenntnisbasis.
Um ihren Mitgliedern eine gesicherte Grundlage für die strategische Ausrichtung ihres Büros zur Verfügung zu stellen, hat die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im Frühjahr 2004 das Institut „Hommerich Forschung“ mit einer umfassenden Untersuchung zur „Zukunft der Architekten“ beauftragt. Ziel der Untersuchung sollte es sein, Daten und Fakten über die Entwicklung des Architektur- und Planungsmarktes zusammen zu tragen, diese mit der Meinung von Experten abzugleichen und aus diesen Erkenntnissen begründete Prognosen für die künftige Entwicklung des Berufsbildes und der Aufgabenfelder für Architektinnen und Architekten abzuleiten.
Die nun vorliegende Erhebung gibt in ihrem Datenteil über den Status Quo einen umfassenden Überblick, den es bislang noch nicht gab. Die Architektenkammer stellt damit Informationen zur Verfügung, auf deren Grundlage eine mittelfristige Strategieplanung möglich wird. Darüber hinaus sind in den Experten-Interviews und -Workshops qualifizierte Einschätzungen renommierter Fachleute der verschiedensten Disziplinen heraus gearbeitet worden, die sowohl der Orientierung als auch als Korrektiv der Handlungsstrategie von Architekturbüros dienen können.
...Die Studie gibt Anstöße für eine mögliche Neupositionierung der Architekturbüros. Doch so sehr man es auch wünschen mag: Die Untersuchung kann weder Aufträge generieren noch neue Tätigkeitsfelder für Architektinnen und Architekten erschließen. Sie gibt aber eine Fülle von Hinweisen darüber, wo prosperierende Märkte zu finden sind, welche Aufgaben künftig von Architekten gewonnen werden können und welche Strategien für die Zukunft Erfolg versprechen.
Die Studie kann damit als Kompass fungieren, der Orientierung in einem unübersichtlichen und oft auch unsicheren Berufsfeld bietet. Die Fahrtroute muss dennoch jeder selbst bestimmen!
Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen