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Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2012 verliehen

Jury kürt zwei Preisträger und vergibt vier Anerkennungen

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Broschüre „Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur 2012“, Bild: Stiftung Baukultur Thüringen

Thüringens Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, hat am Nachmittag des 11. Dezember 2012 als Schirmherr den Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Jury, Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann, auf Schloss Ettersburg verliehen. Der Preis war zum vierten Mal von der Stiftung Baukultur Thüringen ausgelobt worden.

Preisträger sind zwei Projekte, die auf sehr unterschiedliche Weise der Zielrichtung des Preises und dem Grundanliegen der Stiftung Baukultur, eine breite Öffentlichkeit für die Qualität unserer gebauten Umwelt zu interessieren und zu sensibilisieren, entsprechen.

Preisträger

- Film „Der Preis“
Deutschland 2011, 83 Minuten
Regie: Elke Hauck, Berlin ■ Produktion: Martin Lehwald und Marcos Kantis, Schiwago Film GmbH, Berlin

Auszug aus der Beurteilung der Jury: Nach dem Gewinn eines Wettbewerbs zur Umgestaltung von Wohnblöcken kehrt ein in der betreffenden thüringischen Kleinstadt sozialisierter, noch junger Architekt aus Frankfurt/Main an die Stätte seiner Kindheit und Jugend zurück; in eine Plattenbausiedlung, in der er selbst aufwuchs und die er jetzt nach seinen Plänen verändern soll … Es geht um bereits unumkehrbare und noch eintretende Veränderungen. Rückbau und Umbau von Wohngebäuden der DDR-weit angewandten Wohnungsbau-Serie-70 in einer thüringischen Kleinstadt dienen als Sujet für die Verschränkung von Lebensläufen in Vergangenheit und Gegenwart …Filmisches Sinnbild der Hoffnung und der Erfüllung von Träumen und Sehnsüchten ist der Besuch der Rettungsstation des DDR-Architekten Ulrich Mühter am Strand von Binz durch den Filmhelden. Filmische Poesie verschränkt sich hier mit feinfühlig-bewusster Erinnerung an einen Vertreter der auch in der DDR geschehenen „Suche nach frischen Ideen und Nonkonformität“ … Resignation begegnet Hoffnung. Utopien weichen Illusionen, immer eng verbunden mit den großen und kleinen Räumen, in denen wir leben. Städtebau und Architektur erfahren ihre Bestätigung als hochkomplexe kulturelle Dimension; im Film … auf das Wesentliche fokussiert, auf die Menschen, die diese Kultur prägen.

- Erhalt „Glashaus im Paradies“, Jena
Verein: Glashaus im Paradies e.V., Jena

Auszug aus der Beurteilung der Jury: Mit der Gründung des Vereins wurde nicht nur die Voraussetzung geschaffen, ein für die Errichtungszeit in der DDR ungewöhnlich freizügiges und an internationale Architektur und Raumgestaltung angelehntes Projekt vor dem Abriss zu bewahren (Anm. d. Red.: Architekt war Friedhelm Schubring), sondern es auch dem Sinn der modernen Baukultur folgend einer multifunktionalen bzw. kulturellen Nutzung im Einklang mit der Umgebung für die breite Öffentlichkeit zuzuführen. Durch die Einreicher selbst wurde das zentrale Thema des Programms mit dem Begriffspaar „Kultur – Natur“ bezeichnet. Das Glashaus (Kultur) im Paradies (Natur) bildet eine gelungene Symbiose, die zu neuem, der Öffentlichkeit zugänglichem Leben erweckt wird. Damit hat der Verein ein alternatives, modernes und komplementäres Angebot im kulturellen Leben Jenas geschaffen und ein für Thüringen bemerkenswertes Beispiel moderner Baukultur realisiert.

Anerkennungen

  • Ausstellungsinszenierung „BAU.ART.Thüringen“
    Eine Reflexion des Planens und Bauens
    Kurator: Architektenkammer Thüringen, Erfurt ■ Szenographie: Holzer Kobler Architekturen, Zürich / Berlin
  • Horizonte-Vortragsreihe / Horizonte. Zeitschrift für Architekturdiskurs
    Studentische Initiative horizonte an der Bauhaus-Uni­versität Weimar (Marco Rüdel, Martin Pohl, Frederike Lausch, Jonas Malzahn, Konrad Lubej, Tom Erdmann, Vitus Gelach, Stella Simon, Moritz Nicklaus, David Bauer, Konrad Angermüller)
  • Neubau Kindertagesstätte „Arche Noah“ Erfurt-Gispersleben
    Bauherr: Evangelische Kirchengemeinde Erfurt-Gispersleben ■ Planungsbüros: A21 GbR architektur und kommunikation, Weimar; HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER architekten und ingenieure, Erfurt
  • Radiobeiträge zur Architektur
    Aus dem Alltag eines Architekten als Radiojournalist bei Radio Lotte, Weimar
    Journalist: Heiner Koch, Weimar ■ Institution: Radio Lotte, Weimar

Mit der Auslobung und durch die Preisvergabe soll das Bewusstsein für die Qualität der Planungs- und Baukultur in einer sich stetig verändernden Umwelt gefördert werden. Herausragende Leistungen, die zu einer qualitätvollen Planungs- und Baukultur in Thüringen beitrugen bzw. sie ermöglichten, werden durch den Preis gewürdigt.

Um den Preis hatten sich in diesem Jahr insgesamt 59 natürliche sowie juristische Personen beworben.

Mitglieder der Jury waren:

  • Dr. Ursula Baus, frei04 publizistik, Stuttgart
  • Dr. Mathias Duft, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Hochtief Solutions AG, Erfurt
  • Mario Lerch, Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Referatsleiter Baukultur und EU-Förderung
  • Bernhard Schönau, Bürgermeister der Stadt Bad Langensalza
  • Prof. Dr. Ullrich Schwarz, Geschäftsführer der Hamburgischen Architektenkammer
  • Dr. Claus Dieter Worschech, Worschech Partner Architekten, Erfurt
  • Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann, Architekt, Bauhaus-Universität Weimar

Alle Einreichungen, Jurybeurteilungen, Fotos und weitere Informationen auf der Website der Stiftung Baukultur Thüringen:
http://www.baukultur-thueringen.de/

Broschüre
Die Broschüre zum Baukulturpreis 2012 mit allen Preisträgern, Anerkennungen sowie den Objekten der Engeren Wahl und der zweiten Wertungsrunde kann kostenfrei bei der Stiftung Baukultur Thüringen bezogen werden (E-Mail: info@baukultur-thueringen.de).

veröffentlicht am 11.12.2012 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Stiftung Baukultur Thüringen, Verfahren / Auszeichnungen / Preise: Ergebnisse, BAU.ART.Thüringen

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