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Vom Eiermannbau zur Spiegelarche

Rückblick auf die Exkursion der Kammergruppe Eichsfeld Unstrut-Hainich

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Führung durch die IBA-Abschlussausstellung im Eiermannbau Apolda, Bild: Elke Bergt

Die IBA Thüringen neigt sich dem Ende zu. Noch bis zum 29. Oktober präsentiert sie die Ergebnisse ihrer Arbeit, zeigt Ideen, Aufgaben und Wege, wie in Thüringen und darüber hinaus Zukunft gestaltet werden könnte. Zu den Themenbereichen gehören insbesondere der Umgang mit Leerstand, die Herausforderungen und die Notwendigkeit der Klimawende sowie Integration und soziale Projekte.

Die Kammergruppe Eichsfeld Unstrut-Hainich nutzte am 2. September die Gelegenheit, die Ausstellung im Apoldaer Eiermannbau und einige Projekte anzuschauen. Wir lernten manches über das StadtLand Thüringen und seine Orte, vom kleinsten Dorf bis zur größten Stadt. Wir lernten das Thüringer Durchschnittsdorf kennen und erfuhren, wie sich der Klimawandel bereits jetzt in unserem Land bemerkbar macht.

Großes Interesse gab es in unserer Gruppe für den Eiermannbau selbst, der auch künftig als Open Factory genutzt werden soll, und für dessen Umgestaltung mit sparsamen, aber wirkungsvollen Mitteln. Die Ausstellung samt aufschlussreicher Führung empfehlen wir gerne weiter – beispielsweise für einen Büroausflug oder für unsere Kammergruppen. Es lohnt sich!

Mit einem kurzen Umweg über die Martinskirche Apolda, die als IBA-Projekt zum soziokulturellen Zentrum umgebaut werden soll, fuhren wir nach Roldisleben – ein kleines Sackgassendorf mit circa 140 Einwohnern, etwa eine halbe Stunde von Apolda entfernt. Nach anfänglicher Skepsis bei der Einfahrt ins Dorf wurden wir schnell positiv überrascht. Gleich mehrere Projekte machen einen Besuch äußerst attraktiv:

1) Die Bienen-Garten-Kirche: Eine hübsche kleine Dorfkirche, die sich das Thema Natur und Bienen zu eigen gemacht hat und so eine zusätzliche Nutzung erfährt. Man findet hier eine Schaubeute, Wachskunst und zwei große Bienenfiguren, in denen sich Beuten befinden. Dazu gibt es vor der Kirche einen Pavillon zum Rasten, einen Gemeinwohlschrank, Informationstafeln und ein Bienenhotel.

2) Ein Arboretum: Seit vielen Jahren wird hier der Baum des Jahres gepflanzt. Die Initiatoren wollen damit die Vielfalt an Bäumen, die auch bei uns und in Zeiten der Trockenheit wachsen können, aufzeigen.

3) Die Spiegelarche: Hier spielt das Landschaftsarchitektenpaar Backhaus & Barnett mit der Landschaft und der Kunst. Zwei zum Dorf hin verspiegelte, versetzt übereinander gestapelte Seecontainer oben auf dem Feld sind Anziehungspunkt und Ort für Treffen und Ausstellungen. Auch wenn die Saison gerade beendet wurde, konnten wir einen Blick in den unteren, derzeit völlig verspiegelten und sehr beeindruckenden Raum werfen.

Im Übrigen steht in Roldisleben aktuell auch die „Butze“, entworfen von Architekt Robert Ilgen und im Rahmen des Thüringer Staatspreises für Baukultur 2020/2021 mit dem Sonderpreis Nachwuchs bedacht. In der Mikro-Architektur kann man sogar übernachten, mit weitem Blick in die Landschaft und auf die Spiegelarche. Auch Roldisleben ist also eine absolute Empfehlung.

Wir planen nun bereits die Exkursion für 2024, dann gerne auch mit einigen Interessierten mehr.

Elke Bergt

Weitere Informationen zum Abschlussjahr und den Projekten der IBA Thüringen: www.iba-thueringen.de

veröffentlicht am 24.09.2023 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Kammergruppe Eichsfeld Unstrut-Hainich, Kammergruppen

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