Von Thüringen nach Eisleben und Mansfeld – auf den Spuren Luthers
Exkursion der Kammergruppe Kyffhäuser Südharz
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Auf eine spannende Exkursion nach Lutherstadt Eisleben und Mansfeld, Luthers Geburtsstadt, begaben sich 24 Architektinnen und Architekten sowie andere Interessierte aus Nordthüringen und Gera am 9. August 2024. Die beiden geschichtsträchtigen Städte in Sachsen-Anhalt gehören seit 1996 zum UNESCO-Welterbe und bieten eine faszinierende Mischung aus sanierter Historie und zeitgenössischer Architektur.
Mit Carmen Niebergall von Tourenreich – Architektur- und Kunstreisen Mitteldeutschland als kompetente Begleitung tauchten wir in die architektonischen Geheimnisse der Städte ein und erfuhren, wie geschickt alte Strukturen bewahrt und moderne Akzente gesetzt wurden.
Start in Eisleben – willkommen im Luther-Erbe
Unsere Tour begann an der historischen Malzscheune, wo uns Bürgermeister Staub und sein Team herzlich begrüßten. Hier erhielten wir Einblicke in aktuelle Stadtprojekte, wie das städtebauliche Konzept „Mut zur Lücke“. Danach folgte ein Rundgang auf dem Lutherweg mit Stadtführerin Rosemarie Knape. Ein Highlight: der Aufstieg auf den Turm der Taufkirche St. Petri Pauli, die 2012 von AFF Architekten aus Berlin restauriert wurde. Von hier aus bot sich uns ein atemberaubender Blick über die Stadt und das Umland.
Weiter ging es zum Luthergeburtshausensemble, einem Meisterwerk der Sanierung, betreut von Springer Architekten aus Berlin. Die Ausstellung wurde von der Gruppe Holstein Grafikdesign aus Leipzig gestaltet. Auch das Lutherarchiv und der Schöpfungsgarten standen auf dem Programm, zu denen uns Mirko Gutjahr interessante Einblicke gewährte.
Zeitreise durch die Stadt
Der Spaziergang führte uns weiter zum Marktplatz, zum historischen Rathaus und zur St.-Andreas-Kirche. Hier stach besonders der liebevoll gestaltete Vikariatsgarten ins Auge, ein Projekt von hobusch + kuppardt Architekten aus Leipzig. Luthers Sterbehaus und die Lutherstadtterrassen, gestaltet von lohrer.hochrein Landschaftsarchitekten, waren weitere beeindruckende Stationen.
Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der „Totenstadt“ in St. Nikolai, die 2022 zu einem Kirchenarchiv und Kolumbarium umgenutzt wurde – ein spannendes Projekt vom Architekturbüro Körber aus Sangerhausen.
Kloster Helfta – geschichtsträchtiger Zwischenstopp
Mittags kehrten wir ins Kloster Helfta ein, wo uns Priorin Schwester Katharina in die bewegte Geschichte des Klosters einführte. Hier wurde nicht nur der Geist gestärkt, sondern auch die Architektur, restauriert von Maas und Partner, und die wunderschön gestalteten Außenanlagen von DÄRR Landschaftsarchitekten konnten ebenfalls bewundert werden.
Mansfeld – Luthers Wurzeln hautnah
Frisch gestärkt fuhren wir nach Mansfeld, um mehr über Luthers Kindheit zu erfahren. Bürgermeister Andreas Koch und Ortsbürgermeisterin Undine Heisig begrüßten uns am Schloss. Ein besonderer Fokus lag auf Luthers Elternhaus, das 2014 durch Anderhalten Architekten modernisiert wurde, sowie der Lutherschule und der Stadtkirche St. Georg.
Zum Abschluss der aufregenden Exkursion machten wir noch einen letzten Halt im Mansfelder Hof und ließen die Eindrücke des Tages bei angeregten Gesprächen Revue passieren. Ein großer Dank gilt Carmen Niebergall für die Organisation dieser erlebnisreichen siebten Etappe unserer Exkursionen. Wir freuen uns schon auf die nächste Überraschungstour 2025 und heißen alle Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen!
Stefan Klima und Pia Wienrich