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Weimar bietet sich als Standort für das »Neue Europäische Bauhaus« an


Mitteilung der Bauhaus-Universität Weimar

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Das Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar war der Gründungsort des Staatlichen Bauhaus Weimar 1919 und ist auch heute ein zentraler Ort auf dem Universitätscampus, Bild: Thomas Müller

Die Bauhaus-Universität Weimar wird sich an der Ausschreibung der Europäischen Union für ein »Neues Europäisches Bauhaus« beteiligen. Für die Bewerbung als einer von fünf Standorten wird ein interdisziplinäres Team Anfang 2021 einen universitätsübergreifenden Ansatz ausformulieren und diesen mit zahlreichen thüringischen, bundesweiten und internationalen Partnerinstitutionen zu einem inhaltlich breitgefächerten Konzept entwickeln.


Im Oktober stellte Ursula von der Leyen in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Forderung nach einem neuen Europäischen Bauhaus. Sie beschreibt darin, dass wir vor neuen globalen Aufgaben stehen und dafür eine neue Bewegung für nachhaltigere Städte und lebenswerteres Wohnen benötigen. Der dafür zu initiierende sogenannte »Green Deal« muss zugleich ein neues kulturelles Projekt für Europa sein, konstatiert von der Leyen. Als Ideengeber zitiert sie das historische Bauhaus, denn bereits vor hundert Jahren wurden dort Kunst, Handwerk und Technik zusammengebracht. Darum geht es heute erneut: Wie kann man angesichts der globalen Herausforderung des Klimawandels gemeinsam, im Zusammenwirken von Technik, Wissenschaft, Kunst und Gestaltung, die Zukunft formen?


Die Bauhaus-Universität Weimar steht in der Tradition des Bauhauses und ist sich zugleich ihrer Verantwortung in der Gegenwart bewusst – deshalb sieht sie sich als einen der fünf geplanten Standorte des neuen Bauhauses und wird sich dafür bewerben. Inhaltlich sind alle Fakultäten der Bauhaus-Universität Weimar am Konzeptentwurf beteiligt.


Prof. Dr. Winfried Speitkamp, Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, unterstreicht den gemeinsamen Willen aller Universitätsbereiche hinsichtlich des Bewerbungsvorhabens: »In der Bauhaus-Universität Weimar verbindet sich die Gestaltung der Zukunft mit einem lebendigen Kulturerbe. In Forschung und Lehre arbeiten hier Ingenieurwissenschaften, Architektur und Stadtplanung, Kunst- und Gestaltung, Informatik, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Geistes- und Kulturwissenschaften eng zusammen, um neue Ideen und Konzepte für Nachhaltigkeit und eine lebenswerte Umwelt zu entwickeln und umzusetzen. Alle Fächer vereint die Frage: Wie verändern sich Gesellschaft und Umwelt durch die moderne Technik? Wie muss das Verhältnis von Mensch, Umwelt und Technik künftig ausgestaltet werden? Wie können und wie wollen wir heute und in der Zukunft zusammenleben?«


Bereits jetzt arbeiten die Disziplinen an der Bauhaus-Universität Weimar an drängenden Problemen der Gesellschaft und daraus resultierenden Fragestellungen – für das Bewerbungskonzept sollen diese gebündelt und neu zusammengedacht werden. Die Themen reichen von der Ressourcenschonung beim Bauen und neuen Mobilitätskonzepten über Städtebau und Landschaftsgestaltung bis zu Fragen des künftigen Wohnens und der sozialen Gerechtigkeit. Auch die Digitalisierung wird bei der Suche nach Antworten eine zentrale Rolle einnehmen.

Zugleich werden Studierende von Anfang an eng in das Vorhaben eingebunden: beteiligt sind sie in Lehre, Forschung und Transfer. Die Bauhaus-Universität Weimar bildet diejenigen interdisziplinär und international denkenden und handelnden Persönlichkeiten aus, die unsere Zukunft nachhaltig prägen und gestalten werden.


In dem Konzept sollen aber auch Stimmen »out oft he box« berücksichtigt werden und andere, ungewöhnliche Perspektiven einfließen: Die hervorragende Vernetzung der Bauhaus-Universität Weimar in Thüringen, in Deutschland, Europa und weltweit wird dazu dienen, ihre zahlreichen Partnerinstitutionen einzuladen, sich mit ihren Kompetenzen und Sichtweisen in die Zukunftsprojekte einzubringen.

Bis Mitte 2021 wird die Universität ein Konzept erarbeiten, das sie als Bewerbung für einen der fünf avisierten neuen Bauhaus-Standorte bei der Europäischen Kommission einreichen wird. »Die Initiative der Kommissionspräsidentin von der Leyen hat uns alle elektrisiert«, resümiert Prof. Speitkamp. »Sie passt nicht nur genau auf unser Fächerprofil, sie bezieht auch unsere Kompetenzen bei der Ausbildung von Studierenden mit ein und fordert uns ausdrücklich auf, die relevanten Fragen der Gegenwart aktiv anzugehen. Wir sind bereit, die Herausforderung anzunehmen und unsere gemeinsame, geteilte Zukunft zu gestalten. Ein Neues Europäisches Bauhaus Weimar ist genau der passende Rahmen dafür.«

veröffentlicht am 23.12.2020 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Neues Europäisches Bauhaus

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