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2. Thüringer Landesausstellung

Pressebrief zur 2. Thüringer Landesausstellung

Nähere Infos erhalten Sie über
Frau Ingrid Pohl
Mitarbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsdienst
2. Thüringer Landesausstellung Sondershausen
Telefon: 03632/663-236

Landesausstellung aktuell

Gestaltung der Ausstellung beginnt Mitte Januar 2004

"Die Vorbereitungen zu der in fünf Monaten beginnenden 2. Thüringer Landesausstellung sind soweit beendet, dass wir Mitte Januar 2004 im Marstall mit der Gestaltung der Ausstellung beginnen können." Als der Generalbeauftragte der Ausstellung, Dr. Konrad Scheurmann, dem Residenzschreiber gegenüber dieses Fazit zog, waren im Marstall Handwerker beim letzten Feinschliff für das Parkett. Auf dem Parkparterre vor dem einstigen Pferdestall waren Gärtner dabei, das Entree nach den Ideen der Garten- und Landschaftsarchitekten zu realisieren. Etwa zur gleichen Zeit machte Dr. Scheurmanns Stellvertreter, Dr. Martin Salesch, die Mitarbeiter der Ausstellung im benachbarten Wagenhaus, das gegenwärtig als Büro genutzt und zur Ausstellung ein Cafe beherbergen wird, mit den Gestaltungsentwürfen für die Ausstellung vertraut.

Unter den Zeichnungen und Modellen, die ab Mitte Januar in den beiden Etagen des Marstalls, im Schloss sowie in einer Kaserne der Stadt Sondershausen umgesetzt werden, war auch ein Modell der Freiluftinszenierung "Passage des 19. Jahrhunderts" welche das Areal zwischen Marstall und Schloss verbinden wird.

Gruppe aus Nordrheinwestfalen buchte erste Führungen durch die Ausstellung

Auch das Führungsprogramm für die 2. Thüringer Landesausstellung läuft, wie die Arbeit an der Herstellung eines Akustik-Guide, auf Hochtouren. Um Garderoben, Kassen, den Museumsshop und die Aufsicht im Schichtdienst besetzen zu können, stellt die Landesausstellung - zeitlich befristet - rund 70 Arbeitskräfte ein. Die Ausstellung wird vom 15. Mai bis 3. Oktober 2004 täglich von 10 bis 20 Uhr und montags von 12 bis 20 Uhr geöffnet sein. Im Buch der Führungen durch die Ausstellung gibt es bereits zahlreiche Einträge; die erste Anmeldung überhaupt kam von einer Gruppe aus Nordrheinwestfalen.

Einzigartige Zusammenstellung von Porträtbüsten demonstriert Heiratspolitik

Die Heiratspolitik der thüringischen Herrscherhäuser orientierte sich über die Jahrhunderte stets auch außerhalb der Grenzen Thüringens, ja des Alten Reiches. Am erfolgreichsten waren dabei zweifellos die Ernestiner, speziell die Linien Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Coburg und Gotha. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert vermochten sie in die regierenden Häuser von Großbritannien und Irland, von Rußland, den Niederlanden, von Belgien, Bulgarien und Rumänien, von Schweden, Spanien und Norwegen einzuheiraten. Das spiegelt sich auch wider in Porträtbüsten und Denkmalen von Persönlichkeiten. Eine wahre Flut von Darstellungen dieser Art - auch über einzelne Herrscherhäuser hinaus - brachte vor allem das 19. Jahrhundert hervor - etwa das bekannte Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar. Nach den Zusagen der Leihgeber steht jetzt fest, dass zur 2. Thüringer Landesausstellung "NEU - ENTDECKT - Thüringen, Land der Residenzen" im Schloss von Sondershausen erst- und einmalig eine Sammlung von Porträtbüsten und Denkmalen (auch in Modellen und Entwürfen) zu sehen sein wird, wie es sie bisher nicht gegeben hat.

Warum man die Ausstellung gesehen haben muss...

Heute: Herr Prof. Dr. Jens Goebel, seit 1999 Mitglied der CDU-Fraktion des Thüringer Landtages und Mitglied des Kuratoriums der 2. Thüringer Landesausstellung

"Die 2. Thüringer Landesausstellung muss man gesehen haben, weil sie zunächst das Verständnis über die Geschichte Thüringens vertiefen wird. Um es salopp zu sagen: Wer sich nicht dafür interessiert, was vor seiner Kindheit gelaufen ist, der wird ewig ein Kind bleiben. Noch kürzer gesprochen: Zukunft braucht Herkunft. Eine Ausstellung wie die bevorstehende, kann und wird diese Einsicht mit hohem Unterhaltungswert vermitteln. Wer nach Sondershausen kommt, dem wird an einem einzigen Ort die Vielfalt der unterschiedlichen kulturellen Tradition unseres Landes geboten. Dass wir als Chef für die Ausstellung den renommierten Ausstellungsmacher Dr. Konrad Scheurmann gewinnen konnten, stellt sich immer mehr als ein Glücksfall dar. Ich gebe zu, dass anfangs nicht alle meine Kollegen bereit waren, sich dem Projekt einer Landesausstellung zu nähern; andere Ressorts als das von Wissenschaft, Kunst und Kultur hätten das Geld auch gut anlegen können. Aber Demokratie lebt von Mehrheiten, und die haben wir - unter dem großen Engagement von Landtagspräsidentin Christine Lieberknecht - pro Ausstellung schaffen können. Ich freue mich, dass die Ausstellung der gesamten Region Nordthüringen Impulse verleiht."

Männer und Frauen, die (Residenz-)Geschichte machten

Heute: Carl Eduard Adolph Petzold (1815-1891), Hofgärtner, Park- und Gartengestalter u.a. in Weimar, Greiz und Sondershausen

Petzold, ein überaus erfolgreicher Schüler des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, trat seinen Dienst am Weimarer Hof im Jahre 1844 an. 1850, als der junge, aufstrebende Gärtner pflegend, verjüngend und auch gestaltend in die überalterte Bausubstanz des Weimarer Parks an der Ilm eingriff, warf ihm Dienstherrin Maria Pawlowna Verletzung der Vorschriften vor. Darin hieß es u.a.: "Es soll und muss der hiesige Park in Stand und Wesen nach dem Plan und im Geiste seiner erhabenen Gründer erhalten werden, und es sind daher alle Vorschläge, welche auf Veränderung seiner Form und Einrichtung abzielen, unstatthaft und unzulässig." Ein Konflikt, in welchen nicht nur er zu dieser Zeit und an diesem Ort sondern auch frühere und spätere Kollegen da und dort immer wieder gerieten. Dass man ihn zu Lebzeiten als "Mann mit der goldenen Axt" titulierte, wie einen seiner Nachfolger in Weimar, ist nicht bekannt geworden, obschon er in seinen Planungen zuweilen genau dieses Vorgehen einkalkulierte. So auch im Park von Weimar-Tiefurt, wo Petzold zum Zwecke großzügigerer Wegeführungen, größerer Räume und attraktiver Sichtachsen starke Auslichtungen vornehmen ließ. Pückler wusste seinen Schüler dafür recht zu loben, würdigte seine Arbeit in Tiefurt als "glänzende Umwandlung der sehr mangelhaften Anlagen", die den "Stempel großartigen Stils, und tief eindringenden Verständnisses der nach ewigen Gesetzen waltenden Natur" tragen würden. Auch der Park von Ettersburg bei Weimar trägt die Handschrift des Lehrer-Schüler-Paares. Die großräumige landschaftliche Gestaltung, die bestimmt wird von prächtigen Einzelbäumen und weitschwingenden Wiesenhängen, wird bis in die Gegenwart als "Pücklerschlag" bezeichnet. Als Fürst Günther Friedrich Carl II. von Schwarzburg-Sondershausen für die Anlagen in Sondershausen einen "tüchtigen Landschaftsgärtner" suchen ließ, entschied er sich ebenfalls für den in Weimar wirkenden Petzold, der 1851 seinen Plan vorlegte. Dieser bezog sich insbesondere auf den ehemaligen Lustgarten, den Bereich zwischen Hoftheater und Achteckhaus sowie die Verlagerung der Hofgärtnerei auf die Fläche westlich des Jägerhauses. Für den Lohpark unterhalb des Schlosses wollte er nur Empfehlungen geben, da der Bereich gut angelegt sei, gegenwärtig jedoch "sehr verwildert und in der letzten Zeit sogar von unkundiger Hand entstellt" worden war. Mit der Umsetzung des Petzoldschen Planes wurde der Pückler-Schüler Carl Arlt betraut, der bis dahin in Eisenach gearbeitet hat. 1858 hatte er die Ideen Petzolds weitgehend realisiert. Petzold, der 1852 nach Muskau zurück gegangen war, wurde 1872 noch einmal mit einem Objekt in Thüringen betraut. Gerufen vom reußischen Fürsten Heinrich XXII., entwarf er für die Residenz Greiz einen Landschaftspark, dessen besondere kulturhistorische und künstlerische Bedeutung bis heute unumstritten ist.

Es grüßt Euch Bärendame Possi

Eine Ananas zum 8. Geburtstag der jungen Bärin und eine Spendenaktion für die Erweiterung des Geheges

Barbara aus Sondershausen möchte Tierärztin werden und war eine der ersten, die sich die junge Bärendame Possi im Internet zur Freundin und Mitwisserin auserkoren hat. Seit Possi im Netz unter www.possi-sondershausen.de in Briefen an ihre Altersgefährten (und ältere Leser) von Thüringens 2. Landesausstellung erzählt, erfährt sie Reaktionen "mit steigender Tendenz", wie man sich im "Possi-Büro" der Landesausstellung freut. Die Tendenz wird weiter steigen, wenn Possi per Internet in die Welt schickt, dass sie am 8. Januar 2004 ihren 8. Geburtstag feiert, und damit einen Wunsch verknüpft. Wenn nun schon mal die Fürsten "für alles so schöne Häuschen hatten, für die Pferde, die Ananas, die Orangen, für das Karussell und so weiter, da wünsche ich mir zum Geburtstag so sehr ein schönes fürstlich-bäriges Häuschen. Nein, falsch, eigentlich soll es gar kein Häuschen sein, sondern ein größeres Gehege mit einem kleinen Stück Wald für Papa Sascha und mich und vielleicht später mal für einen netten Bären-Mann", schreibt Possi im Netz. Tatsächlich hat das Bärengehege auf dem Possen, dem einstigen Jagdrevier der Residenz Sondershausen, eine Veränderung nötig. Zwar wurde es vor einigen Jahren mittels Spenden schon von damals lediglich 30 (dreißig) auf jetzt 400 Quadratmeter erweitert, doch gibt es die Chance, der Bärenfamilie in Richtung Wald noch mehr Raum zu schaffen. Die dafür notwendigen 25.000 bis 30.000 Euro, so die Schätzung von Fachleuten, sollen auch über Spenden zusammen kommen. Das eigens dafür bei der Kyffhäusersparkasse Sondershausen (BLZ 820 550 00) eröffnete Konto der Stadtverwaltung Sondershausen trägt die Nummer 31 000 00 268. Unter dem Stichwort "Spende Possi" sind dort ab sofort Einzahlungen möglich.

Der Generalbeauftragte der Ausstellung, Dr. Konrad Scheurmann, "Possi-Beauftragte" Silvia Schmiedel und der Betreiber des Freizeitparkes zum Possen, Herr Bernd Jahn, haben darauf bereits eingezahlt und mit dieser Nachricht sowie einer prächtigen Ananas bei Possi Vorfreude auf ein neues Gehege und auf ihren 8. Geburtstag geweckt.

Symbol der Residenz bis in die Gegenwart: das Schloss

Heute: Die Heidecksburg Rudolstadt

Willkommen an der "Rudolstädter Riviera", wie manch Einheimische von ihrer Stadt nebst Umgebung schwärmen. Immerhin schlängelt sich der im 14. Jahrhundert erstmals als Stadt erwähnte Ort über acht Kilometer durch das liebenswerte Saaletal. Auf Touristen, Bildungsreisende und Erholungssuchende übt die Stadt schon lange eine besondere Anziehungskraft aus. Denn das etwa 29 000 Einwohner zählende Rudolstadt umgab, und umgibt mitunter bis heute, der Hauch, und manchmal auch mehr, einer Residenz-, Theater- und Festspielstadt; einer Stadt der Musik und des Tanzes; einer selbstbewussten Beamtenstadt; einer Stadt gediegenen Handwerkes und bäuerlichen Fleißes. Dazu verweist die Stadt neben Schiller und Goethe auf weitere große Namen: Martin Luther, die Gebrüder Humboldt, Arthur Schopenhauer, die Musiker und Komponisten Nicolo Paganini, Franz Liszt, Richard Wagner, Albert Methfessel, Max Eberwein und Philipp Heinrich Erlebach lebten und arbeiteten hier für mehr oder weniger lange Zeit. Sie förderten den Ruf, für dessen öffentliche Anerkennung man bei Hofe unablässig eintrat: Ein "Klein-Weimar" zu werden.
"Diese Gegend wird Ihnen lieb sein, mir brachte sie gestern einen Eindruck von Ruhe in der Seele, der mir innig wohltat", lockte denn beispielsweise auch Charlotte von Lengefeld ihren späteren Gatten Friedrich Schiller zu einem längerem Sommeraufenthalt nach Rudolstadt. Nach ersten Erkundungen schrieb der Eingeladene an Friedrich Körner: "Seit acht Tagen bin ich nun hier in einer sehr angenehmen Gegend, eine kleine halbe Stunde von der Stadt und in einer sehr bequemen heiteren und reinlichen Wohnung." Von da aus genieße er "eine sehr reizende Aussicht auf die Stadt, die sich am Fuße eines Berges herumschlingt, von weitem schon durch das fürstliche Schloss, das auf die Spitze des Felsens gepflanzt ist, sehr vorteilhaft angekündigt wird."
60 Meter über der Stadt, erreichbar über sechs von der Altstadt heraufführende Treppen, grüßt den Ankommenden von Ferne schon majestätisch Schloss Heidecksburg mit seinem 40 m hohen Turm. Entstanden auf dem Platz, an welchem vermutlich im 12. Jahrhundert eine Burg für die Grafen von Orlamünde errichtet worden war, führten über Jahrhunderte ein Brand und herrschaftliche Erhebungen bis in das Jahr 1729 zu Erweiterungen und Veränderungen. Die vielen Handschriften an diesem Bauensemble zu einem einzigartigen harmonischen Gesamterlebnis von Architektur, Ausstattung, Plastik und Malerei zusammengeführt zu haben, ist das Verdienst vom fürstlichen Baudirektor Gottfried Heinrich Krohne (1703 - 1756), den man 1743 zur Nachfolge der Dresdner Architekten Pöppelmann jr. und Knöffel aus Weimar hierher verpflichtet hatte. Vielbewunderte Glanzleistung der Anlage ist der Heiterkeit verbreitende 12 Meter hohe Rokoko-Festsaal. Die Gestaltung Krohnes für den im Grundriss ursprünglich rechteckigen Festsaal, der durch zwei Geschosse geführt ist, ließ einen der bemerkenswertesten Rokokosäle in Deutschland entstehen. Dessen erlesene künstlerische Ausstattung erhebt ihn zu einem unter den Thüringer Schlössern einmaligen Gesamtkunstwerk. Vom Fußboden über den Stuck und die Malereien bis zu Spiegeln und den Arbeiten aus Schmiedeeisen am Balkon für die Hofmusik ist das eine auf das andere abgestimmt, scheint alles nur für diesen Raum geschaffen. Kaum weniger prächtig präsentieren sich die links und rechts vom Saal abgehenden Vorsäle und Appartements. In den Räumen des Schlosses hat jene von Chronisten überlieferte Auseinandersetzung stattgefunden, die Schiller unter der Überschrift "Ein Frühstück auf dem Schlosse zu Rudolstadt" literarisch festgehalten hat. Der darin vorkommende Spruch der mutigen einheimischen Gräfin Katharina gegenüber Herzog Alba, "Fürstenblut für Ochsenblut", kursiert noch heute da und dort. Im Schloss hat seit langem ein Museum mit vielfältigen Sammlungen seinen Sitz. In jüngerer Zeit fanden hier auch das Thüringer Staatsarchiv und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten einen geeigneten Platz zur Erfüllung ihrer Aufträge. Mit der Sonderausstellung "Vom Naturalienkabinett zum Naturkundemuseum" ist das Thüringische Landesmuseum Heidecksburg am Rahmenprogramm der 2. Thüringer Landesausstellung beteiligt.

Ein ganzes Land stellt sich aus


Heute: Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt

Landesausstellung - landesweit. Seit langem sind die Macher der Ausstellung mit über 30 ehemaligen Thüringer Residenzstädten und darüber hinaus mit Kommunen, die diesen Status nie hatten, über einen eigenen Beitrag zur Landesausstellung in Verhandlung. Das so entstehende ergänzende Ausstellungsprogramm ist von enormer Vielfalt geprägt, wie auch die Sonderausstellung "Ein Kleid für die Heimat" im Museum für Thüringer Volkskunde in Erfurt zeigen wird.

Das im sogenannten Herrenhaus des früheren Großen Hospitals von Thüringens Landeshauptstadt untergebrachte Museum zählt mit 950 Quadratmeter Ausstellungsfläche zu den größten seiner Art in Deutschland. Dokumentiert wird dort vorrangig ländliches Alltagsleben zwischen 1750 und 1900 im Spannungsfeld von Tradition und Moderne, von Beharrung und Wandel. Hervorhebenswert sind die zahlreichen Exponate zur ländlichen Sachkultur: Möbel, Hausrat, Arbeitsgeräte, Glas, Keramik, Schmuck, religiöse Gegenstände, Objekte der Volkskunst und Textilien. Vor allem auf dem Bestand an Textilien greift die Ausstellung "Ein Kleid für die Heimat - Zur Trachtenpolitik thüringischer Herrscherhäuser im 19. Jahrhundert" zurück. Für den "Residenz-Kurier" erläutert Museumsleiterin Dr. Marina Moritz das Konzept: "Die Ausstellung wird zeigen, dass im 19. Jahrhundert Tracht weit mehr war als nur ein ländlich regionales Kleidungsphänomen. Stattdessen gerieten sie und ihre Träger - die undifferenziert unter dem Begriff Bauern zusammengefasste Landbevölkerung - zu Sinnbildern und Garanten von Zucht und Ordnung, von Gottesfurcht und Herrschertreue in einer unruhigen Zeit. Tracht wurde somit zum Gegenstand politischen Kalküls, benutzt für repräsentative Aufgaben und ideologische Zwecke. Zielgerichtete Maßnahmen zum Erhalt und zur Erneuerung der Trachten erreichten in den thüringischen Territorien eine besondere Qualität." Die Pflege der Trachtenkultur erlebt in Thüringen seit geraumer Zeit eine starke Renaissance; der Bach-Stammort Wechmar (Landkreis Gotha) ist eine Hochburg dieser Bestrebungen. Ein für 2004 geplanter "Thüringer Trachtensommer" wird diesen Teil einheimischer Erbepflege unterhaltsam und vergnüglich darstellen.
Bild 4 heimatev.jpg: "Thüringer Trachten"

Glossar

Bei allem Bemühen, die Ausstellung für ein breites Publikum zu öffnen und verständlich zu gestalten, sind zahlreiche Fachbegriffe unumgänglich. Das in jedem Pressebrief aufgenommene Glossar nennt einige davon in alphabetischer Reihenfolge, diesmal:

Eventualbelehnung. Festlegung einer Neubelehnung, falls der Träger eines bestimmten Lehens ohne männliche Nachfahren beziehungsweise Erben sterben sollte. Erzbischof. Seit dem 12. Jahrhundert bekannte Bezeichnung für den ersten Bischof einer Kirchenprovinz. Höchste kirchliche Instanz unterhalb des Papstes. Föderalismus. Gestaltungsprinzip von Staaten, das der übergeordneten Gewalt nicht mehr Regelungsbefugnisse gegenüber nachgeordneten Gewalten einräumt, als im Interesse des Ganzen geboten ist. Fresko. Abschnittweise auf noch feuchtem, gipsfreien Kalkputz ausgeführte, außerordentlich haltbare Wandmalerei, bei der Korrekturen nicht möglich sind. Fruchtbringende Gesellschaft (Palmenorden). Im Jahr 1617 in Weimar gegründete literarische Gesellschaft. Ihr Zweck war u.a., "dass man die Hochdeutsche Sprache in ihrem rechten Wesen und standt/ ohne einmischung frembder ausländischer wort/ auffs möglichste und thunlichste erhalte/ und sich so wol der besten aussprache im reden/ als der reinesten und deutlichsten art im schreiben und Reimen-dichten- befleissige." Signet der Gesellschaft war die Palme. Fürst. Zur Zeit Karls des Großen bedeutete Fürst in der Form von furisto der erste, der vorzüglichste unter den Adligen. Im 10. Jahrhundert steigerte sich der Begriffsinhalt zu Herrscher oder Herrschaftsgewalt. Fürsten stand das Recht der Königswahl zu.

Ihre Ansprechpartner

  • Dr. Konrad Scheurmann, Generalbeauftragter
  • Dr. Martin Salesch, stellvertretender Projektleiter
  • Daniela Grumbach, Marketing-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Regina Pleyer, Sekretariat
  • Silvia Schmiedel, Ausstellungsvermittlung
  • Claudia Reichardt, Rahmenprogramm
  • Jördis Frank, Redaktion/ Katalog
  • Frank Mihm, Bildredaktion/ Bildarchiv

veröffentlicht am 12.01.2004 von Susann Weber · Rubrik(en): News

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