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„Wir streben ein wettbewerbsfreundlicheres Klima an.“

Im Porträt: der Vergabe- und Wettbewerbsausschuss der Architektenkammer Thüringen

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Olaf Baum, Vorsitzender des VWA

Wie und woran die Kammer arbeitet und welche Bedeutung die einzelnen Gremien haben, ist vielen nicht bekannt. Die Ausschüsse der Architektenkammer Thüringen, ihre Aufgaben, Arbeitsprogramme sowie Vorsitzenden bzw. Ansprechpartner wollen wir Ihnen nach und nach im Architektenblatt und auf unserer Website vorstellen. Den Auftakt macht der Vergabe- und Wettbewerbsausschuss, kurz VWA.

Die originären Aufgaben des VWA sind die Förderung des Wettbewerbswesens, die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung von Wettbewerbsrichtlinien, die Beratung von Auslobern und Teilnehmern von Vergabeverfahren unter Anwendung des Vergaberechts und der Richtlinien für Planungswettbewerbe sowie die Prüfung und Registrierung von Wettbewerbsauslobungen nach RPW 2013.

Bereits am 13. Januar 2014 hatte sich der VWA neu konstituiert. Der damit verbundene personelle Wechsel wirkte sich laut Olaf Baum, dem Vorsitzenden, „belebend auf Arbeit und Diskussion aus“. Auf fruchtbaren Boden fiel insbesondere eine Anregung aus dem Kreis der Gremiumsmitglieder: „Die laufenden VOF- und Wettbewerbsverfahren und die dazugehörigen Unterlagen werden nun für alle Mitglieder des Ausschusses auch online gebündelt. Dies erleichtert und beschleunigt nicht nur unsere Vorbereitung, sondern auch die regelmäßig Analyse gelaufener VOF- und Wettbewerbsverfahren.“

Wie aber lauten sie – die Ziele des VWA für die kommenden Jahre? Olaf Baum wünscht sich schlankere und nichtdiskriminierende Vergabeverfahren, bessere Zugangschancen für den beruflichen Nachwuchs sowie eine bessere Qualifizierung der Verfahren: „Insgesamt streben wir ein wettbewerbsfreundlicheres Klima an.“ Diese Absicht untermauert der Ausschussvorsitzende mit Zahlen: „In der jüngeren Vergangenheit gab es sechs bis acht RPW-Verfahren sowie zwölf bis fünfzehn VOF-Verfahren pro Jahr. Wir schätzen, dass sich eine ganze Reihe von VOF-Verfahren zur Durchführung von RPW-Wettbewerben eignen.“ Allerdings gäbe es noch immer Vorbehalte bei den Auftraggebern hinsichtlich Zeit und Kosten. Argumente, die laut Baum „mehrfach widerlegt“ sind.

Die aktive Auslober-Kontaktpflege gehört demzufolge auch zu den wesentlichen Aufgaben der Ausschussarbeit. Den normalen Sitzungsalltag beschreibt Olaf Baum so: „Wir diskutieren in der Hauptsache zu laufenden RPW- und VOF-Verfahren und berichten dann über die Ergebnisse von Abstimmungen mit den Auftraggebern.“ Weitere häufig wiederkehrende Themen seien die Neuaufnahmen in die Verzeichnisse der Preisrichter und Verfahrensbetreuer, der Bericht vom Erfahrungsaustausch auf Bundesebene sowie die Verfolgung „grauer Verfahren“.

Aktuell wird eine Werkstatt für Verfahrensbetreuer und Fachpreisrichter vorbereitet sowie eine Checkliste für die Betreuung und Begleitung von Wettbewerbs- und Vergabeverfahren erstellt. Auch ist eine lose Blattsammlung geplant, die den stark nachgefragten Leitfaden „Baukultur ist Planungskultur ist Verfahrenskultur“ fortschreiben und mit ausgewählten Themen ergänzen soll. Den Auftakt machen dabei Merkblätter zur Vergabe unterhalb der Schwelle sowie zu Formen der Bürgerbeteiligung. Zudem soll es für das Planen mit jungen Büros bzw. kleinen Büroorganisationen bald schon wichtige Handlungsempfehlungen geben.

„Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber die positiven Rückmeldungen von Auslobern im Anschluss an gelaufene Wettbewerbsverfahren sowie auf unseren Leitfaden stimmen uns positiv und motivieren uns für die kommenden Herausforderungen“, blickt Olaf Baum voraus.

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WEITERE INFORMATIONEN ZUM VWA:
https://architekten-thueringen.de/kammer/ausschuesse/vwa/

veröffentlicht am 15.12.2014 von Björn Radermacher · Rubrik(en): Kammergremien, News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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