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Journalistenpreis für Spiegel-Artikel

Bundesarchitektenkammer PRESSEMITTEILUNG 06/2003 Berlin, 31.01.03

Journalistenwettbewerb der Bundesarchitektenkammer und des Deutschen Architektenblatts entschieden

Ulrike Knöfel ist die Siegerin des 9. gemeinsam von der Bundesarchitektenkammer und dem Deutschen Architektenblatt ausgelobten Journalistenwettbewerbs. Das Thema lautete „Die Ware Architektur“. Den mit 5.500 Euro dotierten 1. Preis erhält die Autorin für ihren in DER SPIEGEL erschienenen Beitrag „Der Bluff mit dem ewigen Blubb“.

Dort schildert sie prägnant und anschaulich den weltweiten Erfolg des Architekten Frank O. Gehry. Sie beurteilt seine Bauten pointiert und meinungsfreudig und analysiert die Ursachen dafür, dass ein derart exzentrisch wirkender Baustil überall und immer wieder gefragt ist. Die Darstellungsform des Beitrages
erschließt das Thema auch für Laien, wobei inhaltlich meist ein hohes Niveau gehalten wird. Der Text will über den Extremfall Gehry hinaus das Bewusstsein
für die Problematik einer Architektur schärfen, die zu allererst der Profilierung von Entwerfern und Bauherren dienen soll.

Den 2. Preis, dotiert mit 3.500 Euro, bekam Gerhard Matzig für den in der Süddeutschen Zeitung publizierten Beitrag „Auto, Motor und Gott“. Der Artikel
verrät auf vergnügliche Art, wie es kommt, dass sich Architekten dazu hinreißen lassen, vorbehaltlos die Wünsche von Kunden zu erfüllen, deren Maß an
Ästhetik sich in erster Linie an Zweckmäßigkeit und Produkt-Kompatibilität orientiert. Die Architektur des gerade eröffneten Porsche-Werks in Leipzig,
willkommener Anlass für seine weitreichenden Betrachtungen, interessiert den Autor nicht wirklich. Dafür widmet er sich umso intensiver und auf geistreiche
Weise dem Phänomen „Markenarchitektur“.

Ulrich Hammerschmidts in der Chemnitzer Freien Presse veröffentlichter Beitrag „Zwischen Lustschloss und Luftschloss“ wurde mit dem 3. Preis in Höhe von
1.750 Euro prämiert. Der Umbau der „Galerie am Roten Turm“ in Chemnitz nach Plänen von Hans Kollhoff dient dem Autor als Anlass zur Reflexion über die
Wahrhaftigkeit von Architektur und ihrer äußeren Erscheinung. Mit wunderbaren Wortspielen entlarvt er den Architekten als „Gaukler und Theatermann“, als
„Marquis de Fassade“, der die „Seh- und Sehnsüchte“ des Publikums bedient. Dabei verrät er nicht nur eine gute Beobachtungsgabe, sondern auch ein
Gespür für Zusammenhänge, die er dem Leser mit leichter Hand erschließt.

Gewinner des Förderpreises für Autoren bis 30 Jahre (1.250 Euro) ist Johannes Touché für seinen in der Berliner Stadtzeitung scheinschlag veröffentlichten
Beitrag „Masken, Schmuck und Schönheitschirurgie“, ein Plädoyer für die Platte und für den behutsamen Umgang bei notwendigen Instandsetzungen unter
Berücksichtigung der spezifischen Qualitäten des Plattenbaus.

Außerdem sprach die Jury fünf Anerkennungen aus, und zwar für Oliver Elsers Artikel „Hinter der traurigen Kulisse“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), für
Susanne Kippenbergers „Der Hausmeister“ (Tagesspiegel), für Kai Michels „Die Wendeltreppe ins Nichts“ (Berliner Zeitung), für Dr. Hanno Rauterbergs
„Genießen Sie die Aussicht“ (DIE ZEIT) und für Jürgen Schreibers „Warum muss die Matthäuskirche sterben?“
(Tagesspiegel).

Die Jury hatte mit 131 der Ausschreibung entsprechenden Einsendungen eine ähnlich hohe Zahl ambitionierter und journalistisch herausragender Beiträge
wie bei den vorangegangenen Wettbewerben zu bewerten. Neben der sprachlichen Qualität und Aktualität legte das Preisgericht besonderes Augenmerk
darauf, ob dem Anspruch des gestellten Themas „Die Ware Architektur“ im Spannungsfeld zwischen Immobilienmarkt, Eventkultur und
Nachhaltigkeitsanspruch Rechnung getragen wurde.

Die Preisverleihung findet am 18. Februar 2003 im Wappensaal des Berliner Rathauses statt.



In der Jury wirkten mit:
Dipl.-Ing. Günther Franz, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz (Vorsitz), Heike Haarhoff, Reporterin taz (Berlin), Dipl.-Ing. Oliver G. Hamm,
Chefredakteur des Deutschen Architektenblatts, Dipl.-Ing. Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Senator E.h. Gerhard
Schöberl, Publizist (Stuttgart), Dipl.-Ing. Roland Stimpel, freier Wirtschaftsjournalist (Berlin)


Bundesarchitektenkammer
Dr. Claudia Schwalfenberg
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Askanischer Platz 4
10963 Berlin
Tel.: 030/ 26 39 44 –0
Fax.: 030/ 26 39 44 –90
E-Mail: info@bak.de
Internet: www.bundesarchitektenkammer.de

veröffentlicht am 30.01.2003 von Susann Weber · Rubrik(en): News

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