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Strube: Bewährtes fortführen, Neues gestalten

Auszüge aus dem Geschäftsbericht des Präsidenten Hartmut Strube zur VV am 4.7.03

Wir können mit Stolz auf die zurückliegende Periode der Vertreterversammlung blicken. Die Architektenkammer Thüringen ist beim Planen und Bauen im Freistaat Thüringen ein innovativer, kompetenter und verlässlicher Partner. Das widerspiegelte sich in der Fortsetzung der gemeinsamen Verleihung von Architekturpreisen mit den Ministerien, der Förderung von Projekten und Publikationen der Kammer durch die Landesregierung, der Zusammenarbeit mit den Hochschulen und Unternehmen, die - denken wir z. B. an die Landesbausparkasse - bereits eine gute Tradition hat. Bewährtes wurde fortgeführt, Neues gestaltet.

Zu nennen ist insbesondere das Angebot der Kammer im Internet, die Herausgabe von Fachpublikationen zur Architektur, die Rechtsberatung, die Existenzgründungsseminare, die fachspezifischen Fortbildungen zum Bandschutz und zur Energieeinsparverordnung. Etabliert hat sich in dieser Zeit auch unserer Beratungszentrum "Ökologisches Beraten und Bauen", welches sich als Kommunika-tionsplattform für die Architekten und Bauherren, die Kammern und Verbände, Bürgerinitiativen und Foren versteht. Bedauerlich ist es, dass die Förderung zum Herbst diesen Jahres ausläuft und eine selbstragende Beratungsstelle noch nicht funktioniert.

Besonders erfreulich war es auch, dass mit dem Wechsel an der Spitze in der Ingenieurkammer Thüringen nunmehr mit dem Präsidenten Prof. Storm ein kollegiales, konstruktives und auch freundliches Zusammenarbeiten praktiziert wird. Ausdruck dessen war u. a. unsere gemeinsame Stellungnahme zur Novelle der Thüringer Bauordnung.

Berufsständische Fragen HOAI
In den zurückliegenden Monaten führten wir mit dem Staatssekretär des Thüringer Wirtschaftsministeriums, Roland Richwien, das Gespräch zur Stellungnahme Thüringen im Bundesrat zum Erhalt der HOAI und zur Novelle. Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur spricht sich für den Erhalt aus, fordert aber eine Strukturnovelle. Gleiches äußerten auch Thüringens Finanzministerin Birgit Diezel, Thüringens Innenminister, Andreas Trautvetter und der ehemalige Thüringer Wirtschaftsminister, Franz Schuster. Für den Inhalt sprach sich auch die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, die SPD-Fraktion bezog keine Stellung. Bundestagsabgeordnete der CDU und der FDP aus Thüringen stehen ebenfalls der HOAI positiv gegenüber. Die Bundestagsabgeordnete der SPD-Fraktion verwiesen auf Fraktionsbeschlüsse und Äußerungen des Bundesministerium für Wirtschaft und Infrastruktur zur Abschaffung der HOAI.

Stadtumbau Ost
Die Architektenkammer Thüringen war ideeller Träger der zweiten Konferenz zur Begleitforschung im Stadtumbau in Thüringen am 12. Juni in Leinefelde. Den Kommunen und Wohnungsgesellschaften sind die Zwischenergebnisse des Bewertungsgutachtens zu den Stadtentwicklungskonzepten in Thüringen sowie zum Monitoring Prozess bekannt gegeben worden. Das gegenwärtige Problem ist die Forderung der Wohnungswirtschaft nach einer überproportionalen Finanzierung aus Stadtumbaufördermitteln für den Abriss. Diese verhindert eine Aufwertung und eine dauerhafte Lebensfähigkeit der Wohngebiete. Einige Gemeinden im Gemeinde- und Städtebund und die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (Programm Genial-Zentral) sehen die Gefahren für die nachhaltige Lebensfähigkeit der Plattenbaugebiete ebenso wie die Kammer. Eine Konferenz gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen soll im Monat September Visionen zur Stadterneuerung, zur Aufwertung und zur Qualität der Freiräume aufzeigen.

Kammern und ihre Perspektiven
Mit den Architektenkammern Sachsen und Sachsen-Anhalt haben wir vereinbart, dass wir analog der Initiative der Landesregierung auch den Weg zu einer Mitteldeutschen Architektenkammer bestreiten. Dazu sollen Effizienzpotentiale herausgearbeitet werden, ein gemeinsames Architektengesetz via Staatsverträge entstehen und eine inhaltliche, öffentlichkeitswirksame, finanziell spürbare Zusammenarbeit praktiziert werden. Die Präsidien der 3 Kammern werden dazu Mitte September in Halle beraten.

Hartmut Strube
Präsident

veröffentlicht am 14.07.2003 von Susann Weber · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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