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Umweltfreundliches Bauen in China

"Future House" Projekt des hiesigen Bauministeriums, Bericht der deutschen Botschaft Peking

Nachstehend ein Bericht der deutschen Botschaft Peking zu einem Projekt des chinesischen Bauministeriums, an zehn verschiedenen Orten in ganz China Hausbau-Modellparks zu errichten, auf denen technologisch fortgeschrittene internationale Unternehmen ihr Leistungsspektrum im Wohnhausbau der Zukunft präsentieren können.

1. Rahmenbedingungen
Modernes, vielseitiges, aber auch umweltfreundliches Wohnen wird für den rasch wachsenden Mittelstand Chinas eines der wichtigsten Themen der nächsten Jahrzehnte werden. Das vom chinesischen Bauministerium initiierte „Future-House“-Projekt versucht, diesen Trend aufzugreifen und plant, an zehn verschiedenen Orten in ganz China Hausbau-Modellparks zu errichten, auf denen technologisch fortgeschrittene internationale Unternehmen ihr Leistungsspektrum im Wohnhausbau der Zukunft präsentieren können. Hierzu sollen auf einem von der Projektgesellschaft kostenlos zur Verfügung gestellten Ausstellungsgelände von den jeweiligen Partnerunternehmen auf eigene Rechnung Modellbauwerke errichtet werden, die über einen Zeitraum von sechs Jahren als Musterobjekte für chinesische Bauinteressenten aus Industrie und Gesellschaft dienen sollen. Das Vorhaben wird von einer Durchführungsgesellschaft gemanagt und vermarktet. Die beteiligten Partnerfirmen können mit dem „Future-House“-Label werben, das zu einem nationalen Label für hochwertiges und zukunftsorientiertes Bauen entwickelt werden soll.

Aus Deutschland gab es bisher keine Interessenbekundungen gegenüber dem Future-house-Projektträger oder gegenüber der Botschaft.

2. Jüngste Entwicklungen
Zwei Vertreter des chin. Projektträgers besuchten die Botschaft am 14.4. und unterrichteten über weitere Entwicklungen in dem o.a. Projekt.

Das Gelände in Beijing (ca. acht km von dem neuen Olympiagelände entfernt), das die Botschaft auch in Augenschein nehmen konnte, ist derzeit noch in der Vorbereitungsphase, lediglich eine Teerstrasse und die Fundamente für ein Gebäude sind fertig gestellt.

Wie zu erwarten, hat der Projektträger nicht nur die deutsche, sondern eine größere Anzahl anderer Botschaften ebenfalls angesprochen. Nach Angaben der Besucher ist das Projekt mittlerweile in eine fortgeschrittene Phase eingetreten sein; dies geht auch aus einer Power-Point-Präsentation (12 MB) hervor, die der Botschaft übergeben wurde. Die Projektentwürfe der chinesischen Seite wurden überarbeitet und weiterentwickelt.

Dem Projektträger zufolge haben Unternehmen aus Japan, Kanada, den USA, Schweden, Großbritannien, Frankreich und Norwegen sich bereit erklärt, sich mit eigenen Projekten zu beteiligen. Stichproben der Botschaft ergaben, dass nicht alle Angaben zutreffen. So verneinte die französische Botschaft, als Koordinator für das Engagement frz. Firmen tätig zu sein. Das Büro der schwedischen Außenhandelsorganisation in Beijing bestätigte dagegen ihr Engagement, und auch nach Kenntnis der japanischen Botschaft in Beijing trifft zu, dass die die japanische Fa. OM mit einem „solar house“ (ohne Unterstützung der japanischen Botschaft) engagiere.

3. Chancen für deutsche Unternehmen?
Es ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwierig, ein abschließendes Urteil über das Projekt zu fällen. Es scheint einerseits zuzutreffen, dass zumindest aus manchen der angesprochenen Staaten moderne Demonstrationshäuser geliefert, installiert und v.a. auch finanziert werden. Ob dieses Konzept die Interessen auch deutscher Bautechnologieunternehmen hinreichend wahrt sind und ihnen eine kommerziell belastbare Perspektive für einen Zugang zum chinesischen Markt bietet, wird von den Unternehmen selber beurteilt werden müssen.
Da deutsche Technologie in China in unverändert hohem Ansehen steht, wäre es aus Sicht der Botschaft wünschenswert, wenn seitens der zuständigen Verbände in Deutschland der Versuch einer Kontaktaufnahme mit den Projektträgern und einer genaueren Prüfung des Vorschlages unternommen würde, um so sicherzustellen, dass hier den einschlägig spezialisierten Unternehmen, u.a. aus dem Mittelstand, nicht eine Chance zur Entwicklung eines unzweifelhaft viel versprechenden Zukunftsmarktes entgeht.

4. Kontakt
Über http://www.futurehouse.com.cn. Auf Wunsch wird die Botschaft gerne auch vermittelnd tätig. Ebenso kann die erwähnte Power-Point-Präsentation, die detaillierter ist als die Homepage, auf Wunsch übersandt werden.

Zuständig an der Botschaft Peking ist:
Herr Pit Heltmann
Telefon (0086) 10/6532 2161
Fax (0086) 10/6532 5335/-6
E-Mailadresse: germassy@bj-shuma.net
Webadresse: www.peking.diplo.de

veröffentlicht am 27.05.2004 von Susann Weber · Rubrik(en): Export, Berufspraxis, News, Export

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