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Wohn- und Geschäftshaus Weimar-Nord

Ergebnis des eingeladenen Realisierungswettbewerbs

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1. Preis: Johann Bierkandt, Architekt, Weimar / Holger Ehrensberger, Landschaftsarchitekt, Jena

Die Konsumgenossenschaft Weimar eG plant einen Neubau im Wohngebiet Weimar-Nord mit Ladennutzung im Erdgeschoss und Wohnnutzung in den Obergeschossen.

Ziel des Wettbewerbs sind Vorschläge für altersgerechte moderne Wohnformen unter Berücksichtigung der städtebaulichen Belange. So muss die baulich-gestalterische Qualität des Vorhabens das Umfeld angemessen beachten und den Standort in moderner Formensprache ergänzen und prägen.

Im Erdgeschoss sind Einzelhandelsflächen bis maximal gesamt 3000 Quadratmeter Verkaufsraumfläche einzuordnen, wobei die Gesamtfläche für den Einzelhandel in Funktionseinheiten gegliedert werden muss. In den Obergeschossen ist Wohnen mit einer angestrebten Gesamtwohnfläche von ca. 6.200 Quadratmeter geplant.

Als Wettbewerbssumme standen insgesamt 65.000 Euro (netto) zur Verfügung; jeder Teilnehmer erhielt ein Bearbeitungshonorar. Zehn Architekturbüros wurden zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen; letztlich wurden neun Arbeiten zugelassen. Das Preisgericht tagte am 10. Oktober 2017 in Weimar unter Vorsitz von Prof. Michael Mann, Architekt BDA Erfurt.

Ergebnis

  • 1. Preis (18.000 Euro):
    Johann Bierkandt, Architekt, Weimar / Holger Ehrensberger, Landschaftsarchitekt, Jena
  • ein 3. Preis (8.000 Euro):
    Hoffmann.Seifert.Partner, Erfurt
  • ein 3. Preis (8.000 Euro):
    hauschild architekten, Erfurt / Stock Landschaftsarchitekten, Jena

Aus der Beurteilung des Preisgerichts zum 1. Preis:
Die Figur schließt den diffusen und überdimensionierten Stadtraum im Süden mit einem Blockrand. Der Arbeit gelingt es die vorhandenen Räume des Wohngebietszentrums aufzugreifen und in einen großen Platz zu überführen. Durch das Zurücktreten des Baukörpers entsteht die geforderte Stellplatzfläche und somit, räumlich geordnet, der Eingang für die Ladeneinheiten und Wohnungen. Mit der städtebaulichen Figur gelingt es dem Verfasser über diesen Platz eine Verknüpfung mit dem Umfeld herzustellen, die das Zentrum Weimar-Nord aufwertet. Die Raumkanten zur Marcel-Paul-Straße und zur Bonhoefferstraße werden klar gefasst. Die dicht nebeneinanderliegenden Zufahrten am östlichen Nachbargrundstück sollten möglichst zusammengelegt werden. Die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage direkt auf den schmalen Gehweg sollte, ggf. durch Verlegung nach Norden, vermieden werden. Im Erdgeschoss sind die gewünschten Handelsflächen schlüssig geordnet. Die auf der durchgehenden Handelsfläche befindliche Wohnschlange wird konsequent erschlossen und somit eine Kollision mit den Handelsflächen vermieden. Die Wohnungen sind sehr schlüssig mit Laubengang entwickelt und kommen mit drei Treppenhäusern aus. Die Fassade ist zurückhaltend gestaltet und folgt in ihrer Systematik der Logik des Wohnens. Zur Straße wird auf auskragende Loggien verzichtet und dadurch eine höhere Nutzbarkeit und zum anderen ein ruhiger, zurückhaltender, nicht aufdringlicher Baukörper erreicht. In der weiteren Bearbeitung lassen sich die Laubengänge zugunsten durchgesteckter Wohnungen verkürzen. (…) Der Baukörper weist durch seine kompakte Form eine hohe Wirtschaftlichkeit bei gleichbleibender hoher architektonischer Qualität auf. (…) Der an der Westseite des Gebäudes liegende nach Norden gerichtete U-förmige Innenhof bietet eine gute Anbindung an die angrenzenden Freiräume.

veröffentlicht am 23.10.2017 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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