„Thüringen steht erst am Beginn einer klimagerechten und ressourcenschonenden Architektur, Stadt- und Regionalplanung.“
Kurz vor Beginn der „architektouren“ am Wochenende fordert Hartmut Strube, Präsident der Architektenkammer Thüringen, verstärktes Engagement für ressourcenschonendes Planen und Bauen.
Erfurt, 24. Juni 2010. Die teilnehmenden Objekte am diesjährigen „tag der architektouren“ belegen exemplarisch: Energieeffiziente Lösungen werden sowohl im privaten Wohnungsbau als auch bei öffentlichen Bauten zunehmend nachgefragt. Damit der Trend sich fortsetzen kann, sollten halböffentliche und öffentliche Bauherren ihrer Vorbildfunktion noch stärker gerecht werden, so Hartmut Strube.
Private Bauherren fordern das energieeffiziente Bauen häufiger ein und bringen immer mehr Vorwissen mit. Offenkundig steht der langfristige Nutzen eines Gebäudes für sie steigend im Fokus ihrer Überlegungen. Impulsgeber aber müssten die öffentlichen Bauherren sein, so Strube. „Es braucht Modellvorhaben, an denen sich andere orientieren können.“ Und weiter: „Klimagerechte Architektur und Stadtplanung stehen erst am Anfang.“
Die Errichtung und Nutzung aller Gebäude für Wohnen, Verwalten, Transport, Bildung, Kultur, Handel, Gewerbe und Industrie verantwortet 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs, 30 Prozent des Materialverbrauchs, 30 Prozent der Abfälle und 40 Prozent der CO2-Emissionen in Europa. Die künftige Aufgabe, der sich alle am Bau beteiligten im Zeitalter der Energiewende stellen müssen, ist die energetische Optimierung der Gebäude und die Nutzung erneuerbarer Energien.
„Es besteht die große Chance, Thüringen zu dieser Problematik in eine Vorreiterrolle zu bringen, die Kompetenzen sind vorhanden“, sagt Strube. Langfristig anstrebenswertes Ziel sollten Energie-Plus-Häuser sein. Diese komplexe Aufgabe erfordere integrierte und interdisziplinäre Lösungsansätze, tragfähige Kooperationsmodelle und flexible Netzwerke.
Zum „tag der architektouren“ am 26. und 27. Juni ist ein jeder in ganz Thüringen eingeladen, in seinem unmittelbaren Umfeld zeitgenössische Architektur zu besichtigen und auch Bauwerke zu betreten, die normalerweise nicht für Interessierte offen stehen. Architekten und Bauherren stehen vor Ort bereit, um Fragen zu beantworten und über Ideen und Konzepte, Planungsabläufe und qualitative Standards zu informieren.
Weitere Informationen:
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