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Austausch zur Baukultur im ländlichen Raum

Antrittsbesuch der Architektenkammer Thüringen im TMWLLR

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Colette Boos-John, Thüringer Ministerin für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Bild: © TSK | Andreas Pöcking

Am 1. April 2025 trafen sich Kammerpräsidentin Ines M. Jauck und Vorstandsmitglied Katya Seydel mit Ministerin Colette Boos-John und Staatssekretär Mario Suckert im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TMWLLR). Im Fokus des Gesprächs standen die Stärkung des ländlichen Raums und die Rolle der planenden Berufe.

Fachliche Expertise frühzeitig einbinden
Die Architektenkammer Thüringen mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus den Fachrichtungen der Architektur und Stadtplanung bringt sich als Trägerin öffentlicher Belange regelmäßig mit Stellungnahmen in Planungs- und Gesetzgebungsverfahren ein. Eine frühere Einbindung in Entwicklungsprozesse sowie eine Rückmeldung zur eingebrachten Expertise werden angestrebt.

Entwicklung ländlicher Räume als Gemeinschaftsaufgabe
Mit dem Ausschuss für Stadt-, Landschafts- und Umweltplanung verfolgt die Architektenkammer einen ganzheitlichen Ansatz bei der Entwicklung ländlicher und städtischer Räume. Bestehende Kooperationen, wie etwa die Mitwirkung an anwendungsorientierten Handlungsempfehlungen, sollen ausgebaut werden. Die neuerliche Zusammenarbeit bei der Neuauflage der Broschüre „Regionale Baukultur und Bauen in ländlichen Räumen Thüringens“ ist ein gutes Beispiel dafür. Angeregt wurde auch unsere Unterstützung bei der Überarbeitung des Regelwerks „Leistungsbild und Honorarregelung für Gemeindliche Entwicklungskonzepte im Freistaat Thüringen“ aus dem Jahr 2015.

Akademie als Plattform für Kommunen
Im Regierungsvertrag wird die Aufwertung der Akademie Ländlicher Raum zu einem Informationszentrum erwähnt. Als zentrale Anlaufstelle für Kommunen zu den Themen Förderprogramme, Vergabe, Best-Practice-Beispiele und Fortbildung kann sie als Plattform zur besseren Vernetzung und Qualitätssicherung beitragen. Durch die Einbindung der Architektenkammer wäre es möglich, unsere Profession im gesellschaftlichen Bewusstsein weiter zu verankern.

Baukultur als Standortfaktor
Die bauliche Identität Thüringens basiert auf traditionellen Bauweisen, regionalem Handwerk und dem sensiblen Umgang mit dem Bestand. Um diese Qualitäten zu sichern, braucht es gezielte Förderung – etwa für Kreislaufwirtschaft, regionaltypische Materialien und Fachkräftequalifizierung.

Nachhaltig fördern und umsetzen
Für eine zukunftsfähige Dorfentwicklung fordert die Kammer umweltfreundliche und klimaschonende Förderschwerpunkte, einfachere Antragsverfahren mit realistischen Förderbedingungen sowie die Anerkennung der Leistungsphase 0. Ein Tag der Dorfentwicklung – analog zum Tag der Städtebauförderung – könnte dieses Engagement sichtbar machen.

Fazit
Der Austausch wurde von beiden Seiten als sehr konstruktiv wahrgenommen. Die Themen zur Gestaltung des ländlichen Raumes werden das TMWLLR und die Kammer auch weiterhin verbinden. Die Architektenkammer Thüringen freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

veröffentlicht am 13.04.2025 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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