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Deutscher Architektentag 2019 unter dem Motto „Relevanz – Räume prägen“ eröffnet

Mitteilung der Bundesarchitektenkammer

Deutscher Architektentag 2019, Bild: Bundesarchitektenkammer e.V. (BAK)

Über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Medien sprechen über die gesellschaftliche Dimension von Architektur und Planung, verdeutlichen die Verantwortung und Handlungsbereitschaft des Berufsstands und formulieren Erwartungen an die Politik.

Sorgfältig geplante und nachhaltig gebaute Gebäude in lebendigen Quartieren mit ansprechenden Freiräumen sind von elementarer Bedeutung für eine offene und selbstbestimmte Gesellschaft. Ziel des diesjährigen Deutschen Architektentags, der unter dem Titel „Relevanz – Räume prägen“ in Berlin stattfindet, ist es, über diese Potenziale und Möglichkeiten der Umsetzung gemeinsam zu sprechen sowie Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

„Als Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen und Stadtplanerinnen und Stadtplaner, ob in den Büros oder in der öffentlichen Verwaltung, wissen wir, dass unser individuelles Schaffen große gesellschaftliche Dimension hat, denn jede Planung betrifft immer auch den öffentlichen Raum, verbraucht Ressourcen und beeinflusst maßgeblich unsere Umwelt, für viele Jahre und Jahrzehnte“, betont Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer zur Eröffnung. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Relevanz unseres Tuns immer wieder erläutern gegenüber der Politik, den Auftraggebern und der Öffentlichkeit.“

Jürgen Dusel, Bundesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen, verdeutlichte in seinem Grußwort eindrucksvoll den Zusammenhang von gebauter Demokratie und Inklusion. „Barrierefreiheit hat eine tiefe soziale Dimension und ist ein zentrales Grundrecht, egal ob im privaten oder im öffentlichen Raum. Das muss auch in der Planung der gebauten Umwelt berücksichtigt werden. Davon profitieren alle Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung.“

Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen, in Berlin besonders intensiv geführten Mieten- und Wohnungsdebatte verweist Christine Edmaier, Präsidentin der Architektenkammer Berlin, auf die innovativen Kräfte in der deutschen Architekturszene und fordert, diese stärker einzubinden. „Ihre Vielfalt und Kreativität findet inzwischen internationale Beachtung: Neue Formen der Projektentwicklung und Zusammenarbeit, zukunftsweisende Ideen für den Umgang mit unserem baulichen Erbe und mit der knappen Ressource Boden tragen mehr zum nachhaltigen Bauen bei als unreflektierte Dämmmaßnahmen. Was wir brauchen sind gut durchdachte Quartiere, Gebäude und Freiräume in der Stadt und auf dem Land.“

Zur Eröffnung sprachen außerdem Marco Wanderwitz, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat sowie Oliver Wittke, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Beide betonten für den Abstimmungsprozess zur Umsetzung des Urteils des Europäischen Gerichtshofes zur Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) übereinstimmend, Ziel sei deren verbindliche Erhaltung, insofern nichts Anderweitiges vereinbart wurde.

Der Deutsche Architektentag endet mit einer Abstimmung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die „Forderung zu Qualität und Qualifikation“. Vor dem Hintergrund der klaren gesellschaftlichen Dimension jedes Bauvorhabens wird die Notwendigkeit einer umfassenden, ganzheitlich ausgerichteten Ausbildung, einer qualifizierten Berufszulassung, einer kontinuierlichen Fort- und Weiterbildung und die Einhaltung hoher berufsethischer Standards deutlich. Vorgeschlagen wird, die Verantwortung für die Gestaltung der gebauten Umwelt nur Personen zu übertragen, die ihre Qualifikation in Stadtplanung und Architektur nachgewiesen haben.

Veranstaltungsort ist das bcc Berlin Congress Center am Alexanderplatz. Teil des umfangreichen Rahmenprogramms sind unter anderem Exkursionen, Ausstellungen, Preisverleihungen sowie das Baukulturkino. Im Anschluss des Deutschen Architektentags findet ab 20 Uhr der Festakt „50 Jahre Bundesarchitektenkammer“ statt.

Ausführliche Informationen zu Programm und Anmeldung finden Sie unter www.deutscher-architektentag.de.

Bereits am Abend des 26.09.2019 wurde als Auftakt der Feierlichkeiten zum DAT 2019 in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Haus Unter den Linden, der Deutsche Architekturpreis (DAP) 2019 verliehen.

Der mit 30.000 Euro dotierte Preis ging an Bruno Fioretti Marquez Architekten aus Berlin für den im Auftrag der Lutherstadt Wittenberg realisierten Umbau, die Erweiterung und Sanierung des Schlosses Wittenberg. Der Staatspreis für Architektur wurde in diesem Jahr bereits zum fünften Mal gemeinsam durch die Bundesarchitektenkammer und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat verliehen. Er ist die bedeutendste Auszeichnung für Architektinnen und Architekten in Deutschland. Unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Arno Lederer vergab die Jury weitere fünf Auszeichnungen mit jeweils 4.000 Euro Preisgeld und fünf Anerkennungen mit je 2.000 Euro. Mit 181 Einreichungen konnten die Auslober die bisher höchste Beteiligung verzeichnen.

Die Wettbewerbsverfahren zum DAP führt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durch. Weiterführende Informationen unter: www.deutscher-architekturpreis.de

veröffentlicht am 27.09.2019 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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