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Deutscher Brückenbaupreis 2025 verliehen

Preisträger in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken ist der Bastionskronenpfad in Erfurt

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Deutscher Brückenbaupreis 2025, Preisträger in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken: Bastionskronenpfad Petersberg in Erfurt (Arge Marx Krontal Partner, Kummer Lubk + Partner sowie Büro lichtraum Weimar), Bild: Steven Neukirch

Der Deutsche Brückenbaupreis 2025 geht in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken nach Thüringen.

Der Bastionskronenpfad auf dem Petersberg in Erfurt wurde für seine herausragende Verbindung von Denkmalpflege und Ingenieurbaukunst prämiert. Die Arbeitsgemeinschaft Marx Krontal Partner GmbH und Kummer Lubk + Partner Architekten Ingenieure Generalplaner PartG mbB realisierte dieses bemerkenswerte Bauwerk, während das Büro lichtraum aus Weimar für die Lichtplanung verantwortlich zeichnete.

Die Bastion auf dem Petersberg gilt als eine der bedeutendsten und am besten erhaltenen Festungsanlagen Mitteleuropas. Im Zuge des Straßenausbaus Lauentor wurde die Bastion Martin 1925 von der Gesamtanlage getrennt. Der Bastionskronenpfad schließt diese historische Lücke, indem er den ursprünglichen Wehrgang in luftiger Höhe nachzeichnet und die Verbindung zwischen Bastion Martin und den übrigen Bastionsteilen auf innovative Weise wiederherstellt.

Mit seiner außergewöhnlichen Linienführung folgt der Brückengrundriss nicht dem kürzesten Weg zwischen zwei Punkten, sondern zeichnet den gezackten historischen Mauerverlauf nach. So integriert sich die Brücke harmonisch in das denkmalgeschützte Umfeld. Die schräg gestellten, sich nach unten verjüngenden Stützen greifen die architektonische Formsprache der Festungsmauern auf, während das Geländer mit seiner filigranen Struktur von der umgebenden Vegetation inspiriert ist.

Die 108 Meter lange semi-integrale Brücke besteht aus einem vierfeldrigen Durchlaufträger mit zwei Kragträgern, die an der Ecke fugenfrei verbunden sind. Eine besondere technische Herausforderung stellte die Gründung dar: Historische Festungsmauern und integrierte Horchgänge erforderten eine präzise Planung, die mittels detaillierter 3D-Vermessung umgesetzt wurde.

Das Beleuchtungskonzept unterstreicht die architektonische Finesse des Bauwerks. Um Lichtimmissionen zu minimieren, sind die Lichtquellen blendfrei im Handlauf integriert, sodass der Brückenkörper scheinbar selbst leuchtet und die einzigartige Silhouette der Brücke betont.

Die Jury begründete die Preisvergabe mit den Worten: „Der Bastionskronenpfad erhält den Deutschen Brückenbaupreis in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken, weil er in Funktion, Design sowie ideell eine Brücke zwischen den Jahrhunderten schlägt.“

Weitere Informationen und alle Preisträger: 
www.brueckenbaupreis.de

veröffentlicht am 01.04.2025 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Verfahren / Auszeichnungen / Preise: Ergebnisse

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