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Erste IBA Projekte stehen fest und gehen in die Realisierung

Mitteilung der IBA Thüringen

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Visualisierung der großen Wartehalle im Bahnhofsgebäude Apolda (AFF Architekten, Berlin)

Die IBA Thüringen hat unter ihren Kandidaten die zwei ersten IBA Projekte nominiert: den Bahnhof Apolda sowie das ‚Tor ins Schwarztal’.

Beide Vorhaben sind Modellfälle, die leerstehende Gebäude aktivieren und umgestalten; beide Vorhaben sind Teil einer größeren Gebietskulisse, die weiter qualifiziert wird. Voraussetzung für die Nominierung der bisherigen IBA Kandidaten zum IBA Projekt war ein detailliertes Projektdossier, das die Projektträger vorgelegt haben. Auf dieser Grundlage hat der Fachbeirat in seiner Sitzung am 17. März 2016 den Statuswechsel zum IBA Projekt empfohlen. In vorangegangen Sitzungen hatte der IBA Fachbeirat die Projektakteure vor Ort aufgesucht und sich ein genaues Bild von den Standorten gemacht. Die IBA Projekte gehören zur IBA Baustelle ‚LeerGut‘, in der die IBA den Umgang mit Leerstand und dessen Aktivierung als zentrales Thema fokussiert.

IBA Projekt Bahnhof Apolda (Teil der Gesamtmaßnahme des IBA Kandidaten ‚Apolda, Apolda – Nächster Halt Zukunft!‘)
Projektträger: Stadt Apolda und Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG)

Der Bahnhof Apolda und das zugehörige Grundstück sind Mittelpunkt eines Stadtquartiers, das durch aufgegebene Industriestandorte und sichtbare Leerstände gekennzeichnet ist. Wie vielerorts in Thüringen hat die Deutsche Bahn AG auch in Apolda das nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude samt Grundstück aufgegeben. Der Bahnhof Apolda bildet den ersten Baustein in einem größeren städtebaulichen Umgriff. Umbauziel ist es, das Gebäude auf seine historische Raumstruktur zurückzubauen und so Räume zu schaffen, die sich flexibel nutzen lassen. Damit wird ein nachhaltiger Standort entwickelt, der im Lauf der Zeit unterschiedlichste Nutzungen aufnehmen kann. Das Gebäude ist ein wichtiger baukultureller Beitrag im weitgehend leergefallenen Bahnhofsquartier von Apolda und soll als Impuls für die Aktivierung des städtebaulichen Umfeldes wirken. Dieses soll durch ungewöhnliche Gestaltungs- und Funktionslösungen noch in diesem Jahr qualifiziert werden. Voraussichtlich im Juni 2016 beginnen die Baumaßnahmen am Bahnhofsgebäude in Apolda; für die Planung wurde das Berliner Architekturbüro AFF beauftragt. Mit Eröffnung der Landesgartenschau in Apolda am 29.04.2017 soll das Gebäude nutzungsbereit sein – als Eingangstor für die Besucherinnen und Besucher in die Stadt Apolda, aber ebenso als öffentliche Adresse der IBA Thüringen.
Prof. Andreas Wolf, Mitglied Fachbeirat: „Richtungsweisend in diesem Projekt ist die Auseinandersetzung mit minimalistischen Gestaltungslösungen, die die Geschichte des Gebäudes nachzeichnen. Durch behutsame Ergänzungen, gestalterische und funktionale Reduktion auf das Notwendige entsteht ein multifunktional nutzbares Gebäude.“

IBA Projekt ‚Ein Tor ins Schwarzatal - Bahnhof Rottenbach‘ (Teil der Gesamtmaßnahme des IBA Kandidaten ‚Resilientes Schwarzatal‘)
Projektträger: Stadt Königsee-Rottenbach, LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt e.V.
Im Rahmen des IBA Projektes soll das Bahnhofsgebäude qualitätvoll saniert und mit einer neuen Nutzung, dem BahnHofladen, reaktiviert werden. Die regionaltypische und moderne Umfeldgestaltung durch das atelier le balto, Landschaftsarchitekten aus Frankreich und Berlin, soll Zugänge zu Themen wie Kulturlandschaft und Baukultur vermitteln. Die Einrichtung eines genossenschaftlichen Dorfladens mit dem Schwerpunkt auf Vermarktung regionaler Produkte ist ein wichtiger Baustein für die Nahversorgung des Ortes sowie zur Steigerung regionaler Wertschöpfung. Die Genossenschaft BahnHofladen Rottenbach e.G. hat sich aus einem Initiativkreis von Bürgern gegründet, um die regionale Nahversorgung aufzubauen. Im Jahr 2016 wird das Baufeld I ‚Verkehrsverknüpfungspunkt‘ realisiert. Ab 2017 wird das Bahnhofsgebäude mit seinem direkten Umfeld umgestaltet, um den Betrieb als BahnHofladen aufzunehmen.
Prof. Dr. Rolf Kuhn, Mitglied Fachbeirat: „Der BahnHofladen und der Verkehrsverknüpfungspunkt Bahnhof Rottenbach sind logistisch, inhaltlich und baukulturell für die Gesamtmaßnahme ‚Resilientes Schwarzatal‘ von zentraler Bedeutung. Sie sind als Ausgangspunkt der Schwarzatalbahn ein Tor in die Tourismus- und IBA Region Schwarzatal mit dem international bedeutenden Demokratie-Ort Schwarzburg.“

IBA Kandidat ‚Timber Prototype IBA2GO’
Projektträger: Jade-Hochschule Oldenburg, Universität Stuttgart
Ein Prototyp in Holzbauweise, der ‚Timber Prototype - IBA2GO‘ ist zum IBA Kandidaten nominiert worden. Es handelt sich dabei um ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das traditionelle regionale Rohstoffe und innovative hochmoderne Fertigungs- und Fügungstechnologien vereint. Es soll ein mobiles, wandelbares und transportables Bauwerk aus Holz realisiert werden, das an unterschiedlichsten Standorten der IBA in Thüringen zum Einsatz kommen kann. Das Vorhaben bezieht sich unmittelbar auf die IBA Baustelle Baukultur Made in Thüringen und wird in den kommenden Monaten weiter qualifiziert. Projektträger sind Prof. Hans Drexler (Jade Hochschule) und Prof. AA Achim Menges (Universität Stuttgart). Der Bund unterstützt die Ausarbeitung dieses experimentellen Baukörpers durch Forschungsmittel.

Die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft und Vorsitzende des Aufsichtsrates der IBA Thüringen, Birgit Keller, verabschiedete am 16. März offiziell die Mitglieder des IBA Fachbeirats, der in seiner bisherigen Zusammensetzung ein letztes Mal tagte. In ihrem Dank verwies sie insbesondere darauf, dass der Fachbeirat die IBA Thüringen in ihrer Gründungsphase aktiv begleitet habe. Ab Juni 2016 wird das fachliche Beratergremium der IBA Thüringen in neuer Zusammensetzung tagen. Der IBA Fachbeirat wird jeweils für drei Jahre berufen.

veröffentlicht am 21.03.2016 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, IBA Thüringen

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