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Industrie- und Gewerbebau in Thüringen

Beitrag von Prof. Horst Hahn, Weimar

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Neubau Werkstattgebäude Karosseriebetrieb Wünsche, Gewerbegebiet Zella-Mehlis
Architekt: Karsten Merkel

Bild 2
Verkaufs- und Ausstellungsgebäude Parkettlegerei Wachter, Tanna
Architekt: Klaus Neupert

Bild 3
Technologiezentrum Erfurt
Architekten: Pohl Architekten Stadtplaner GmbH & Co. KG
Foto: Carlo Bansini

Bild 4
Dienstleistungszentrum Stadtwerke Erfurt
Architekten: Dr. Worschech + Partner, Architekten und Ingenieure
Foto: Frank Sommariva

Bild 5
Produktions- und Verwaltungsgebäude euro surface industries, Obermehler
Architekten: Bauhütte Volkenroda Architekten, Bernward Paulick

Bild 6
Neubau Papierfabrik Omega Papier Wernshausen
Architekt: Werner Backhaus

Die Bautätigkeit in den neuen Bundesländern hat im gesellschaftlichen Transformationsprozess nach 1989 enorme Ausmaße erreicht. Ein nicht unwesentlicher Anteil betrifft den Gewerbe- und Industriebau. Die Kommunen im Freistaat Thüringen haben enorme Aufwendungen getätigt, im Rahmen zahlloser Bebauungspläne Baurecht geschaffen, Baugebiete erschlossen und die Flächen an Bauherren weiterveräußert. Leider erfüllen nur wenige Gebiete, Anlagen und Objekte hohe Qualitätsansprüche. Baukultur wird nur selten demonstriert und die wirklich guten, von hohen ästhetischen und funktionalen Ansprüchen geprägten Objekte sind rar. Vielfach wurden Gewerbegebiete ausgewiesen, ohne dass städtebaulich und landschaftsplanerisch vertretbare komplexe Konzepte erkennbar sind.
Auch in den nächsten Jahren wird der Anteil gewerblich orientierter Baumaßnahmen sehr hoch sein. Daraus ergibt sich die eindeutige Forderung nach einem grundsätzlichen und durchgängigen Wandel im Qualitätsbewusstsein bei der Gestaltung unserer Umwelt. Gewerbegebiete dürfen nicht weiterhin nur als Flächen mit einem minimalen Anteil an Infrastruktur ausgewiesen werden, bei der jedoch komplex gestaltgebende Elemente weitestgehend außen vor bleiben. Die Adressaten dieser Forderung sind nicht nur die Kommunen und Unternehmen sondern auch Stadtplaner, Architekten und Landschaftsarchitekten selbst. Wir müssen die Gestaltung von Gewerbegebieten mit dem gleichen Ernst, der gleichen Kompetenz und dem gleichen Engagement planen, wie das vielfach in den Kernzonen unserer Städte und Gemeinden unter Beweis gestellt wurde. Die Synthese von Stadt und Gewerbegebieten muss hergestellt werden. Das Zusammenführen von Gewerbe und Stadt ist für die Lebensfähigkeit von Kommunen aller Größenordnungen unverzichtbar, um langfristig die Attraktivität des städtebaulichen und landschaftlichen Umfeldes zu sichern.

veröffentlicht am 18.10.2002 von Susann Weber · Rubrik(en): News

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