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Konjunkturumfrage 2001

Auftragslage der Thüringer Architekturbüros stabilisiert sich

Grundlage der Umfrage bildete ein Rücklauf von 24 % der Fragebögen, die an die 998 Architekturbüros in Thüringen verschickt wurden.

Die Tendenz bei den vertraglich abgesicherten Auftragsbeständen der Büros von 3,8 Monaten Anfang 2001 zeigt sich gegenüber den Vorjahren (4,3 Monate Anfang 2000 ) abgesenkt.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage in den Büros bezeichnen insgesamt 58 % (76 % Anfang 2000) als überwiegend "gut" bis "befriedigend", 42 % (24 % Anfang 2000) betrachten die konjunkturelle Situation als "schlecht" bis "sehr schlecht". Verbessert hat sich zu den Vorjahren die Zahlungsmoral der öffentlichen Hand.
Erstmals bezeichneten 52 % der Büros die Zahlungsmoral von Bund und Land mit "gut" (38,7 % Vorjahr), 55 % gaben dieses Urteil für die Kommunen und Landkreise ab. Dabei blieb die Unzufriedenheit (Urteil "schlecht") mit der Zahlungsmoral öffentlicher und privater Auftraggeber prozentual zu den Vorjahren mit jeweils13 % und 26 % fast gleich.

Aus wirtschaftlichen Gründen mussten Mitarbeiter in 16,5 % der Büros, sowie Architekten in 11 % der Büros entlassen werden. Die geringen Änderungen zum Vorjahr (18,5 %; 7,6 %) zeigen eine Tendenz zur Stabilisierung der personellen Situation, leider aber zu Ungunsten qualifiziertem Fachpersonals in den Architekturbüros. 2000 mussten 6 % der Büros ein- oder mehrmals Kurzarbeit durchführen. 21 % (Vorjahr 18 %) gaben an, dass sie 2000 aus wirtschaftlichen Gründen Gehälter nicht zum vereinbarten Termin zahlen konnte.

Nur in 19 % der Büros wurden 2000 Auszubildende beschäftigt, dagegen waren in der Hälfte der Büros Praktikanten und Studenten tätig. In 31 % der Büros wurde mit "Freien Mitarbeitern" gearbeitet. Zu einer Festeinstellung von Absolventen der Fachrichtung Architektur konnten sich 15 % (1999 9,5%) der Büros entschließen, 2 % (1999 3,5 %) stellten Absolventen aus dem Bereich Ingenieurwesen ein. Die Büros sind mit 61 % (56 % 1999) ihres Auftragsvolumens in der Sanierung, Umbau und Modernisierung tätig, hier kommt es zu einer sehr starken Widerspiegelung der Tendenz zum Bauen im Bestand.

Das Auftragsvolumen der befragten Büros verteilte sich 2000 auf öffentliche Auftraggeber zu 41 % und zu 59 % auf private Auftraggeber wie bei der vorherigen Umfrage.

Auch die Tendenz bei der Nachfrage zur Art der Auftragserlangung blieb gleich. Dabei erhalten 92,8 % (1999 94,2 %) der Büros ihre Aufträge durch Direktvergabe, 2,3 % (1999 2,9 %) über Architektenwettbewerbe, 4,4 % über VOF-Verhandlungsverfahren (1999 2,85 %) und erstmals 0,5 % durch die Präferenzregelung im Freistaat Thüringen.
51 % der Büros machen eine objekt- bzw. projektbezogene Kalkulation der Bürokosten, eine Bürokostenkontrolle bezogen auf das Honorar und seine Auskömmlichkeit. 54 % der Büros bezeichnet das erzielte Honorar als zu "gering", 46 % als "auskömmlich". Auf die Frage, ob an das Büro ereits eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zum Honorar bzw. für ein Pauschalhonorar erging, beantworteten 87 % der Büros mit "ja". Dabei wurde die absolut überwiegende Mehrzahl mehrmalig dazu aufgefordert. Im Durchschnitt sollte das Honorar um 27 % zur HOAI unterboten werden.

veröffentlicht am 31.05.2001 von Susann Weber · Rubrik(en): News

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