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LeerGUT – ein Ausstellungsprojekt von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar

Dipl.-Ing. Kerstin Vogel, Bauhaus-Universität Weimar, Professur Denkmalpflege und Baugeschichte

Kooperationspartner: Maren Krings, Zentrum für Kunst und Humanität, Bad Langensalza | Landratsamt Unstrut-Hainich-Kreis | Stadt Bad Langensalza | Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (DSK), Regionalbüro Weimar

„Also, Stubsi hätte hier Angst.“ Stubsi ist das Kaninchen von Johanna,
und Johanna (8 Jahre) steht etwas verloren in dem großen Hof der Langen Straße 60, Bad Langensalza. Während Gustav (5 Jahre) mit erstaunlich realistischem Gespür gleich einen praktischen Vorschlag parat hat: „Zum Wohnen, da würde ich das Haus erstmal kleiner machen.“

Johanna und Gustav gehören zu den 20 Kindern, die im Sommer 2007 mit der „eigenen“ Kamera (einfachen Einweg-Apparaten) leerstehende Häuser und Orte in der Stadt erkundeten, zusammen mit Architekturstudenten der Bauhaus-Universität Weimar. Diese Aktion war Teil eines studentischen Projekts an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte, das sich im Wintersemester 2006/07 zunächst in ganz klassischer Weise mit zehn denkmalpflegerischen Problemfällen der Stadt befasst hatte. Auf der Basis von Bauaufnahmen, Recherchen und Analysen sowie in engem Kontakt zur Stadt entwickelten die Studierenden realitätsnahe Umnutzungskonzepte – mit Erfolg, so dass der Gedanke an eine breitenwirksame, öffentliche Präsentation entstand.
Diese sollte in erster Linie nicht ein Fachpublikum, sondern die Einwohnerschaft der Stadt ansprechen. Dafür wurde ein eigenes Ausstellungsformat konzipiert: Unter dem Titel „LeerGUT“ vermittelten Installationen in zehn ansonsten leerstehenden Schaufenstern die studentischen Ideen in spielerischer Weise.

Eine Arbeit der Fotografin Maren Krings (360°-Fotografie, Bad Langensalza) bereicherte das Projekt: Die großformatige Serie „Konversationen mit der Vergangenheit“ spiegelte deren ganz eigenen Blick auf die Objekte.
Darüber hinaus lagen zehn Mappen auf Lesepulten in der Diele des für die Sanierungsberatung genutzten Klopstock-Hauses aus, die dem Interessierten ausführliche Informationen zu den Konzepten boten. Begleitende Aktionen waren Führungen zu den Objekten, ein Straßenfest sowie das o.g. Projekt mit Kindern. Letzterem wurde eine eigene Schaufensterinstallation gewidmet, die die so entstandenen Fotografien, versehen mit Kommentaren der Kinder, präsentierte.

Das studentische Projekt bleibt in Bad Langensalza offenbar nicht folgenlos: So beabsichtigt die Stadt die Entwicklung des ehemaligen Klosterareals „Am Barfüßer“ in der vorgeschlagenen Richtung. Ideen zu weiteren Objekten stießen private Initiativen an, z.B. für eine neue Nutzung einzelner Stadtmauertürme. Das Ensemble Jüdengasse 18-21 war im Sommer teilweise wieder öffentlich zugänglich: Hier stellte ein Bildhauer aus.

veröffentlicht am 05.12.2007 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit, Architektur und Schule

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