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Positives Echo auf Landtagsneubau

Vertreter der Architektenkammer besichtigten das neue Parlamentsgebäude in Erfurt

Parlament der Architekten beschließt Beitragserhöhung 2003
Sicherung des AKT-Services gewährleistet


Die Mitglieder der Vertreterversammlung der AKT besichtigten am 29. November den Neubau des Thüringer Landtages in Erfurt. Geführt wurden sie von den Herren Dr. Engel, Landtags-Verwaltung und Bierwirt vom Erfurter Staatshochbauamt. Ein allgemein positives Echo fand vor allem die Angemessenheit und Bescheidenheit des Gebäudes. Kritisch betrachtet wurden einige Details in der Innenausstattung. Die Detailverliebtheit wie beim diesjährigen Staatspreis für Architektur und Städtebau im Justizzentrum Meiningen wurde schmerzlich vermisst. Geschuldet war das vor allem der Funktionalausschreibung mit der Vergabe an den preiswertesten Generalunternehmer, die später in Insolvenz gegangenen Holzmann AG. Es unterstreicht, dass die VOB dahingehend geändert werden sollte, dass der Billigste und der Teuerste immer auszuschließen seien, um eine Ausgewogenheit am Markt zu erreichen. Wir brauchen eine Qualitätsoffensive im Planungs- und Baubereich in Deutschland, um die Werthaltigkeit der gebauten Umwelt nachhaltig zu verbessern. Von der Vertreterversammlung wurde das Arbeitsprogramm der Stiftung Baukultur in Thüringen für das kommende Jahr zur Kenntnis genommen. Sie wird eine Kommunikationsplattform für das Ringen um Qualität, Bildung und gut gebauter Umwelt sein.
In ihren Grussworten bot Thüringens Landtagspräsdidentin Christine Lieberknecht den Architekten und Stadtplanern an, dass der Landtag gerne seine Räume für eine Präsentation zeitgemäßer Architektur aus Thüringen oder aus dem Ausland zur Vefügung stellt. Sie freute sich vor allenm darüber, dass Thüringens Architekten Kontakte zu den Kollegen im Vorarlberg pflegen. Zwischen beiden Parlamenten gäbe es ebenfalls Verbindungen. Besonders hob sie das Engagement der Kammer in den Thüringer Schulen der Dorferneuerung hervor. Es freute sie, dass die Bürgerbeteiligung und das Bilden von Dorferneuerungsbeiräten und Arbeitskreisen in den Gemeinden durch eine Diskussion über Qualität und Ansprüche in der DE-Planung mit Unterstützung der Stadtplaner begleitet wird. Positiv sah sie auch das Konzept zu "Architektur macht Schule" und die Zusammenarbeit der Architekten und der Fachberater / Lehrer "Kunsterziehung" zu Themen der zeitgemäßen Architektur, des Stadtumbaues in der Schulausbildung. Beispielhaft sei für die Landtagspräsidentin das berufspolitische Wirken der Kammer um die Baukultur im Freistaat. Am Beispiel des Programmes der Sanierung der 19 Typenschulen zeige sich dieses besonders, so Christine Lieberknecht vor den anwesenden Vertretern. Die Vertreter beschlossen die Beitragsordnung 2003 mit einer erhöhung um 30 Euro pro Jahr und Mitglied, um die Qualität der berufspoltischen und berufsständischen Arbeit der AKT aufrechtzuerhalten, den Service zu gewährleisten und neue Themen, wie die monatliche Existenzgründungs- und -sicherungsberatung, neue Lehrgänge zum ökologischen Planen und Bauen anzubieten und die Projekte "Architektur macht Schule" sowie die Schulen der Dorferneuerung fortzuführen. "In Krisenzeiten benötigen wir nicht weniger Kammer und Service sondern gerade mehr Beratung und mehr Lobbyarbeit sind notwendig, wollen wir Architekten unsere besondere Stellung als Gestalter und Entwerfer von Architektur und Umwelt gegenüber Dritten, besonders gegenüber den Ingenieuren, behaupten.", so der Kammerpräsident Hartmut Strube in seiner Begründung zur Beitragserhöhung. Hinzu kommt, dass die AKT seit über 5 Jahren den Beitrag konstant hielt und ihr jetzt die Steigerungen der laufenden Kosten in den vergangenen Jahren den Handlungsspielraum für die Außenwirkung unverhältnismäßig stark einengen. Die Mehrheit zeigte sich den Argumenten gegenüber aufgeschlossen und stimmte dem Antrag zur Erhöhung und zum Haushaltsplan 2003 zu. Gesichert ist damit die Beratungsstelle für das ökologische Planen und Bauen in der AKT, die kostenfreie Rechtsberatung zu Fragen der Berufsausübung durch RA Weber in der Kammer und die traditionellen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen wie apropos architektouren und das Bauen mit ...
Die Vertreter zeigten Weitsicht und stärkten damit Vorstand und Präsidium den Rücken in der berufsständischen Lobbyarbeit. Neugefasst wurden auch die Haushaltsordnung und die Verwaltungskostenordnung der Kammer. Der Haushaltsausschuss ist um die Aufgabe einer quartalsweisen Kontrollpflicht zum laufenden Haushalt gestärkt worden. Die Transparenz zu den Vertretern hat damit eine neue Qualität und Einflussnahme gewonnen. Das Steuerberaterbüro Merkel & Mühlhaus in Erfurt wurde mit der Prüfung des Haushaltsabschlusses 2002 beaufragt. Verabschiedet wurden auch der Terminplan und die Wahlordnung zur Neuwahl der VV im Mai 2003. Der Kammerpräsident forderte besonders die jungen Architekten auf, sich stärker in die Berufspolitik einzumischen und sich zur Wahl zu stellen. Mit der Wahl zu den Vertretern werden gelichzeitig aus diesem Kreis heraus auch die Vorstände der jeweiligen Kammmergruppen gewählt. Eine doppelte Verantwortung für die VV-Mitglieder aber auch eine bessere Koordinierung und Einbindung der Ehrenämter in die Berufspolitik und Kammerarbeit, so Strube zu der Neuerung bei den KG-Wahlen.
Auch das Arbeitsprogramm der Stiftung Baukultur in Thüringen für 2003 wurde zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig dankten die Vertreter dem Vorstand und der Geschäftsstelle für das Ringen um eine Kostendisziplin zur Wahrung eines ausgeglichenen Haushaltes 2002 und der Vermeidung eines Nachtragshaushaltes. Notwendig dazu waren eine Haushaltssperre seit November und eine tagesaktuelle Buchungskontrolle. Nunmehr wird aber die Gesicherheit gegeben, dass der Haushaltsplan in 2002 eingehalten wird.
Michael Beier
Geschäftsführer

veröffentlicht am 02.12.2002 von Susann Weber · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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