Pressemitteilung zur 9. IFF-Fachtagung 2002
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IFF Weimar e.V.
Frau Dipl.-Ing. Birgit Rebel
Telefon-DW: (03643) 868434
Prof. Dr.-Ing. habil. E. Künzel
Stv. Institutsdirektor
"UMBAU, RÜCKBAU und RECYCLING - Die Zukunft der Plattenbauten im Rahmen des Stadtumbaues im Kontext von Wohnungswirtschaft, Bauwirtschaft und Recyclingwirtschaft" am 26. und 27. November 2002 im Hotel HILTON – Weimar.
Ab Mitte der fünfziger Jahre wurden bis zum Jahre 1990 auf dem Gebiet der neuen Bundesländer mehr als zwei Millionen Wohnungen in industrieller Bauweise, vorwiegend in Großplattenbauweise, errichtet. In diesen Wohngebäuden leben heute ca. ein Viertel der Einwohner dieser Bundesländer.
Seit dem Jahre 1990 bis heute ist ein Großteil der Wohnungen in Plattenbauten saniert und modernisiert, wobei die Bundesregierung und die Länderregierungen bemerkenswerte Fördermittel für die Verbesserung der Wohnqualität in den Wohnungen und für das Wohnumfeld bereitgestellt haben. Hierbei wurden hervorragende bauliche Leistungen vorwiegend auch unter bewohnten Bedingungen erbracht.
Gegenwärtig ist festzustellen, dass in Regionen und Städten mit schwacher wirtschaftlicher, sozialer und demografischer Entwicklung eine kontinuierliche Zunahme des Wohnungsleerstandes erfolgt. An einigen Standorten mit besonders akutem Arbeitsplatzmangel und mangelnder Infrastruktur sind Leerstände von 20 % und mehr zu verzeichnen. Diese Wohnungsleerstände lassen sich nicht durch Modernisierung im Sinne der qualitativen Aufwertung der Wohnung reduzieren. Es müssen auf der Basis städtebaulicher und sozialer Gesamtkonzepte, neben der Verbesserung des Wohnumfeldes und der Komplettierung der Baustrukturen der Wirtschaft und der gesellschaftlichen Einrichtungen, insbesondere funktionelle Umbauten der Wohnungen, Teildemontagen zur Reduzierung der Anzahl der Vollgeschosse und partiell auch Totaldemontagen bzw. Totalabrisse erfolgen.
Dies muß zu einer nachhaltigen städtebaulichen Umgestaltung und sozialen Aufwertung der Plattenbausiedlungen führen. Mit dem Programm zum "Stadtumbau-Ost" sollen in den kommenden Jahren hierzu wirkungsvolle Beiträge geleistet werden. Die Leistungen zur qualitativen Aufwertung der Wohnbausubstanz und des Wohnumfeldes besitzen vom Umfang her eine volkswirtschaftliche Dimension erster Ordnung.
In nahezu gleicher Bauweise existieren über vierzig Millionen Wohnungen in den Ländern Osteuropas. Forschungsergebnisse und praktische Realisierungen der Aufgaben der Aufwertung von Großplattenbauten sind deshalb auch von internationalem Interesse.
Die 9. IFF-Tagung 2002 in Weimar möchte in ihrer Gesamtzielstellung die Komplexität der nötigen Aufgaben für die Modernisierung, den Umbau sowie die Demontage bzw. den Abbruch von Plattenbau-Wohngebäuden einschließlich der Wiederverwendung demontierter Bauteile sowie die Möglichkeiten des Stoffrecyclings aufzeigen. Angestrebt wird eine ganzheitliche perspektivische Problemsicht, die die zu leistenden Bauaufgaben nicht nur als rein architektonisches und technisch-organisatorisches Problem darstellt, sondern ebenso die arbeitswissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen und wohnungswirtschaftlichen Aspekte betrachtet.
Damit möchte diese Veranstaltung sowohl den Architekten und Fachplanern, den kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsverwaltungen sowie den staatlichen Bauverwaltungen als auch den Bau- und Recyclingunternehmen und Herstellern von Bauprodukten und möglichst auch den höheren Bildungseinrichtungen, ihren Lehrkräften und Studenten, eine Plattform schaffen.
Die 9. IFF-Tagung 2002 ist eine Gemeinschaftsveranstaltung zwischen dem Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e.V., dem Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft e.V. sowie der Thüringer Architektenkammer.
Mischen auch Sie sich in diesen Dialog mit ein und suchen Sie gemeinsam mit uns nach den bestmöglichen Lösungen für die bauliche und soziale Aufwertung eines wichtigen Lebensprozesses: dem anspruchsvollen Wohnen unserer Menschen!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.