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Solarstandort Erfurt-Südost

Ideen- und Realisierungswettbewerb

Ergebnis

1. Preis
Schettler & Wittenberg Architekten, Weimar

Verfasser:
Dr.-Ing. Anke Schettler, Dipl.-Ing. Thomas Wittenberg,

Mitarbeiter / Studierende:
Dipl.-Ing. Jörg Kopprasch, Dipl.-Ing. Christian Hersel

Beurteilung der Jury
Die Arbeit formt ein modular aufgebautes Dach im Realisierungsteil und auch vor den Hallen als verbindendes Element zwischen den beiden Firmen. Der modulare Aufbau erlaubt eine abschnittsweise Realisierung. Die Konstruktion ist erweiter- und reproduzierbar.

Im Realisierungsteil werden 18 freie Stützen zwischen die Hallen gestellt. Aus diesen Stützen entwickelt sich eine „baumartige Verästelung“, die in eine (Nord-Süd-ausgerichtete) modulare Dachstruktur übergeht. Eine transluzente Membran auf einem filigranen Tragwerk bildet ein leichtes, geschlossenes und transluzentes Dach. Konsequent werden die Solarzellen nach Süden ausgerichtet.

Die vorgestellte Arbeit ist im Ansatz ihrer technischen und konstruktiven Formulierung nicht neu. Sie überzeichnet aber auch nicht, weder in Konstruktion noch in ihrer Dimension. Sie schafft eine angemessene Antwort zu den Aspekten Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, technische Realisierbarkeit und stufenweise Umsetzung.

Die architektonisch-gestalterische Qualität ist nicht durch Innovation gekennzeichnet, ist aber der gestellten Aufgabe angemessen.

2. Preis
AFF Architekten GbR, Berlin

Verfasser:
Martin Fröhlich, Sven Fröhlich, Torsten Cockl,

Mitarbeiter/ Studierende:
Ulli Dix, Monic Frahn, Franziska Sturm, Robert Zeuner, Thomas Gehlke

Beurteilung der Jury
Die visuelle und funktionale Entkopplung der Gewerbeflächen durch einen schmalen Landschaftsraum stiftet einen neuen Kontext (Freizeitgestaltung) und sucht nach Vermittlung mit den angrenzenden kleinteiligen urbanen Strukturen. Der gewonnene Freiraum kann damit auch zur Akzeptanz der Solarfabrikation beitragen.

Die zellulare Raumstruktur mit integrierten Solarpaneelen strebt nach Signifikanz der Sonderlösung des Daches, findet aber auch mögliche Fortsetzung in der Fassadenstruktur. Die Anordnung der Öffnungen in der Dachfläche erscheint willkürlich. Die verwendeten Solarmodule kommen kaum marketingwirksam zur Geltung.

Die Lösung verabschiedet sich zum Teil von dem funktional pragmatischen Anlass der unmittelbaren Aufgabe und weist in der Tendenz auf Hüllstrukturen, die Aufgabenfelder für weitere formale und konstruktive Untersuchungen bereit halten. Hierin liegen die anerkennenswerten Ansätze für zukünftige Materialkombination in der Solarindustrie.

Dimension und konstruktive Parameter der entstehenden Module verdienen eine Untersetzung durch gezielte Forschungen, um die Potenzen der innovativen Idee in seriöse Produktentwicklungen zu überführen.

3. Preis
Architektur für Industrie- und Hochbau CML, Weimar

Verfasser:
Christian Meyer-Landrut,

Mitarbeiter/ Studierende:
Anke Brandl

Beurteilung der Jury
Die Arbeit zeigt eine einfache bauliche Struktur in guter Kombination zwischen Energiefläche (Module) und geöffneter Dachfläche. Die schlichte Bauweise ist universell einsetzbar. Das überhöhte Solardach hat eine prägnante Außenwirkung. Durch die streifenförmigen Modulreihen vor den Hallengebäuden entsteht eine Verbindung zwischen den beiden Solarfirmen (ErSol, PV-Silicon).

Der Entwurf ist mit vertretbarem Aufwand realisierbar. Nachteil des Entwurfs ist die eingeschränkte Nutzbarkeit (verengter Zwischenraum) der Fläche zwischen den beiden Hallen, bedingt durch den relativ weiten Abstand der Trägerelemente von den Hallenwänden.

Die Trägerstruktur für die Module ist freistehend, es erfolgt keine statische Belastung der Gebäude. Die Solarmodule sind leicht montierbar und können evtl. durch neuere und leistungsfähigere Module im Laufe der Jahre ersetzt werden. Der Neigungswinkel des Daches sollte evtl. reduziert werden. Geringfügige Mängel in der baulichen Realisierung können durch Veränderungen der Materialstärken, Dimensionierungen und Knotenpunkte behoben werden.

Die Kostenschätzung ist vermutlich zu niedrig angesetzt.

Auslobung
1. Auslober:
LEG Thüringen
Landesentwicklungsgesellschaft mbH Thüringen
Mainzerhofstr. 12, 99084 Erfurt
Tel. 0361 / 5603-188
Tax 0361 / 5603-335

2. Wettbewerbsaufgabe:
Der ehemalige Mikroelektronikstandort Erfurt-Südost wird durch die LEG Thüringen zu einem Forschungs- und Industriezentrum für Mikrosystem- und Solartechnik entwickelt.
Im Zuge dessen sind auf dem Areal der Solarunternehmen PV Silicon und Ersol neben einer bereits realisierten Solarfassade eine Außenraumüberdachung (Realisie-rungsteil, ca. 800m²) und eine weitere Solarfassade zu planen.
Gegenstand des Ideenteils ist die Konzeption eines Gesamterschei-nungsbildes des Solarstandorts durch o.g. (und eventuell weitere) Zubauten unter den Gesichtspunkten der Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Repräsentation. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Einsatz der Solartechnologie und damit einer beispielgebenden und identitätsstiftenden architektonischen Qualität (corporate identity).

3. Art des Wettbewerbs:
Einstufiger, beschränkter, anonymer Ideen- und Realisierungswettbewerb nach GRW 95 mit vorgeschaltetem offenen Bewerbungsverfahren zur Auswahl von ca. 15 Teilnehmern.

Zulassungsbereich:
Freistaat Thüringen
Die Bewerbung zur Teilnahme am Wettbewerb ist Interessierten von außerhalb des Zulassungsbereichs, die die Teilnahmebedingungen laut Punkt 6. erfüllen, mit Bezugnahme auf Artikel 59 des EWG-Vertrages möglich.

5. Bei beschränkten Wettbewerben:
a) Beabsichtigte Zahl der Teil-nehmer: Auswahl von ca. 15 Teilnehmern
b) Namen bereits ausgewählter Teilnehmer: entfällt
c) Kriterium für die Auswahl der Teilnehmer ist deren Leis-tungsfähigkeit hinsichtlich ge-stalterischer und funktionaler Qualität in der Architektur. Der Schwerpunkt liegt dabei bei der Neuordnung und Bebau-ung gewerblich genutzter Be-reiche.
d) Frist für den Eingang der Be-werbungsunterlagen:
31. März 2006

6. Teilnahmevorbehalt an besonderen Berufsstand:
Teilnahmeberechtigt sind im Zu-lassungsbereich ansässige, natürliche Personen, die nach den für ihren Wohnsitz oder ihre Niederlassung geltenden Rechtsvorschriften zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt befugt sind.
Ferner sind juristische Personen teilnahmeberechtigt, sofern deren satzungsmäßiger Geschäftszweck auf Planungsleistungen ausgerichtet ist, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen. Der bevollmächtigte Vertreter der juristischen Person und der verantwortliche Verfasser der Wettbewerbsarbeit muss die an die natürliche Person gestellten Anforderungen erfüllen.

8. Namen der Mitglieder des Preisgerichts:
Fachpreisrichter:

- Herr Prof. Hestermann, FH Erfurt
- Herr Prof. Rudolf, BU Weimar
- Herr Prof. Werner, BU Weimar
- Dipl.-Ing. Stadermann, Hausen

Sachpreisrichter:
- Herr Krey, LEG
- Herr Dr. Aulich, PV Silicon AG
- Herr Dr. Beneking, Ersol

10. Anzahl und Höhe der Preise:
1. Preis 5.000 EUR
2. Preis 3.000 EUR
3. Preis 2.000 EUR

13. Sonstige Angaben:
Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs:

Junk & Reich
Architekten BDA
Planungsgesellschaft mbH
Nordstraße 21
99427 Weimar
Tel.: 03643 / 48200
Fax: 03643 482020
E-Mail: junk-reich@weimar-cs.de

Bewerbungsunterlagen: Büroprofil gemäß vorgegebenem Formblatt. Das Formblatt wird auf Anforderung durch die Wettbewerbsbetreuung ausgereicht. Arbeitsproben von Projekten, die für die Arbeitsweise der Bewerber typisch und die für die Lösung der vorlie-genden Wettbewerbsaufgabe ver-gleichbar sind (maximal 2 einseitig bedruckte DIN A3-Seiten). Die Bewerbung muss bis zum 31. März im Büro Junk & Reich eingegangen sein.
Die Bewerbungsunterlagen sind in deutscher Sprache einzureichen und werden nicht zurückgegeben.

Termine:
Versand der Auslobungsunterlagen: 15. KW 2006
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten: 19. KW 2006
Preisgerichtssitzung: 22. KW 2006

Der Wettbewerb ist bei der Architektenkammer Thüringen registriert unter der GRW-Nr. (voraussichtlich 05/2006)

14. Tag der Absendung der Bekanntmachung: 15. März 2006

veröffentlicht am 16.03.2006 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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