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Wettbewerbe — quo vadis?

Eindrücke vom Salongespräch „Wir für hier“ in Weimar

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Zum zweiten Salongespräch im Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar lud die Architektenkammer Thüringen am Nachmittag des 29. Aprils 2024 ein, Bild: AKT

Zum zweiten Salongespräch im Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar lud die Architektenkammer Thüringen am Nachmittag des 29. Aprils 2024 ein.

Das gewählte Thema „Planungswettbewerbe“ stieß auf großes Interesse: Knapp 60 Interessierte – Studierende, Absolvent*innen und Kammermitglieder aller Altersgruppen – kamen und nutzten die Gelegenheit zur Diskussion, zum Austausch und zum Netzwerken.

Architektin Antje Osterwold, Landschaftsarchitekt Philipp Facius und Stadtplaner Ingo Quaas gewährten mit kurzen Impulsvorträgen Einblick in ihre Erfahrungen mit Planungswettbewerben – als Teilnehmende, Verfahrensbetreuende und Preisrichter*innen. Architekt Thomas Wittenberg (Vorsitzender des Vergabe- und Wettbewerbsausschusses), gab zuvor einen Einstieg in das Thema und übernahm die Moderation.

Ausgewählte Statements

Thomas Wittenberg:
„Planungswettbewerbe sind ein Kulturgut mit einer langen Tradition, welches es zu erhalten und zu verteidigen gilt. Von der Zielstellung bis zum Ergebnis ermöglichen sie einen breitgefächerten Diskurs über den Umgang mit und die Nutzung von Raum.“

Ingo Quaas:
„Interdisziplinäre Planungswettbewerbe sind in hohem Maße geeignet, ganzheitliche Lösungen mit hoher Gestaltqualität und Funktionalität für komplexe städtebauliche Aufgabenstellungen auch in größeren räumlichen Zusammenhängen zu finden. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sollte so früh wie möglich erfolgen. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang beispielsweise Planungswerkstätten oder proaktive Bürgerforen im Vorfeld des Wettbewerbsverfahrens, sodass die Ergebnisse in die Auslobung einfließen können.“

Antje Osterwold:
„Unser Büro schätzt Architekturwettbewerbe bereits seit dem Studium. Hier haben wir gelernt, miteinander und im Wettstreit um gute Architektur unter Qualitätsmaßstab zu ringen und als junge Berufseinsteiger Aufträge zu generieren – eine anhaltende Praxis für die meisten unserer Projekte. Wir lieben die Möglichkeiten, typologisch vielfältig zu arbeiten, agil und wach zu bleiben, interdisziplinär zu arbeiten und auf der Basis einer gut geklärten Aufgabenstellung eine sehr gute Lösung als belastbares Leitbild für den Planungsprozess erarbeiten zu können.“

Philipp Facius:
„Als Büro liegt uns die Teilnahme am Wettbewerb besonders am Herzen, auch wenn wir aktuell weniger Teilnahmen schaffen, als wir gerne würden. Wir glauben fest daran, dass der Weg über den Wettbewerb immer zur besten Lösung führt. Wichtig ist dabei, dass der Wettbewerb nicht nur über die gestalterische Qualität argumentiert wird, sondern dass das Planen und Bauen zugleich immer auch betriebswirtschaftliche Herausforderung und Aufgabe ist. Wir müssen den Wettbewerb wieder stärker als geeignetes Mittel der Auftragsvergabe platzieren.“

veröffentlicht am 21.05.2024 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspraxis, Berufspolitik / Kammerarbeit

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