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Wo ist das Halogenlicht?

Torsten Müller berichtet von der Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik, der „Light + Building“

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Lichtplanerin Ulrike Brandi und Leuchtendesigner Axel Meise (Occhio) während des Rundgangs, Bild: Torsten Müller

Wer im Jahr 2014 die Frankfurter Messe Light + Building besucht hat, konnte den Eindruck gewinnen, in der wundersamen Welt der LED und OLED angekommen zu sein. Haben die anderen Technologien ausgedient?

In neun Ausstellungshallen schien es ausschließlich um die Themen Energieeffizienz, digitale Steuerung und Farbwiedergabe zu gehen. LED ist der große Trend und es wurde viel Neues gezeigt. Die kompakte Bauform der LED übertragen Hersteller konsequent in Leuchtendesign und ermöglichen ein weites Spektrum von individuellen Lösungen. Damit eröffnen sich für Lichtplaner und Architekten neue Möglichkeiten, Leuchten in das Raumkonzept zu integrieren und Räume mit Kunstlicht zu gestalten. Das ist die gute Nachricht.

Schwierig ist es, einen Marktüberblick zu bekommen, weil die Menge an Angeboten sehr groß ist. Selten spricht man auf einer Messe über die Nachteile der gezeigten Beleuchtungen. Planer wissen jedoch, dass LED-Systeme immer noch mit hohem Anschaffungswert verbunden sind. Werden diese Leuchten nach hinten nicht ausreichend gekühlt, sinkt deren Lebensdauer deutlich und es muss oft die komplette Leuchte getauscht werden.

Trendsetter der Messe waren die OLEDs. Jedoch ist Geduld notwendig, da OLED-Leuchten technologisch noch nicht serienreif und momentan zu kostenintensiv sind. Erfrischend erleuchtend erlebte ich die Messe während einer über „world-architects“ angebotenen und von Ulrike Brandi geführten Tour. Die Lichtplanerin aus Hamburg sprach über das Licht am Tag und in der Nacht. Während des Rundgangs durch die Messe kamen von ihr ausgewählte Hersteller und Gestalter zu Wort, ließen uns an ihren Lichtideen teilhaben und machten deutlich, dass alle uns bekannten Leuchtmittel ihre Berechtigung haben. So waren im Hell und Dunkel der LED-affinen Messe doch noch viele wertvolle Zwischentöne zu entdecken. Danke, Frau Brandi.

Anm.: Torsten Müller ist Architekt und Lichtplaner in Weimar. Mit seinem Büro Lichtraum hat er sich auf den Einsatz von Tages- und Kunstlicht spezialisiert.

veröffentlicht am 25.04.2014 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News

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