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Wohnen an der Stadtmauer, Bad Langensalza

Städtebaulicher Ideen- und baulicher Realisierungswettbewerb

Ergebnis

Das Preisgericht trat am 29.03.2004 in Bad Langensalza zusammen.

  • 1. Preis: Osterwold-Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar/ Holgar Ehrensberger, Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Jena
  • 2. Preis: Architekten- und Ingenieurgruppe Erfurt & Partner GmbH, Erfurt/ Planungsbüro Dr. Wilke, Erfurt
  • 3. Preis: Planungsgruppe Barthelmey Architektur + Stadtplanung, Erfurt

Ankäufe:

  • Prof. Dr. Gerlinde Krause, Weimar/ Felix Harbig arch42/ Büro für Landschaftsarchitektur Dittrich, Erfurt
  • Schettler & Wittenberg Architekten, Weimar/ Quaas Stadtplaner Weimar

Engere Wahl:

  • Architekturbüro Tilman Schalk, Stuttgart/ Büro für Landschaftsarchitektur Helleckes, Karlsruhe

Beurteilung des 1. Preises durch die Jury
Das Gebiet wird über eine neue Platzfolge ("Anger") vom Steinweg bis zum Lindenbühl erschlossen. Die Einordnung der Sporthalle mit Foyer zum Platz an der Turmstraße führt zu einer attraktiven Entree-Situation sowohl für das ehrwürdige Bibliotheksgebäude als auch für das neue Wohngebiet.
Von der Mischverkehrsfläche des neuen Angers erschließen Wohnhöfe die neuen zwei- bis dreigeschossigen Wohngebäude. Als Ensemble von "Haus am Hof" und "Haus im Garten" bieten diese Gebäude eine angemessene Qualität für ein attraktives Wohnen in der Vernetzung von Gebäude und Freiraum.
Ein schlüssiges Fußwegesystem verbindet die Höfe im Süden mit den öffentlichen Freiflächen an der Stadtmauer und im Norden mit einem Weg an der Nahtstelle zur Bebauung Steinweg und Salzstraße bis zum neuen Museumshof am Klopstockhaus. Die Wegbreite an Nord- und Westseite des Quartiers genügt jedoch nicht den Anforderungen an eine rückwärtige Zufahrt für die angrenzenden Grundstücke.
Aus Sicht der Denkmalpflege wird die Lückenschließung durch den Neubau am Steinweg, die Gestaltung des Umfelds von Bibliothek und Klopstockhauses und der klare Umgang mit der Stadtmauer positiv bewertet.
Die Neubebauung reagiert gut auf den Geist des Ortes. Sie ist in Abschnitten zu realisieren und würde durch ihre maßstabsgerechte Attraktivität weiter zur Qualität der Innenstadt von Bad Langensalza beitragen.

Erläuterungen zum 1. Preis durch die Verfasser
Städtebauliche Struktur/Erschließung/Parzellierung
Der Bebauungsvorschlag knüpft in Ausrichtung und Erschließung an historische Strukturen im Quartiersinneren an. Dabei werden die Baukörper teppichartig über das gesamte Wettbewerbsgebiet angeordnet, sodass eine gleichberechtigte Verteilung von Bebauung und zugeordnetem Freiraum ermöglicht wird.
Die weitmaschige Bebauungsstruktur wird für die Bewohner im Ost-West-Verlauf erschlossen. Ein gestaffelter Strassenangerzug führt von der Mündung der ehemaligen Engen Gasse zur Turmstraße. An diesem Ort konzentrieren sich die öffentlichen Bauten wie Einkaufsgelegenheiten, Bibliothek/ Büro und Kloppstockhaus mit Museum. Die Schulsporthalle erfährt ihre Einordnung mit dem Haupzugang an dieser platzartigen Situation.
Von dem neuen Anger werden die einzelnen Hausgemeinschaften erreicht, die sich jeweils um einen Hof gruppieren.

Bebauung/Erscheinungsbild/Freiraum/Parkierung
Das historische Prinzip von Vorderhaus,Seitenhaus und Hinterhaus wird neu interpretiert durch die Anordnung von Einzelhäusern Am Anger, Im Hof und Im Garten, sodass eine gleichwertige Wohnqualität jedoch thematisch differenziert nach Lage zu öffentlichem, halböffentlichem und privatem Raum angeboten wird. Jedem Haus wird eine annähernd gleichgroße Parzelle, beschirmt von Mauern mit Holzlamellen und Heckenscheiben, als privater Garten zugeordnet. Das freiräumliche Prinzip wandelt sich vom aufgeweiteten Anger mit Aufenthaltsqualität, über den gemeinschaftlichen Wohnhof zum Hausgarten. Schmale Wege ergänzen das Erschließungnetz, um die rückwärtige Erschließung der Bestandshäuser zu gewährleisten und eine fuß- und radmäßige Verbindung zum Grünzug entlang der Stadtmauer herzustellen.
Das Konzept der gemeinschaftlichen Höfe soll der Förderung von "Nachbarschaften" im Stadtkern dienen. Bewusst werden Einzelhäuser als wohl angestrebteste Version des individuellen Bauens angeboten und in differenzierter Form (Nähe kontra Eigenständigkeit) in Beziehung gesetzt.
In der überwiegenden Zahl werden die Stellplätze der Anwohner direkt im Haus organisiert, zusätzliche Parkmöglichkeiten werden als Carports an der Hofzufahrt und auch am Anger angeboten.
Die Wohnhäuser erhalten eine Geschossstaffelung gemäß ihrer Lage an Anger, Hof oder Garten.
Vorgeschlagen wird eine Materialzuordnung im Erscheinungsbild der Gebäude durch Putz, Naturstein (Muschelkalk) oder Holz.

Auslobung

Thüringer Initiative "Genial zentral - unser Haus in der Stadt"

1. Auslober
Stadt Bad Langensalza, Marktstraße 1, 99947 Bad Langensalza
Tel.: 0 36 03/ 85 9-0, Fax: 0 36 03/ 85 91 00

Wohnungsgesellschaft Bad Langensalza, Erfurter Str. 4, 99947 Bad Langensalza
Tel.: 0 36 03/ 8 25 80 Fax: 0 36 03/ 82 58 20

2. Wettbewerbsaufgabe:
Ziel des Wettbewerbs ist die Erlangung von städtebaulichen Konzepten zur Quartiersentwicklung im Bereich Enge Gasse (Ideenteil) sowie architektonischen Entwurfskonzepten für den Neubau von Wohn- bzw. Stadthäusern im Bereich der historischen Stadtmauer (Realisierungsteil). Das Wettbewerbsgebiet befindet sich im Quartierbereich zwischen Steinweg, Salzstraße, Turmstraße und Poststraße am südlichen Rand der Altstadt von Bad Langensalza.

3. Art des Wettbewerbs:
Beschränkt offener, anonymer, einstufiger Ideen- und Realierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren nach GRW 1995.

Zulassungsbereich: Freistaat Thüringen.

Die Bewerbung zur Teilnahme am Wettbewerb ist Interessierten von außerhalb des Zulassungs-bereichs, die die Teilnahmebedingungen laut Punkt 6 erfüllen, mit Bezugnahme auf Artikel 59 des EWG–Vertrages möglich.

4. entfällt

5. Bei beschränkten Wettbewerben:
a) beabsichtigte Zahl der Teilnehmer: 25
b) Namen bereits ausgewählter Teilnehmer: entfällt
c) Das Auswahlgremium wird Teilnehmer nach ihrer Leistungsfähigkeit hinsichtlich Gestaltung, Entwurf, technischer und wirtschaftlicher Qualität sowie vergleichbarer Referenzen auswählen.
d) Frist für den Eingang der Bewerbungsunterlagen: 15.10.2003

6. Teilnahmevorbehalt an besonderen Berufsstand:
Teilnahmeberechtigt sind im Zulassungsbereich ansässige, natürliche Personen, die nach den für ihren Wohnsitz oder ihre Niederlassung geltenden Rechtsvorschriften zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt, Stadtplaner und Garten- und Landschaftsarchitekt befugt sind. Ist die Berufsbezeichnung am Wohnsitz oder am Ort der Niederlassung des Teilnehmers gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen als Architekt, Stadtplaner und Garten- und Landschaftsarchitekt wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder einen sonstigen Befähigungsnachweis in der jeweiligen Fachrichtung verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 85/384 EWG (EG–Architektenrichtlinie), bzw. 89/48 EWG (EG–Hochschuldiplomrichtlinie) gewährleistet ist. Ferner sind juristische Personen teilnahmeberechtigt, sofern deren satzungsmäßiger Geschäftszweck auf Architektenleistungen ausgerichtet ist, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen. Der bevollmächtigte Vertreter der juristischen Person und der verantwortliche Verfasser der Wettbewerbsarbeit muß die an die natürliche Person gestellten Anforderungen erfüllen. Die Teilnahme von Stadtplanern und Garten- und Landschaftsarchitekten ist nur in Zusammenarbeit mit Architekten möglich. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen wird aufgrund der spezifischen Aufgabenstellung empfohlen.

7. entfällt

8. Dem Preisgericht werden u.a. angehören:
Fachpreisrichter: Michael Bräuer, Rostock; Konrad Ballheim, Erfurt;
Sachpreisrichter: Bernhard Schönau, Bürgermeister Bad Langensalza.

9. Bindung der Preisgerichtsentscheidung:
Die Auslober beabsichtigen, unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichtes soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrunde liegende Aufgabe realisiert werden soll, einem oder mehreren der mit einem Preis oder einem Sonderankauf ausgezeichneten Teilnehmer weitere Leistungen nach §15 HOAI (Objektplanung Gebäude/ mindestens LP 2 bis 5) zu übertragen.

10. Wettbewerbssumme:
32.000,00 Euro (zzgl. MwSt)

11. Anspruch der Teilnehmer auf Kostenerstattung:
Es besteht kein Anspruch auf Kostenerstattung.

12. Anspruch auf Folgeaufträge:
Siehe Pkt. 9.

13. Sonstige Angaben:
Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs:

DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft
Regionalbüro Weimar, Erfurter Straße 11, 99425 Weimar
Tel.: 0 36 43 /5 4 14-0, Fax: 0 36 43 / 54 14 54 und

Bewerbungsunterlagen:
Büroprofil gemäß vorgegebenem Formblatt. Das Formblatt wird auf Anforderung durch die Wettbewerbsbetreuung ausgereicht.
Arbeitsproben von Projekten, die für die Arbeitsweise der Bewerbers typisch und die für die Lösung der vorliegenden Wettbewerbsaufgabe vergleichbar sind. Die Arbeitsproben sind auf maximal 3 einseitig bedruckte DIN-A3-Seiten zu begrenzen.

Die Bewerbung muß bis 15.10.2003 im Büro der DSK eingegangen sein.
Die Bewerbungsunterlagen sind in deutscher Sprache einzureichen und werden nicht zurückgegeben.

Voraussichtliche Termine:
Versand der Auslobungsunterlagen: 06.11.2003, Abgabe der Wettbewerbsarbeiten: 22.01.2004
Der Wettbewerb ist registriert bei der Architektenkammer Thüringen unter der vorläufigen Nummer 04/2003.

14. Tag der Absendung der Bekanntmachung: 15.09.2003

15. entfällt

veröffentlicht am 29.03.2004 von Geschäftsstelle AKT · Rubrik(en): News, Wettbewerbe nach RPW: Ergebnisse

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