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Zukunft gestalten: Nachhaltigkeit, Fortbildung und Vernetzung im Fokus

Rückblick auf Vertreterversammlung und Kammernetzwerk in Gera

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Vertreterinnen und Vertreter im Chorsaal des Theaters, Bild: AKT

Am 29. November 2024 kamen die Vertreterinnen und Vertreter der Architektenkammer Thüringen zu ihrer zweiten Sitzung in diesem Jahr zusammen.Das eindrucksvolle Ambiente des Theaters Gera bot den Rahmen für eine engagierte Auseinandersetzung mit berufspolitischen Themen, aktuellen Entwicklungen und der Zukunft der Kammerarbeit.

Präsidentin: Impulse für Nachhaltigkeit und berufspolitische Herausforderungen

Kammerpräsidentin Ines M. Jauck eröffnete die Sitzung mit einem umfassenden Bericht zu relevanten Entwicklungen auf EU-, Bundes- und Landesebene. Besonders hob sie die Bedeutung des neuen Bundesregisters Nachhaltigkeit hervor, das auf eine Initiative der Architekten- und Ingenieurkammern zurückgeht. Ziel ist es, das Bundesregister als zentrale Plattform für Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten und als Teil zukünftiger Förderprogramme zu etablieren. Seit Dezember 2024 werden auf der Plattform DGNB-Auditor*innen und BNB-Koordinator*innen registriert, ab Februar 2025 wird der Zugang zum kostenlosen Online-Leistungsnachweis verfügbar sein.

Ebenso thematisierte die Präsidentin die HOAI-Novellierung, die in Bezug auf auskömmliche Honorare verteidigt werden muss. Andererseits muss ein Prozess für eine neu strukturierte HOAI mit einem alternativen Berechnungsansatz in Gang gesetzt werden, der die Themen Kostengünstiges Bauen, Nachhaltigkeit und Innovation bei der Honorierung in den Fokus setzt.

Auf Landesebene verwies Ines M. Jauck auf den Koalitionsvertrag der Landesregierung, der Maßnahmen zur Förderung von nachhaltigem und barrierefreiem Wohnraum, energetische Sanierungen sowie zinsgünstige Familienbaudarlehen vorsieht. Sehr kritisch werde allerdings die vorgesehene Prüfung der Einführung einer „kleinen Bauvorlageberechtigung“ gesehen. Die erneute Novelle der Thüringer Bauordnung bleibe für die Architektenkammer Thüringen ein zentrales Thema, für das eigens eine Arbeitsgruppe in Gründung ist.

Geschäftsführung: Fortschritte bei der Fortbildung

Sandy Fritzsche, Geschäftsführerin der Kammer, berichtete über den aktuellen Stand der Fortbildungsordnung, die aufgrund von inhaltlichen Änderungen nach Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde erneut beschlossen werden muss. Die Änderungen umfassen im Wesentlichen die in Betracht kommenden Fortbildungsmaßnahmen, den Umgang mit Fortbildungsüberschüssen, die Vorgehensweise der Nachweiserbringung sowie die Anzahl der zu überprüfenden Mitglieder. Ziel ist, dass die geänderte Fortbildungsordnung zum 1. Januar 2026 nach erneuter Beteiligung der Öffentlichkeit in Kraft treten kann.

Darüber hinaus stellte Sandy Fritzsche die Ergebnisse der Überprüfung der Fortbildungspflicht vor und informierte über das erweiterte Fortbildungsangebot 2025, das Synergien durch Kooperationen mit den benachbarten Architektenkammern in Sachsen und Sachsen-Anhalt nutzen wird.

AG Zukunft: Weichenstellungen für die Geschäftsstelle

Frank Sieber berichtete für die AG Zukunft über mögliche Szenarien für die zukünftige Unterbringung der Geschäftsstelle: von einer kurzfristigen Optimierung der aktuellen Räumlichkeiten bis hin zu einem langfristig angestrebten Standortwechsel – selbstverständlich unter der Prämisse eines nachhaltigen und finanziell tragfähigen Konzepts.

Cornelia Viehmann präsentierte die vom Ausschuss Satzung und Recht geplanten Änderungen an der Entschädigungsordnung und stellte diese zur Diskussion. Sie betonte, dass Meinungen von Kammermitgliedern willkommen sind und in die Beratungen des Ausschusses eingebracht werden können.

Beschlüsse

Die Vertreterversammlung entlastete den Vorstand für das Haushaltsjahr 2023 und beschloss die Haushaltssatzung 2025 nebst Haushaltsplan sowie die Kammerbeiträge für 2025 – mit den gleichen Beitragshöhen wie in 2024 (siehe die beigefügte Datei).

Die erste Sitzung im Jahr 2025 findet am 25. April voraussichtlich in Nordhausen statt.

Kammernetzwerk: Austausch und Perspektiven

Am Nachmittag des 29. Novembers 2024 waren alle Mitglieder zum „Kammernetzwerk“ in das Theater Gera eingeladen. Nach einer herzlichen Begrüßung der neuen Kammermitglieder durch Präsidentin Ines M. Jauck und Matthias Malicki von der AG Junge Planende bot ein Rundgang durch das Theater, geführt von Architekt Thomas Laubert sowie von Theater-Mitarbeiter Yasin Baig, spannende Einblicke.

Im Anschluss berichtete der Geraer Baudezernent und Stadtplaner Michael Sonntag über die Stadtentwicklung Geras und das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundes.

Cornelia Viehmann und Elke Bergt präsentierten abschließend zentrale Ergebnisse der Mitgliederbefragung 2024 zur Arbeit und Kommunikation der Kammer. In die Analyse flossen die Angaben von 240 Mitgliedern ein; das entspricht einer Rücklaufquote von 15,2 Prozent. Eine detaillierte Auswertung liegt im internen Mitgliederbereich der AKT-Website zur Einsicht bereit.

Zusammenfassend bot der Tag, bestehend aus Vertreterversammlung und Kammernetzwerk, sowohl inhaltlich als auch durch den intensiven Austausch einen wichtigen Impuls, um den Berufsstand zukunftsfähig aufzustellen und die berufspolitischen Interessen wirksam zu vertreten.

Ergebnisse der Mitgliederbefragung:
www.architekten-thueringen.de/meine-akt/mitgliederbefragung/

veröffentlicht am 12.12.2024 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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