Zum Seiteninhalt Logo der Architektenkammer Thüringen

Zusammen für eine starke Kammer: Was sich Mitglieder wünschen

Die wichtigsten Erkenntnisse der Mitgliederumfrage

1 Bild vergrößern
Mitgliederumfrage 2024: Beteiligung nach Fachrichtung und Tätigkeitsart, Bild: AKT

Die unabhängige Selbstverwaltung ist ein Privileg freier Berufe – und zugleich eine Chance, berufliche, wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen aktiv mitzugestalten.

Die Architektenkammer Thüringen vertritt die Interessen ihrer Mitglieder insbesondere auf politischer Ebene, stärkt das Ansehen des Berufsstands, vermittelt berufsrelevante Themen in die Öffentlichkeit und wirbt für die Kompetenzen ihrer Mitglieder.

Wie wird die Arbeit des neuen Vorstands und der Geschäftsstelle wahrgenommen? Was läuft gut, wo gibt es Verbesserungsbedarf? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der großen Online-Mitgliederumfrage der Architektenkammer Thüringen im Herbst 2024.

Dem Fragebogen vorangestellt war eine statistische Erfassung ausgewählter Mitgliederdaten, wodurch die Beteiligung u. a. nach Fachrichtung, Tätigkeitsart, Geschlecht und Alter ausgewertet und ins Verhältnis zur Mitgliederstruktur gesetzt werden konnte. Ergebnis: Die Umfrageergebnisse spiegeln die Mitgliederstruktur nahezu identisch wider. 240 Kammermitglieder (15,2 %) nahmen teil und gaben individuelles Feedback zu den verschiedenen Themen.

1 Ambitionen: Warum Mitglied in der Kammer?

Die Bauvorlageberechtigung und das berufsständische Versorgungswerk sind erwartungsgemäß die Hauptgründe für die Mitgliedschaft, gefolgt von Berufsethos / Berufsstand stärken.
Überraschend: Berufspolitische Interessenvertretung spielt für weniger als die Hälfte der Befragten eine Rolle. Dabei platzieren die Kammergremien sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene aktiv die Themen unserer Mitglieder und kämpfen für die Wahrnehmung unseres Berufsstandes.

2 Dienstleistungen: Was wird genutzt, was wird gewünscht?

Weniger als die Hälfte der Teilnehmenden nutzt den Austausch in Kammergruppen – möglicherweise aufgrund der bislang nicht ausreichenden Sichtbarkeit oder fehlender Angebote. Maßnahmen zur Stärkung der Kammergruppen-Arbeit wurden bereits ergriffen (siehe Meldung Vielfalt und Engagement).

Gewünschte zusätzliche Dienstleistungen sind vor allem:

  • Informationen zum Versorgungswerk (Anmerkung: Zum „Kammernetzwerk“ am 25. April in Nordhausen informieren Olaf Wallat und Michael Hardt ausführlich zum Thema; anmelden können Sie sich über diesen Link.)
  • Fortbildungen zu Büronachfolge, Existenzgründung und ThürBO sowie für die ILS-Fachrichtungen (auch online)
  • Übersichten zu Förderprogrammen und öffentlichen Ausschreibungen (erste Infos bereits auf der AKT-Website verfügbar)

3 Veranstaltungen: Mehr After-Work-Formate gefragt

Der Tag der Architektur bleibt mit Abstand die wichtigste Kammer-Veranstaltung. Hier gilt es, das Format zeitgemäß fortzuschreiben und weiterzuentwickeln.

Auf großen Zuspruch stößt die Überlegung, After-Work-Veranstaltungen zu aktuellen Themen als kompakte Fortbildungsformate anzubieten – bevorzugt online (z. B. zu Rechtsthemen, technischen Normen). Drei Viertel der Befragten befürworten dieses Konzept.

Wichtige Faktoren für attraktive Veranstaltungen sind (in dieser Reihenfolge):

  1. Fortbildungscharakter
  2. räumliche Nähe
  3. Austausch mit Kolleg*innen
  4. geringe Kosten und Möglichkeit der Online-Teilnahme

4 Gremienarbeit: Mehr Sichtbarkeit gewünscht

Einige Gremien der Kammer sind noch wenig bekannt, darunter der Ausschuss für Stadt-, Landschafts- und Umweltplanung (SLUP) und die AG Baukulturelle Bildung, obwohl beide sehr wertvolle Arbeit leisten. Auch die AG Junge Planende sollte mehr ins Blickfeld rücken. Geplant ist eine verstärkte Vorstellung der Gremien und ihrer Arbeit im DAB und im Kammer-Newsletter.

5 Kommunikation: Digital und Print im Gleichgewicht

Die bevorzugten Informationsquellen sind beginnend mit der häufigsten Nutzung der DAB-Regionalteil Thüringen, der AKT-Newsletter und die AKT-Rundmail, die allesamt wie auch die AKT-Website als „gut“ bewertet werden.

Das DAB wird sowohl digital als auch gedruckt geschätzt, eine rein digitale Variante wird mehrheitlich abgelehnt.

Soziale Medien hingegen werden von den Mitgliedern eher selten zur Information genutzt. Dies gilt insbesondere für den Kurznachrichtendienst „X“ (ehemals Twitter). Auch infolge der aktuellen Entwicklungen und schwacher Nutzerzahlen hat die AKT daher beschlossen, das Engagement auf dieser Plattform einzustellen. Instagram, Facebook und LinkedIn hingegen erreichen insbesondere junge Mitglieder und die breite Öffentlichkeit, z. B. rund um den Tag der Architektur.

6 Geschäftsstelle: Hohe Zufriedenheit, geringe Präsenz

Die Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle wurden durchweg positiv bewertet – sowohl die Freundlichkeit und fachliche Kompetenz als auch die Erreichbarkeit und zeitnahe Beantwortung der Anfragen wurden überwiegend mit „gut“ oder „sehr gut“ beurteilt.

Jedoch: 34 % waren noch nie in der Geschäftsstelle, 46 % nur ein- bis fünfmal.

7 Zum guten Schluss: Zentrale Erkenntnisse

Die Umfrage hat ergeben, dass eine Umbenennung der Kammer in „Architekten- und Stadtplanerkammer Thüringen“ nur von 14 % der Teilnehmenden befürwortet wird, während 41 % dagegen sind (Rest neutral).

Insgesamt fühlen sich 61 % der Befragten durch die Kammer gut vertreten, während 12 % Verbesserungspotenzial sehen.

Beitragserhöhungen stoßen auf wenig Akzeptanz, werden sich perspektivisch auf Grund der prognostizierten Entwicklung der Mitgliederzahlen und zur Umsetzung der berufspolitischen Ziele aber nicht komplett vermeiden lassen. Die Kammer wird weiterhin prüfen, wo Einsparungen möglich sind, um eine möglichst wirtschaftliche Mittelverwendung sicherzustellen.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Fortbildungspflicht: Sie soll auf 16 Stunden pro Jahr reduziert werden. (Ziel ist ein Inkrafttreten zum 1. Januar 2026.)

Die Kooperation mit den Architektenkammern im mitteldeutschen Raum wird insbesondere im Bereich der Online-Fortbildung intensiviert.

Fazit

Die Mitgliederbefragung liefert wertvolle Einblicke und zeigt klar auf, wo die Erwartungen liegen. Das Feedback hilft, die Kammer gezielt weiterzuentwickeln und ihre Attraktivität zu steigern – für ein starkes, gemeinschaftliches Miteinander und eine bedarfsgerechte Nutzung der Ressourcen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich die Zeit für ihre Rückmeldungen genommen haben!

Ergebnisse der Mitgliederbefragung (passwortgeschützter Mitgliederbereich):
www.architekten-thueringen.de/meine-akt/mitgliederbefragung/

Informationen zu Förderprogrammen sowie zu Ausschreibungen für Planungsleistungen:
www.architekten-thueringen.de/mitglieder/berufspraxis/

veröffentlicht am 20.02.2025 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

Diese Seite teilen

Die AKT in den sozialen Netzwerken