Zum Seiteninhalt Logo der Architektenkammer Thüringen

20 Jahre Planen und Bauen in Thüringen – das Ereignis

Werden Sie Teil unserer gemeinsamen Inszenierung!

1 Bild vergrößern
Das ehemalige Heizwerk am Brühl in Erfurt: Ort der Ausstellungsinszenierung, Bild: AKT

Ob tag der architektouren, Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur oder Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau – das Jahr 2010 ist schon jetzt ein Jahr mit einer Vielzahl an bedeutsamen Ereignissen für die Berufsstände. Mittelpunkt aller Vorhaben soll ein Projekt sein, das derzeit noch unter dem Arbeitstitel „20 Jahre Planen und Bauen in Thüringen“ läuft. Wie bereits im Deutschen Architektenblatt 01_02/10 berichtet, resultiert dieses Projekt aus einem Arbeitsauftrag aus der Sondervertreterversammlung Anfang 2009: Das zwanzigjährige Jubiläum des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland soll Anlass sein, um die vielfältigen Leistungen der Berufsstände seit der Wende in besonderer Art und Weise ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Ausstellung im Heizwerk

Noch im vergangenen Jahr lobte der Vorstand hierfür einen Ideenwettbewerb aus. Am 10. Dezember 2009 präsentierten drei der vier eingeladenen Agenturen ihre Konzepte in Erfurt. Überzeugen konnte der Entwurf von Holzer Kobler Architekturen aus Zürich. Kernelement ist eine ambitionierte Ausstellungsinszenierung im September (Anm.: neuer Ausstellungszeitraum ist Mai/Juni 2011!), die sich sowohl an die allgemeine Öffentlichkeit, an Bauherren und Auftraggeber als auch an Experten und Fachschaft richten wird.

Als Ausstellungsort konnte die Architektenkammer Thüringen das ehemalige Heizwerk am Brühl in Erfurt gewinnen. Das Gebäude befindet sich an prominenter Stelle am Fuße der Zitadelle Petersberg, direkt am Theaterplatz. Es wurde 1915 als Kohle-Kraftwerk für die umliegenden Industriebetriebe errichtet und später zum Heizwerk umgebaut. Eigentümer des unter Denkmalschutz stehenden Objektes ist die LEG Thüringen. Noch im April wird die Grundinstandsetzung erfolgt sein, am 16. und 17. April werden erstmals die Thüringer Bachwochen hier Station machen. Die einzigartige Architektur des Heizwerks liefert den idealen Rahmen für eine angemessene und zugleich spannende Inszenierung.

Das Konzept von Holzer Kobler Architekturen sieht die Unterteilung der Ausstellungsfläche in zwei thematische und voneinander abgegrenzte Räume vor: Einem informativen und einem atmosphärischen Teil. Während im atmosphärischen Teil die Vision im Vordergrund steht, ist ein zentraler Gedanke des informativen Teils, den Architekten und Stadtplanern in Thüringen sowie ihrem Schaffen ein „Gesicht“ zu geben. Feste Bestandteile sind hier die „Themenfelder“, der „Planwald“ und die „Architektenprofile“.

Elemente der Inszenierung

Die Themenfelder knüpfen an die persönlichen Lebenswelten der Besucher an. In Anlehnung an Gebäudetypologien sind sie unterteilt in die Bereiche „Wohnen“, „Arbeiten“, „Lernen“, „Kaufen“, „Heilen“ und „Erholen“. Ausgewählte Projekte stehen stellvertretend für den Umgang mit prägenden Phänomenen und zeigen unterschiedliche Qualitäten auf. Sie sollen als Antwort auf veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, wie beispielsweise dem demographischen Wandel, verstanden werden. Bei der Vermittlung der Inhalte wird dem Besucher überlassen, welche Lesart er wählen und wie tief er sich ein Thema erschließen möchte. Ähnliches gilt für den Planwald. Dieser setzt sich aus den gesammelten tag-der-architektouren-Tafeln der letzten fünf Jahre zusammen. Knapp 400 DIN-A2-Paneele werden dabei von einer Deckenkonstruktion an einem Drahtseil herabhängen und so für ein beeindruckendes Bild sorgen.

Schau lebt von der Partizipation aller Mitglieder

Ein bedeutendes Ziel der Ausstellung ist es, dass alle Mitglieder der Architektenkammer Thüringen die Inszenierung mit ihrer persönlichen Note bereichern. Wichtigster Baustein hierfür sind die Architektenprofile. Sie zeigen auf abwechslungsreiche Art und Weise, wer und was das Planen und Bauen in Thüringen in den letzten 20 Jahren beeinflusst hat. Als Leitfaden dienen hierbei vier Fragestellungen:

  • Welche Entdeckung, welches Erlebnis seit der Wende war für Ihre Arbeit prägend?
  • Was ist die Inspiration für Ihre Arbeit?
  • Was ist für Sie gute zeitgemäße Architektur?
  • Was planen und bauen Sie in zehn Jahren?

Das individuelle Architektenprofil entsteht durch die Beantwortung einer oder mehrerer der vier Fragen. Vorgegeben ist ein DIN-A4-Blatt mit einer festen Fußzeile für die Mindestangaben – Name, Geburtsjahr und Fachrichtung – sowie für ein Portraitfoto des Architekten oder Stadtplaners. Der übrige Raum des Blattes ist weiß.

Für zwei weitere Ausstellungsteile ist die Beteiligung aller Mitglieder von großer Bedeutung: Gesucht sind zum einen einfache DIN-A0-Planschränke der Thüringer Architekten und Stadtplaner, die als Sitzgelegenheit und Thekenmöbel in der Bar dienen sollen. Sie ist Anlaufpunkt für Besucher, die sich weiter informieren oder einfach nur ausruhen möchten. Zum anderen sollen möglichst viele Stadt- und Architekturmodelle – sowohl realisierte als auch nie verwirklichte – die Ausstellung aufwerten.

Dabei spielt zunächst keine Rolle, welchen Maßstab ein Modell, wie groß oder aus welchem Material es ist. Die Einreichung von mehreren Exemplaren ist möglich und gewünscht.

Aufruf zur Teilnahme

Da die Art der Inszenierung stark davon abhängt, wie viele Modelle die Architektenkammer als Leihgaben zur Verfügung gestellt bekommt, werden die wichtigsten Daten zuvor abgefragt. Ein entsprechendes Formblatt geht allen Mitglieder ebenso wie der Aufruf zu den Architektenprofilen und den Planschränken gegen Mitte des Monats April zu. Mehr hierzu und zu den Planungen im atmosphärischen Teil lesen Sie in den kommenden Ausgaben des Deutschen Architektenblatts.

Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.
Björn Radermacher

veröffentlicht am 24.03.2010 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit, BAU.ART.Thüringen

Diese Seite teilen

Die AKT in den sozialen Netzwerken