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Das Thema „Wohnen“ bestimmte den Frühsommer der Stiftung Baukultur

Drei Formate zielten auf das Interesse von Öffentlichkeit, Bauherren und Fachpublikum.

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Beratertage im Ausstellungsteil der Bauhaus-Universität, Bild: AKT

Einen gelungenen Auftakt und Einstieg ins Thema bot die Vernissage zur Ausstellung „So wohnt Thüringen | heute – morgen – übermorgen“ im Erfurter Krönbacken. Knapp 250 Besucher machten sich im Rahmen der Langen Nacht der Museen auf den Weg, um sich von Modellen, Grundrissen, Ansichten und Perspektiven der Architekturstudenten der Fachhochschule Erfurt und der Bauhaus-Universität Weimar inspirieren zu lassen. Während die Fachhochschule Erfurt zwei Wohnformen, nämlich das freistehende Einfamilienhaus und das Stadthaus, mit gleichem Nutzungsangebot gegenüberstellte und hierbei kritisch Vor- und Nachteile der jeweiligen Hausform reflektierte, setzten sich die Arbeiten der Bauhaus-Universität Weimar mit dem gemeinschaftlichen Wohnen im städtischen Kontext auseinander. In 30 „StadtStücken“ fanden aktuelle Wohn- und Nutzerkonzepte ihre baulich-räumliche Entsprechung.

„Schöner Wohnen“, „Vom Traum zum Haus“ und „Im Grünen leben“ – so lauteten die Titel der Beratertage, die in den Ausstellungsräumen stattfanden. Private Bauherren hatten die Möglichkeit, sich unverbindlich zu Fragen des Hausbaus, der Sanierung sowie der Gestaltung von Innen- und Außenräumen fachkundig beraten zu lassen.

Das Podium „wohn:weisen“ bildete den Schlusspunkt des Veranstaltungsreigens. Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Planung diskutierten Wohn- und Nachfrageprofile der Zukunft. Auf welche Trends wird das Wohnungsangebot perspektivisch reagieren müssen? Der demografische Wandel äußert sich nicht nur durch eine sinkende Nachfrage, sondern auch durch geänderte Anforderungen an die Wohnung und das Wohnumfeld. Zeigten die Umfrageergebnisse der Wohnungswirtschaft noch vor einigen Jahren den Wunsch nach einem Balkon, einem modernisierten Bad und einer neuen Küche auf, so ist heute der Wunsch nach Barrierefreiheit und Dienst­leistungs­angeboten in unmittelbarer Nach­bar­schaft von besonderem Belang. Das Stichwort „Mobilität“ führte zu der Frage, welche Fi­nan­zie­rungs­kon­zepte und Förder­strukturen denkbar wären, um den Prozess des Erstellens und Ver­äu­ßerns von Wohneigentum zu erleichtern. Klimawandel und Ener­gie­wende wurden auch für den Wohnungsbau als weiterer bedeutender Trend konstatiert. Doch würde ein gesellschaftlicher Konsens über die Neuausweisung von Wohnungsbaustandorten auf der „grünen Wiese“ zugunsten des Revitalisierens von Brachflächen gelingen? Diese und zahlreiche weitere Fragen konnten nur angerissen werden. Einigkeit herrschte jedoch darin, dass die Wohnwünsche zunehmend konkreter werden. Individuelle Stadtbausteine sind gewünscht, die eine Adresse bilden. Hierbei ist – so die Botschaft der Podiumsteilnehmer – die frühzeitige Einbindung der Nutzer für den Erfolg eines Projektes ebenso von Belang wie das Hinterfragen von althergebrachten Denkmustern.

Gertrudis Peters

veröffentlicht am 16.07.2009 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Stiftung Baukultur Thüringen

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