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Deutscher Städtebaupreis 2014

Vier Thüringer Projekte unter den Prämierten

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Blick vom Herderzentrum auf den Herderplatz Weimar, Bild: Architektenkammer Thüringen

Am 9. Oktober verlieh die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung im Neuen Schloss in Stuttgart den Deutschen Städtebaupreis 2014. Mit dem Preis ausgezeichnet wurden das „Weltquartier“ in Hamburg-Wilhelmsburg sowie die „Hofstatt“ in der Münchener Innenstadt. Preisträger des Sonderpreises „Neue Wege in der Stadt“ ist das Projekt „Neugestaltung Fischmarkt“ in Erfurt.

Die Jury unter Vorsitz der Saarbrücker Baudezernentin Dr. Rena Wandel-Hoefer vergab zudem drei Auszeichnungen und sechs Belobigungen in der Kategorie Städtebaupreis, davon drei an Projekte in Thüringen, sowie zwei Auszeichnungen und vier Belobigungen in der Kategorie Sonderpreis. Für den Städtebaupreis wurden insgesamt 44 Projekte eingereicht, für den Sonderpreis 36.

Mit dem vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufenen Preis werden alle zwei Jahre städtebauliche Projekte in Deutschland prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur sowie zur räumlichen Entwicklung im städtischen und ländlichen Kontext auszeichnen.

INFOS ZU ALLEN PREISTRÄGERN: www.staedtebaupreis.de

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Ergebnis

Preisträger Sonderpreis „Neue Wege in der Stadt“

  • Neugestaltung Fischmarkt, Erfurt
    Stadtplanungsbüro Dr. Wilke, Erfurt | IST Ingenieurgesellschaft mbH, Gotha | Lichtraum3, Weimar | Emch + Berger, Weimar | Bauherr: Stadt Erfurt

Aus der Beurteilung: In Erfurt sorgt ein Stadtbodenkonzept für eine allgemein wohltuende Ruhe und Geschlossenheit in der Gestaltung der Straßen und Platzräume. (…) Insbesondere bei der Detailgestaltung der Straßenbahnhaltestellen und der Schienentrasse gelang eine mit Straßenbahnbetrieb und Behindertenverbänden erarbeitete auszeichnungswürdige Lösung: Barrierefreiheit ist möglich ohne ästhetische Kompromisse. Das Beispiel zeigt, selbst starr schienengebundene Systeme lassen sich in sensible Stadträume integrieren, ohne diesen gestalterisch einen „Stempel aufzudrücken“.

Belobigungen Deutscher Städtebaupreis (in Thüringen)

  • „Schottenhöfe“, Erfurt
    Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar | Heinnicke + Dr. Kusch, Weimar | Manes electro GmbH, Erfurt | plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt | Die Lichtplaner | IB Pöhlmann, Erfurt | Bauherr: cULT Bauen & Wohnen GmbH, Erfurt

Aus der Beurteilung: Für die Bewahrung historischer Gebäude, für Baukultur und ein zukunftsweisendes Wohnprojekt wurde die bestehende Baugenehmigung aufgegeben und die bestehende Sanierungssatzung in einem Gutachterverfahren und vorhabenbezogenen Bebauungsplan erweitert. Statt Baulückenschließungen wurden Stadtbausteine entwickelt, die zwischen denkmalgeschützten Nachbarbauten zugleich selbstbewusst und rücksichtsvoll vermitteln, barrierefreie Erschließung substanzschonend integrieren und intelligente Energiekonzepte im Verbund ermöglichen.

  • Herderplatz, Weimar
    Schegk Landschaftsarchitekten Stadtplaner, Haimhausen | gildehaus.reich architekten BDA, Weimar | BISKOP GbR Architekten + Ingenieure, Weimar | Architektur + Denkmalpflege, Gera | DSK GmbH, Wiesbaden | Bauherren: Stadt Weimar, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Weimar

Aus der Beurteilung: Die Rückgewinnung des Platzes nach verkehrlicher Übernutzung, der Verlust räumlicher Fassungen sowie die Rettung und Sanierung gefährdeter wertvoller Bausubstanz erforderten ein koordiniertes Vorgehen von Stadtverwaltung, Kirchengemeinde sowie den beauftragten Architekten und Landschaftsplanern. Durch abgestimmte Planungen und geschickte Kopplung von Förderprogrammen konnte das historisch bedeutende Gesamtensemble wieder erlebbar und vor allem in Gemeinde- und Stadtleben nutzbar gemacht werden.

  • Technologieterminal, Ilmenau
    Erfurt & Partner GmbH, Erfurt | Stadtplanungsbüro Dr. Wilke, Erfurt | Friedemann & Weber, Erfurt | Bauherr: Stadt Ilmenau

Aus der Beurteilung: Das Technologieterminal Ilmenau fügt sich als strategischer Baustein in eine über 20 Jahre konsequent verfolgte Stadtentwicklungsstrategie ein und gibt selbst weitere Entwicklungsimpulse für private Investitionen im Umfeld. In einer von Strukturwandel und Arbeitsplatzverlusten stark geforderten Kleinstadt geben das Bekenntnis zum Bildungsprofil durch die Universität, zum baukulturellen Erbe der Stadtgeschichte und zur Wertschätzung der landschaftlichen Bezüge die stabile Basis, auf der Einzelprojekte schrittweise zum schlüssigen Gesamtbild verbunden werden.

veröffentlicht am 20.10.2014 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Verfahren / Auszeichnungen / Preise: Ergebnisse

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