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„Ein Thüringer Modell schaffen“ - Start des IBA Salons mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

Mitteilung der IBA Thüringen GmbH

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Prof. Töpfer bei seinem Impulsvortrag „Regionalität als Chance?“, Bild: Copyright: IBA Thüringen, Fotograf: Thomas Müller

150 Gäste kamen am Abend des gestrigen Mittwochs, den 23. Oktober 2013, im Gewehrsaal auf Schloss Ettersburg zum ersten IBA Salon. Gemeinsam mit der Stiftung Schloss Ettersburg hatte die IBA Thüringen Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a. D. und einen der führenden Experten in Nachhaltigkeitsfragen, zum Vortrag „Regionalität als Chance?“ eingeladen.

„Der Impulsvortrag von Prof. Dr. Töpfer hat viele Fragestellungen aufgegriffen, die uns bei der IBA Thüringen bewegen. Beispielsweise wie wir die Energiewende demokratisieren, und wie wir sie so gestalten, dass man die Kulturlandschaft bereichert und nicht verschandelt. Oder aber was die Schnittstellen zwischen Stadt und ländlichen Regionen angeht“, resümiert Prof. Dr. Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thüringen den Abend.

Prof. Töpfer nahm in seinem Vortrag vielfach Bezug auf die Thüringer Situation. Er wünsche sich für Thüringen, dass mit der IBA die Verzagtheit überwunden werde. Die IBA sei ein tolles Experimentierfeld und habe den Mut, Etabliertes zu hinterfragen. Anhand vieler Beispiele aus eigener Erfahrung appellierte Prof. Töpfer, Veränderungen als Chance zu begreifen. Auch mahnte er in diesem Zusammenhang, die eindeutigen Fakten des Bevölkerungsrückgangs ernst zu nehmen.

Wie können Städte zu Impulsgebern für den ländlichen Raum werden? Wie können wir überdimensionierte Infrastruktur verändern, damit sie dezentrale Lösungen ermöglichen? Wie kann das Gemeinwesen gestärkt, die kommunale Selbstverantwortung gestützt werden? Wie können Bürger Vielfalt gestalten? Und: Wie geben wir Raum für neue Ideen und Experimente? Welche Indikatoren für Wohlstand sind heute noch zeitgemäß?

Dies sind nur einige der Fragen, die Prof. Dr. Töpfer in seiner inspirierenden Tour d’Horizon und im anschließenden Gespräch mit dem Publikum aufgriff. Anhand der aktuellen Studie des Institute for Advanced Sustainability Studies „Vielfalt statt Gleichwertigkeit“ stellte Prof. Töpfer anschaulich dar, wie Vorbelastungen aus Investitionen im Abwassersektor oder Wohnungsbau Entwicklungen verhinderten. Chancen für eine Wertschöpfung in der Region sehe er in Veränderungen der großen Energiestrukturen hin zu dezentralen, kleinen Energiesystemen. Im Bereich von Schule und sozialen Infrastrukturen nahm er Bezug auf die positive Entwicklung von Genossenschafts-Organisationen und auf die Zukunft von Schulen im ländlichen Raum. „Wir brauchen soziale Innovationen! Es wäre hervorragend, wenn wir hier ein Thüringer Modell bekommen könnten“, so Prof. Töpfer.

Hintergrund: IBA Salons
IBA Salons der IBA Thüringen finden jeweils gemeinsam mit Partnern mehrmals im Jahr mit wechselnden Gästen und an unterschiedlichen Thüringer Orten statt. Sie richten sich an alle IBA-Interessierten mit Lust zum Weiterdenken. Die Veranstaltungsreihe wird kontinuierlich den Dialog über die Zukunft führen und aktuelle Themen der IBA Thüringen diskutieren.

Der nächste IBA Salon wird am 5. Dezember 2013 um 19:00 Uhr gemeinsam mit der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur stattfinden. Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut von der ETH Zürich wird dann sprechen über ‚Energie im Überfluss aber zur falschen Zeit’.

Weitere Informationen: www.iba-thueringen.de

veröffentlicht am 24.10.2013 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, IBA Thüringen

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