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Europäischer Städtebauwettbewerb Europan 8

Wettbewerbsergebnisse Erfurt

Die Wettbewerbsergebnisse gehen auf den im März 2005 in der Landeshauptstadt Erfurt erstmalig ausgeschriebenen internationalen Architektur- und Städtebauwettbewerb "Europan" zurück. Das Motto von Europan 8 "european urbanity - Strategien und Lösungen für die Zukunft der europäischen Stadt" fand in den über 70 teilnehmenden europäischen Standorten großen Anklang.

Auf der Suche nach zukunftsorientierten Stadtkonzepten sollen mit dem Wettbewerb alternative städtebauliche Leitbilder für Erfurt-Ilversgehofen entwickelt werden. Von den zahlreichen internationalen Architektur- und Stadtplanungsteams, die sich für den Standort Erfurt eingeschrieben hatten, wurden sechzehn verschiedene Arbeiten abgegeben. Die Wettbewerbsergebnisse sollen dabei helfen, die künftige Entwicklung des Stadtteils Ilversgehofen in weiteren Schritten zu konkretisieren.



Preisträger:
SECRET GARDEN(s) von Dagobert Bergmanns, Thomas van Arman


Das vorgeschlagene Konzept basiert auf der Grundidee, die vorhandenen Grünräume entlang der Schmalen Gera sowie in Ilversgehofen zugänglich zu machen und die bauliche Struktur zu arrondieren. Die zu entdeckende, in sehr unterschiedlicher Qualität existierende Freiraumstruktur wird neu „besetzt“. Die Besetzung dieser Flächen mit „urbaner Landwirtschaft“ wird als neues Denken im Städtebau bei schrumpfenden Strukturen und zurückgehenden Einwohnerzahlen angesehen und kann als diskussionswürdiger Ansatz im Umgang mit den vorhandenen Freiräumen dienen. Das „Feld“ ist zugleich auch eine Reminiszenz an den Ort, an die Malzwerke. Nicht die Art der Begrünung und der Landschaft, sondern die Möglichkeit der Freiraumnutzung steht im Vordergrund des Konzeptes. Die Thematik der Entdeckung und Nutzung der „Secret Garden(s)“ wird in einem großräumigen Zusammenhang entlang der Schmalen Gera weitergedacht. Die Entwicklungsstrategie der „Secret Garden(s)“, aber auch die aufgeworfenen Raumbilder leisten einen überzeugenden Beitrag, offene Räume mit einfachen Mitteln herzustellen.


GRÜNRAUMBESETZER von Volker Schultz, Claudia Stolte

Die städtebauliche Leitidee zur nachhaltigen Verbesserung der Vorstadtsituation ist geprägt durch eine konsequente Reaktivierung der vorhandenen Freiraumpotenziale, die zurzeit brach liegen. Dabei werden Chancen aufgezeigt und im Detail beschrieben, der unbefriedigenden städtebaulichen Situation wirkungsvoll zu begegnen. Bestehende Elemente der Freiräume, aber auch Gebäude, werden in bescheidener und unaufdringlicher Weise aufgegriffen und in den Dienst eines von den Bewohnern getragenen Veränderungsprozesses gestellt. Dies kann schrittweise der Steigerung der allgemeinen Wohnqualität des Standortes dienen und lässt à la longue die Stabilität des Quartiers erwarten. Die Einbeziehung der Bewohner in den Prozess unterstützt dabei Identifikationsmöglichkeiten mit dem Quartier und bietet neue Chancen zu besserer sozialer Kommunikation. Die generelle Zurückhaltung, neue bauliche Elemente nur sparsam vorzuschlagen, entspricht der Grundhaltung des Entwurfs. Mit dem vorgeschlagenen neuen Typ städtischen Freiraums, einer Mischung aus Agrarlandschaft und parkähnlichen Flächen, wird eine, nach Auffassung der Jury, dem Standort und der Problemstellung insgesamt angemessene und diskussionswürdige Lösung angeboten.

Engere Wahl:
„villagizing“ the city von Rainer Mester

Mount Ilvi von Michael Puhlmann, Daniela Rohrberg, Lasse Lütjens, Jörg Güldenzopf

Am 30. Juni und 1. Juli findet das europäische Abschlussforum statt. Näheres finden Sie auch auf den angegebenen Websites.

veröffentlicht am 01.06.2006 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): News, Verfahren / Auszeichnungen / Preise: Ergebnisse

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