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Geschäftsbericht zur Vertreterversammlung

Vertreterversammlung der AKT am 24.11.2000 in der Bauhaus-Universität, Weimar

Am 24. November 2000 trafen sich die Vertreter der Architektenkammer Thüringen in der Bauhausuniversität Weimar zu ihrer zweiten Versammlung in diesem Jahr.

Vor Beginn der Veranstaltung stand eine Besichtigung der Verwaltungsschule Weimar der Bundesanstalt für Arbeit. Der Projektleiter Dipl.-Ing. Arch. Michael Rommel, Architektenwerkstatt AC Hestermann-König-Schmidt & Partner Erfurt und der Leiter der Verwaltungsschule, Herr Kirchner, stellten das Gelände vor.

Der Präsident Hartmut Strube erläuterte in seinem Geschäftsbericht zur Vertreterversammlung die berufspolitische Standpunkte und legte Rechenschaft über die berufsständische Arbeit des Präsidiums/Vorstandes im Jahr 2000 ab.

Rückblickend stellte er fest, daß die Kammerarbeit von einer Vielzahl von Veranstaltungen geprägt war. Genannt seien an dieser Stelle die Höhepunkte der Kammerarbeit, z. B. die Veranstaltungsreihe "Bauen mit Holz", "Gestalten mit Licht", der Architektentag zu - 10 Jahre Architektur und Städtebau in Thüringen -; "Architekt - Beruf mit Zukunft", die Vorstandssitzung zur Landesgartenschau in Pößneck, die architektouren, der Tag der Freien Berufe in Erfurt, die Beteiligung an der Messe "denkmal 2000", die Verleihung des ersten Thüringer Landschaftsarchitekturpreises und des Thüringer Staatspreises für Architektur und Städtebau.

Seitens Präsidium und Vorstand wurden Gespräche mit den Fraktionen des Thüringer Landtages, der Landesentwicklungsgesellschaft, dem Staatssekretär Brüggen des Thüringen Innenministeriums, dem Landesdenkmalamt, dem Landesverwaltungsamt, mit den Vertretern der Thüringer Staatskanzlei, dem Wirtschaftsministerium, dem Innenministerium, dem Landwirtschaftsministerium und natürlich mehrfach mit dem Thüringer Finanzministerium geführt. Pressegespräche gab es zu den architektouren 2000 und zu der konjunkturellen Situation der Architekten, den Positionen der Architektenkammer gegenüber der Landespolitik. Gesprächspartner waren auch die Professoren in den Fakultäten Architektur an der Bauhaus Universität und Fachhochschule.

Eines der interessanten und aufschlussreichsten Gespräche war die Diskussion mit dem Staatssekretär Brüggen. Er verwies darauf, dass Thüringen mit der Novellierung der Thüringer Bauordnung sich dem Förderalismuswettbewerb der Bundesländer im kommenden Jahr stellen wird. Thüringen möchte die Festlegungen aus der Musterbauordnung als erstes Bundesland einführen. Für die Architekten bedeutet dies eine Verlagerung der Pflichten aus den Bauaufsichtsbehörden hin zu den Sachverständigen und Freischaffenden. Das bedarf natürlich aber einer deutlicheren Verpflichtung zur Fortbildung als es bisher in der Berufsordnung bzw. im Architektengesetz festgeschrieben ist.

Der Dialog mit der Denkmalpflege für eine Planungssicherheit und Wirtschaftlichkeit wurde fortgeführt. Leider wird der gemeinsam erarbeitete Leitfaden durch die Denkmalpflege in der Öffentlichkeit nicht mitgetragen. Wir erhoffen uns von dem neuen Landeskonservator eine konstruktivere Zusammenarbeit.

Der Arbeitsgruppe Dorferneuerung gelang die Fortsetzung der Honorarregelung der Dorfentwicklungsplanung im Freistaat Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Landeswirtschaftsministerium.

Der Eintragungsausschuss erarbeitete eine Verwaltungsordnung zur Prüfung vor der Eintragung, diese soll bei der Novellierung Eingang in das Architektengesetz finden. Der Landeswettbewerbsausschuss hat auch in diesem Jahr wieder eine hervorragende Arbeit geleistet. 9 Architektenwettbewerbe sind bis zum Jahresende registriert.

Politisch gelang es, dass in der Novellierung der Kommunalordnung das Subsidaritätsprinzip, keine Ausdehnung des kommunalen Wirtschaftens über die Gebietsgrenzen hinaus, gewahrt blieb. Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge ist die weitere Tendenz zur Vergabe der Architektenleistung an die Thüringer Architekten und Ingenieure ungebrochen positiv.

In der Europäischen Kommission bzw. im Europäischen Parlament liegt die Novelle zur Baukoordinierungs-, Lieferkoordinierungs- und Dienstleistungsrichtlinie. Diese 3 Richtlinien werden zu einer zusammengefasst. Die Architekten können aufatmen, denn ein neues Vergabeverfahren "der wettbewerbliche Dialog" scheint abgewendet. Festgeschrieben ist auch die Zulässigkeit von Gebührenordnungen. Aber es taucht auch darin die Aufhebung der Trennung von Planung und Ausführung auf. Das Verhandlungsverfahren wird auch weiterhin als Ausnahmeverfahren angesehen.

Für das kommende Jahr werden folgende Schwerpunkte die Arbeit der Kammer bestimmen:

  • Novellierung Thüringer Bauordnung
  • Novellierung Thüringer Architektengesetz
  • Pilotprojekt "Architektur und Schule"
  • Novellierung Satzung und Ordnungen der Architektenkammer
  • Image-Umfrage für den Berufsstand
  • Herausgabe Büroverzeichnis 2001 und Handbuch 2001
  • Thüringer Architekturpreis Wohnungsbau
  • Förderung Export, Beteiligung an Messen in Polen, Russland und Emirate
  • Ausstellungen zu Architektur und Städtebau in Thüringen
  • apropos architektouren in Thüringen am 23./24. Juni
  • Thüringer Architektentag zum Thema Gewerbebauten
  • Gemeinschaftsstand zur Baufach 2001 Leipzig


Die Initiative Architektur und Baukultur will eine Standortbestimmung für die Bauwirtschaft und Architektur in Deutschland definieren. Die Architektenkammer hat sich mit ihren Veranstaltungen für das Jahr 2001 dieser Initiative angeschlossen. Jetzt liegt es am Berufsstand selbst, dass dieses Veranstaltungsprogramm auch Wirklichkeit wird. Präsident Hartmut Strube schloß mit einem Appell an die Kammermitglieder, durch eine verbesserte Teilnahme an den Veranstaltungen die Kammerarbeit zu unterstützen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt berichteten die jeweiligen Vertreter in den Ausschüssen und Projektgruppen der BAK über ihre Arbeit.

Nach Auswertung der aktuellen Haushaltssituation wurden der neue Haushalt 2001 sowie die Beitragsordnung für das nächste Jahr verabschiedet.

Die entsprechenden Beschlussvorlagen wurden von den 32 anwesenden Vertretern einstimmig angenommen.

veröffentlicht am 24.11.2000 von Susann Weber · Rubrik(en): News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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