Zum Seiteninhalt Logo der Architektenkammer Thüringen

Harpersdorf nutzt kompetente Beratung der Stiftung Baukultur

15 Harpersdorfer Bürger und ihr Bürgermeisters absolvierten am 7./8. November 2008 in Elgersburg das Grundseminar „Schule der Dorferneuerung und Landentwicklung“, mit dem die Stiftung Baukultur ihre Seminartätigkeit fortsetzt. Dieses Angebot haben seit 2003 über 130 thüringer Gemeinden in Anspruch genommen.

„An die Aufnahme in das Förderprogramm zur Dorferneuerung schließt sich eine 18-monatige INFORMATIONS-, BERATUNGS-, und MOTIVATIONS-PHASE (IPM) an. Diese Phase ist Vorbereitungs- und Planungsphase zugleich. Die angestrebte Bürgerbeteiligung hat die aktive qualifizierte Mitwirkung zur ganzheitlichen Gestaltung des eigenen Dorfes zum Ziel.“

Was in dieser Formulierung sehr nüchtern und sachlich klingt, konnten am 7. und 8. November 2008 die Bürger der Gemeinde Harpersdorf in einem Seminar der Stiftung Baukultur in Elgersburg sehr anschaulich und lebendig erleben.
Mit dieser Veranstaltung setzte die Stiftung Baukultur die Seminartätigkeit im Rahmen ihres Angebotes „Schule der Dorferneuerung und Landentwicklung“ fort.

Nach der Eröffnung und einer kurzen Einführung sowie der allgemeinen Vorstellungsrunde der 15 Harpersdorfer Bürger und ihres Bürgermeisters, Bernhard Bräuner, begann sofort der Einstieg in die Seminarthemen.

Fachkompetent moderiert und geführt von Dipl.-Ing. Anne Dumjahn, Freie Stadtplanerin Neustadt/Harz und Dr. Christine Walther, Architektin für Stadtplanung, Erfurt – zwei zertifizierten Referentinnen der Stiftung Baukultur – wurden dörfliche Entwicklungsdefizite analysiert, ein Leitbild entwickelt und ortsspezifische Lösungen erarbeitet. In knapp zwei Tagen wurde nach übereinstimmend positiver Auswertung der Teilnehmer das Erreichen der Seminarziele bestätigt.

Somit konnten die Bildung von Arbeitskreisen und einem Dorferneuerungsbeirat auf den Weg gebracht werden und die Bürger fühlten sich zur Mitwirkung an der Erarbeitung der Dorfentwicklungsplanung befähigt und vor allem motiviert. Als positive Nebenwirkung gab es nicht nur die Stärkung des Gemeinschaftssinns, sondern auch Abstand zum Alltag. Vor allem letzteres ist eine wichtige Komponente, die gegen das Stattfinden eines solchen Seminars im eigenen Ort spricht. Das in dem Fall ausgesuchte Hotel „Am Wald“ in Elgersburg erfüllt alle Voraussetzungen für einen angenehmen Aufenthalt. Gleichwohl stehen in Thüringen aber auch weitere Seminarorte zur Verfügung (siehe Internetseiten der Stiftung Baukultur).

Verringerte Fördersätze und Kommunalhaushalte bei sich ändernden demografischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den ländlichen Räumen bedingen, die geeigneten Maßnahmen und anstehenden Projekte sehr sorgfältig auszuwählen und fachkompetent umzusetzen. Das Erreichen dieses anspruchsvollen Zieles setzt Bildung voraus.

Die vom Freistaat Thüringen geförderte IBM-Phase ist für die Gemeinden eine sehr gute Chance, engagierte Bürger aus dem eigenen Ort zu gewinnen, zu motivieren und zu qualifizieren.
Bürgermeister Bernhard Bräuner bestätigte in einem Telefonat nach dem Seminar, dass es gelang, ein Grundverständnis für die Dorferneuerung zu erzielen, ein Programm bis Oktober 2009 aufzustellen und - aus baukultureller Sicht sehr wichtig - eine Sensibilisierung für Gestaltungshinweise und die Verwendung ortsüblicher Baumaterialien zu erreichen. Nachfolgeveranstaltungen mit vertiefenden Inhalten wurden von ihm bereits nachgefragt. Diesem Anspruch wird sich die Stiftung Baukultur im Jahr 2009 stellen.

Astrid Oestereich,
Vorstand Stiftung Baukultur

veröffentlicht am 19.12.2008 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): Ländlicher Raum, News, Stiftung Baukultur Thüringen

Diese Seite teilen

Die AKT in den sozialen Netzwerken