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IBA-Ausstellung ›StadtLand – von Thüringen lernen‹ feierlich von Ministerpräsident Bodo Ramelow und Bundesbauministerin Klara Geywitz eröffnet

Mitteilung der IBA Thüringen

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StadtLand-Panorama Ausstellung „StadtLand. Von Thüringen lernen.“, Bild: © IBA Thüringen, Fotos: Thomas Müller, Weimar

Vom 5. Mai bis 29. Oktober 2023 präsentiert die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen in ihrer Abschlussausstellung ›StadtLand – von Thüringen lernen‹ ihre Ergebnisse und Erkenntnisse aus über zehn Jahren Projektarbeit im Eiermannbau Apolda.

Zur Vernissage der Ausstellung am 4. Mai kamen rund 500 Gäste, die von IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi willkommen geheißen wurden: »Es ist nach über zehn Jahren Projektarbeit im und am StadtLand Thüringen für uns eine große Ehre und Freude, so viele Menschen in Apolda begrüßen zu dürfen. Und wir hoffen, es kommen noch tausende mehr! Wir bedanken uns bei allen, die unsere IBA mitgestaltet haben, ob im Job oder ehrenamtlich. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Eine IBA versteht sich als Ausnahmezustand auf Zeit. In diesem Jahr geht dieser zu Ende und es ist Zeit, ein Resümee zu ziehen. Welche Erfahrungen haben wir gemacht, welche Erkenntnisse teilen wir miteinander? Von welchen Empfehlungen können andere lernen? Gemeinsam mit ihren Projektakteur:innen im ganzen Land stellt die IBA Thüringen all das zur Diskussion: StadtLand – von Thüringen lernen!«

Im Anschluss an die Begrüßung der Gäste der Vernissage durch Marta Doehler-Behzadi wandte sich der Ministerpräsident Bodo Ramelow an die Besucher:innen im Saal des Eiermannbaus: »Die erste Internationale Bauausstellung Thüringens befasste sich mit dem Thema StadtLand, welches sinnbildlich für die kleinteilige Siedlungsstruktur unserer reichen Kultur- und Naturlandschaft im Freistaat Thüringen steht. Die IBA Thüringen hat es verstanden, mit dem StadtLand-Thema Akteurinnen und Akteure der unterschiedlichen Ebenen aus dem gesamten Freistaat zu vernetzen und durch ihren innovativen bis experimentellen Ansatz gesellschaftliche Beziehungen zwischen Stadt und Land neu zu denken. Gemeinsam mit Menschen aus dem gesamten Freistaat hat das IBA Team an Projekten in und für Thüringen gearbeitet. Die Ergebnisse können sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Sie sind nicht nur sichtbare und nachhaltige Veränderung für ein Dorf, eine Stadt oder eine Landschaft, sondern entfalten Strahlkraft für eine ganze Region. Sie laden ein, regional, national und international kopiert, modifiziert und adaptiert zu werden. Für mich steht fest: Ihre Rolle als Vorbild, Patin und Impulsgeberin für die Stadt- und Regionalentwicklung auf Ebene von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hat die IBA Thüringen uneingeschränkt erfüllt.«

Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz war ebenfalls zu Gast in Apolda: »Die Internationale Bauausstellung hat in Thüringen viel bewegt. Sie hat zu vielen Ideen und Impulsen rund um eine neue und nachhaltige Baukultur geführt, die nicht zu unterschätzen sind. Was hier konzipiert und diskutiert wird, hat oft über Jahre eine positive Wirkung auf die Region und darüber hinaus. Themen wie die Weiterentwicklung von leerstehenden Industriegebäuden oder Kirchen- und Gemeinderäumen wurden hier ebenso aufgegriffen wie die Stärkung des Holzbaus und die Belebung des ländlichen Raumes. Die Errichtung von Gesundheitskiosken an Bushaltestellen in Dörfern und Kleinstädten ist eine besonders gute Initiative, da sie die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum verbessert. Thüringen war schon immer eine Hochburg der Wissenschaften und Erfindungen. Die Bauausstellung hat diese Tradition fortgesetzt.«

Der Tag der Vernissage war bereits vor der feierlichen Eröffnung der Ausstellung geprägt vom Diskurs über eine neue Raumkultur: Erst trafen sich die ehemaligen, aktuellen und kommenden IBA sowie Vertreter:innen des Neuen Europäischen Bauhauses und des Bundes zu einem Denklabor im Eiermannbau. Anschließend folgten die Gäste einem Festvortrag in Dialogform von Philipp Misselwitz, Geschäftsführer der Bauhaus Erde gGmbH und Remy Sietchiping von UN-Habitat aus Nairobi. Ihre internationale Perspektive auf das Thema StadtLand war gleichzeitig der Auftakt einer internationalen Konferenz, die am 5. Mai im Eiermannbau Apolda fortgesetzt wird und am 6. Mai mit einer Exkursion ins Schwarzatal endet. Hier werden Mitwirkende von vier Kontinenten erwartet, sie weiten den Blick über Thüringen hinaus in eine planetare Perspektive.

Nach den Grußworten gingen die Gäste gemeinsam vor das Haus, um der feierlichen Ausstellungseröffnung beizuwohnen.

Im ersten Ausstellungsraum im Erdgeschoss treten die IBA Projektbeispiele in Korrespondenz zu einem riesigen Thüringen-Panorama. Hier wird das StadtLand nicht nur anschaulich illustriert, sondern durch neue Kooperationsformen wie in der Dorfregion Seltenrain oder im Schwarzatal, durch neuartige Wertschöpfungsketten wie beim Holzbau und durch angepasste Gestaltungsprinzipien wie bei der Klimakulturlandschaft Kannawurf zum Handlungsraum, der konkrete Veränderungen erfährt.

Der zweite Teil der Ausstellung direkt darüber konzentriert sich auf die Beiträge der IBA Projekte zu einer neuen Baukultur made in Thüringen. Das Umbauen im Bestand und auf neue Art und Weise neuzubauen, stehen hier im Mittelpunkt. Außerdem kann anhand des Eiermannbaus eins zu eins ein Projekt der IBA Thüringen, der minimalinvasive Ausbau zu einer Open Factory, nachvollzogen werden. Über einen Parcours durch das gesamte Gebäude gelangt man ganz nach oben, ins ›Studio Eiermann‹, wo die Historie des Denkmals und die Projektentwicklung durch die IBA Thüringen vorgestellt werden. Vor dem Eiermannbau ist außerdem das IBA Timber Prototype House zu erleben.

Die IBA Thüringen GmbH widmet sich seit ihrer Gründung 2012 auf Beschluss der damaligen Landesregierung und dem Projektaufruf 2014 dem StadtLand, also der kleinteiligen Siedlungsstruktur Thüringens und ihren Möglichkeiten einer ressourcenschonenden, zirkulären und gemeinwohlorientierten Raumentwicklung. Dabei stehen in ganz Thüringen dutzende Projekte Modell für eine neue Baukultur, die Leerstand wertschätzt, Nachhaltigkeit im Neubau priorisiert und neue Trägerstrukturen aufzeigt. Der Freistaat Thüringen ist einziger Gesellschafter der IBA Thüringen, deren Tätigkeit hauptsächlich aus Haushaltsmitteln des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft finanziert wird. Zahlreiche IBA Vorhaben haben Förderungen von EU, Bund und Land erhalten.

Die Ausstellung ›StadtLand – von Thüringen lernen‹ ist vom 5. Mai bis 29. Oktober 2023 von Dienstag bis Freitag 14 bis 18 Uhr und Sonnabend und Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Das Begleitprogramm mit Exkursionen, weiteren Ausstellungen und Veranstaltungen im StadtLand Thüringen ist auf iba-thueringen.de zu finden.

veröffentlicht am 04.05.2023 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, IBA Thüringen

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