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Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2009

Preisverleihung in Langenwolschendorf

Ein prämiertes Dorf mit seinen freundlichen Bewohnern, viele Gäste und Sonne „satt“ waren die Hauptakteure einer Veranstaltung am 26. September 2009 in Langenwolschendorf. Der Anlass war die Verleihung der Preise und Anerkennungen an die zwölf Teilnehmer des diesjährigen Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Seit Juni stand fest, dass Langenwolschendorf Sieger des Wettbewerbs ist und die ehrenvolle Aufgabe hatte, eine Veranstaltung vor Ort vorzubereiten. Die engagierten Bürger des Dorfes und ihr Bürgermeister Gerhard Thrum gingen die Sache tatkräftig an und schafften es, gemeinsam mit der Stiftung Baukultur, eine über zweistündige Festveranstaltung zu organisieren, die den Preisträgern und ihren Gästen etwas bieten konnte. Mehr als 200 Personen füllten die liebevoll geschmückte Halle des Langenwolschendorfer Bauhofs, darunter auch zahlreiche Ehrengäste und Vertreter der am Landeswettbewerb teilnehmenden Gemeinden.

In Vertretung für Minister Dr. Volker Sklenar überbrachte Dr. Karl-Friedrich Thöne, Leiter der Abteilung Forsten, Naturschutz, Ländlicher Raum im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, die Glückwünsche und Grüße des Auslobers. Neben den Erläuterungen zum Wettbewerbsverfahren stellte Dr. Thöne die Hauptpunkte des „Integrierten Gesamtkonzepts für die Entwicklung des ländlichen Raums“ in Thüringen vor.

Im Hinblick auf das Erscheinungsbild der thüringischen Dörfer mahnte er eine noch stärkere Einbeziehung von Architekten und Ingenieuren durch die Gemeindevertreter an und verwies auf manch bedenklichen Anblick, den „Hobbyarchitekten“ bei der Gestaltung ihrer Gebäude mit vielfältigen „Baumarkt-Komponenten“ schaffen.

Prof. Dr.-Ing. Gerd Zimmermann ging in seinem Grußwort auf die komplizierter werdenden Rahmenbedingungen im ländlichen Raum ein, die umso mehr qualifizierte Planungen und ein fachkompetentes und partnerschaftliches Zusammenwirken aller an Bau- und Planungsvorhaben Beteiligten bedingen. Hier stehen neben Neubau vor allem Fragen der Innenentwicklung,des Rückbaus und Umnutzungskonzepte für Immobilien und Flächen in den Dörfern im Fokus. Zu den Inhalten des Landeswettbewerbs äußerte er sich wie folgt: „Die Ergebnisse der Jurybereisung durch die zwölf Orte in Thüringen waren eindrucksvoll und vielfältig. Anerkennungen und Preise erhalten Gemeinden, die eine prägnante, dörfliche Identität geschaffen haben und die ein Gemeinwesen pflegen, das die Einbeziehung aller Generationen umschließt und Perspektiven entwickelt. Ebenso werden Leistungen bei der Pflege und Erhaltung von Natur und Umwelt sowie der dörflichen Bausubstanz anerkannt.“ Dass Denkmalpflege, Sanierung und Nutzbarmachung erhaltungswürdiger, ländlicher Bausubstanz in den Orten anzutreffen sei, verstehe sich in Thüringen fast von selbst. Zeitgemäße Architektur, der Einsatz von Stahl und Glas sowie moderner Holzbau blieben doch eher die Ausnahme. Auch im öffentlichen Raum dominiere Tradition. Städtebauliche Qualität, regionaltypische
Bauweisen und eine ansprechende, ästhetische Gestaltung von Neubauten schaffen aber neue Identität und seien sehr wichtig für die Attraktivität als Wohnstandort und nicht zuletzt für den Tourismus und die Wirtschaftskraft einer Region.

Die Preisverleihung nahm Heike Roos, Vorsitzende der Jury zum Landeswettbewerb, gemeinsam mit Dr. Karl-Friedrich Thöne vor. Die Jury hatte im Juni entschieden, aus den zwölf teilnehmenden Gemeinden den 1. Platz an die Gemeinde Langenwolschendorf (Landkreis Greiz) zu vergeben, auf Platz 2 folgen die Gemeinde Reinholterode (Landkreis Eichsfeld) und auf Platz 3 die Gemeinde Bockstadt mit dem Ortsteil Herbartswind (Landkreis Hildburghausen). Auch die mit Anerkennungen für besondere Leistungen in verschiedenen Kategorien bedachten weiteren neun Gemeinden wurden den Anwesenden in Wort und Bild vorgestellt. Die Langenwolschendorfer Vereine und weitere Akteure sorgten mit zahlreichen kulturellen Beiträgen sowie einer ausgezeichneten Versorgung mit Speisen und Getränken für eine rundum gelungene Feier, in der ländliche Lebens und Baukultur den Mittelpunkt bildeten.

Astrid Oestereich, Vorstand Stiftung Baukultur

veröffentlicht am 21.10.2009 von Björn Radermacher · Rubrik(en): Ländlicher Raum, News, Stiftung Baukultur Thüringen

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