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Mehrwert Architektur

Prof. Dr. Wolfgang Welsch, Direktor Institut für Philosophie (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

Wolfgang Welsch
(Friedrich-Schiller-Universität Jena)

WIE KÖNNTE ARCHITEKTUR EINEN "MEHRWERT" ERBRINGEN ?

Festvortrag zur Gründungsveranstaltung der "Thüringer Stiftung Baukultur" Erfurt, 5. Dezember 2002


"We must unhumanize our views a little"
Robinson Jeffers, Carmel Point


Offen gestanden, fühle ich mich immer etwas unsicher, wenn ich über Architektur spreche. Als Philosoph bin ich ja kein Experte in Fragen der Architektur.

Aber einmal fand ich beim Ahnvater der Architekturtheorie, bei Vitruv, in dessen Zehn Büchern über Architektur, eine hilfreiche Stelle. Vitruv rät dort den Architekten, "fleißig Philosophen zu hören", denn die Philosophie werde "den vollendeten Architekten mit hoher Gesinnung" hervorbringen. Er meinte übrigens sogar, das Hören philosophischer Vorträge werde die Architekten "ganz ohne Habgier" machen - und sah darin gar das Allerwichtigste.

Natürlich ist das letztere hier nicht mein Thema - ich würde nie denken (oder zu sagen wagen), daß heutige Architekten in der Gefahr der Habgier stehen könnten. Den ersten Punkt aber nehme ich als Ermutigung: möglicherweise hat die Philosophie doch etwas zur Architektur zu sagen und beizutragen.


I. Diagnose

Die Gründung einer Stiftung Baukultur - zumal, wenn sie trotz finanziell schwieriger Zeiten unternommen wird - verrät zweierlei: erstens, daß man dergleichen für nötig erachtet; umgekehrt gesagt: daß man der Auffassung ist, daß etwas in Sachen Bauen sehr im Argen liegt; und zweitens, daß man sich von der Arbeit einer Stiftung für Baukultur kräftige Impulse zur Behebung der Misere verspricht.

Daraus ergeben sich drei Fragen: Worin besteht die Misere? Woher rührt sie? Und wie könnte man sie beheben? - Ich will vor allem hinsichtlich der letzten Frage einen Vorschlag unterbreiten. Aber dazu muß ich zuerst auch eine Diagnose der Misere liefern. Denn wenn man nicht weiß, was warum falsch läuft, drohen Therapiemaßnahmen die Misere oft nur zu verlängern oder zu verschlimmern.

1. Die gegenwärtige Misere

In Sachen gegenwärtiger Architektur ist die Situation allgemein durch Ernüchterung und Ratlosigkeit gekennzeichnet. Im letzten Jahr wurde ein Statusbericht über die bundesdeutsche Bausituation vorgelegt. Der Tenor war überwiegend düster. Nicht nur, weil man zahlreiche Probleme erkennt, sondern vor allem, weil man keinen überzeugenden Ausweg oder gar eine Lösung sieht.

Die hehren Modelle der älteren und neueren Moderne haben sich nicht als zielführend erwiesen. Die Resultate waren nicht wie erhofft. Anstelle besserer Städte haben wir allenfalls mittelmäßigere erhalten. Und neuere Vorstellungen hat das gleiche Schicksal ereilt. Sie kommen wort- und theoriereich daher, aber Hochglanz erreichen sie nur in Druck, in der gebauten Wirklichkeit erweisen sie sich bald als schal.

Etliche Architekten sind daher der großen Programmatiken müde geworden und wollen nur noch das Tagesgeschäft anständig meistern - aber nicht einmal das will noch gelingen.

Gewiß, ich scheine die Situation zu überzeichnen. Es gibt doch auch wundervolle Einzelleistungen! Die Jahrbücher für Architektur sind doch voll von spektakulären Museen, Villen, Banken, Flughäfen, Botschaften, Staatsgebäuden. Wenn das nur nicht schon selbst ein Zeichen des Dilemmas wäre. Man schafft Schaustücke - Visitenkarten für Architekten -, aber der Kontext, das urbane Umfeld bleibt auf der Strecke. Man betreibt Einzelkosmetik. Aber ein Gesamtfortschritt ist nicht in Sicht. Eher läuft, was in einer Hinsicht Besserung bringt, in anderer Hinsicht auf die Erzeugung neuer Probleme hinaus.

Die Misere der Baukultur in diesem Staat ist auch international registriert worden. Vor einem Jahr hat Martin Filler sein Urteil über die neuen Bauten in Berlin in der New York Review of Books publiziert. Zusammenfassend schreibt er: : "the rebuilding of Berlin has been a fiasco of immense proportions, the greatest lost opportunity in postwar urbanism".

Wenn ich mit Architekten oder Architekturkritikern spreche, zeigt sich bald, daß ihnen die Misere bewußt ist - nur kennen auch sie kaum Lösungen, die auch nur sie selbst überzeugen könnten, geschweige denn die anderen oder die - worauf es eigentlich ankäme - realiter zu einer besseren urbanen Umwelt führen würden. Man spürt, daß wir eine neue Orientierung bräuchten. Aber niemand hat sie. Wir fühlen nur, daß sie nötig wäre.

2. Das Bedürfnis nach einer neuen Orientierung

Vermutlich ist das die Situation, in der man auf die Idee kommt, einen Philosophen um Rat zu fragen oder um einen Vortrag zu bitten. Nicht, daß ein Philosoph eine solch neue Orientierung einfach geben, einfach hinstellen könnte. Das wäre eine obsolete Erwartung. Aber Philosophen können Hilfestellung leisten.

Denn wenn wir überhaupt eine Neuorientierung finden wollen, dann werden wir uns dafür von alten Denkmustern befreien und zu diesem Zweck zuerst einmal der Grundvorstellungen gewahr werden müssen, die unseren Bemühungen bisher zugrundelagen und die sich, so selbstverständlich sie uns auch erscheinen mögen, doch als kontraproduktiv erwiesen, uns beharrlich in die Irre geführt haben. Dann wird es gut sein, zuerst einmal den Fundus unserer Leitvorstellungen in Sachen Urbanität und Architektur zu analysieren - um ihn dann umzugraben, zu seiben und zu verändern.

Und dafür mögen Philosophen - als Experten für Grundvorstellungen - nützlich sein. Die Philosophie hat im Abendland nicht nur manche Leitvorstellungen geprägt, sondern sie stellt auch eine Disziplin zur Aufdeckung und kritischen Befragung von Leitbildern dar, in deren Duktus wir uns gemeinhin wie selbstverständlich bewegen, obwohl ihre Kritik und Verabschiedung längst angebracht wäre.

Einen Versuch dieser Art will ich heute unternehmen. Ich will die leitende Vorstellung des modernen und zeitgenössischen Herangehens an bauliche Aufgaben vor Augen bringen. Ich will zeigen, wo ihr wunder Punkt liegt. Und dann eine Alternative vorschlagen.

3. Unsere Welt - und Umbrüche von Weltbildern

Bevor ich dies tue, möchte ich eines klarstellen: Nichts in der menschlichen Welt ist selbstverständlich, nichts ist einfachhin natürlich. Alles unterliegt kulturellen Prägungen und Veränderungen. Wir leben rundweg in einer menschlich gedeuteten Welt - aber unsere Deutungen sind nicht ewige Wahrheiten, sondern sind veränderlich, sie können sich als Irrtümer herausstellen.

Weltbildbrüche boten jeweils Gelegenheit zu erkennen, daß etwas, was zuvor als schlechthin objektive Wahrheit gegolten hatte, doch nur eine menschliche Festsetzung gewesen war. Die alte Auffassung ging über Bord, das Schiff unserer Selbst- und Weltinterpretation nahm einen neuen Kurs.

Von Zeit zu Zeit sind solche Kurswechsel fällig. Und das obwohl - und darauf möchte ich Ihr Augenmerk besonders lenken - die alten Auffassungen uns noch immer als plausibel, ja vielen schlicht als richtig erscheinen. Rhetorisch ist es leicht, für eine neue Sicht einzutreten, sie wirklich zu realisieren ist weitaus schwieriger, als man glaubt.

Drei Beispiele:

Denken Sie an die Kopernikanische Wende, wonach sich nicht die Sonne um die Erde, sondern die Erde um die Sonne (und im übrigen noch um ihre eigene Achse) dreht. Jeder weiß das heute. Dennoch glauben wir noch immer, daß die Sinneserfahrung uns die Bewegung der Sonne um die Erde bezeugt. Nur die Reflexion sagt uns anderes und lehrt, daß dieser gewöhnliche Sinnenschein trügt und daß ein auf seine scheinbare Selbstverständlichkeit gegründetes Weltbild falsch ist.

Oder denken Sie an die revolutionäre Einsicht Darwins, daß der Mensch sich im Zuge der Evolution auf dieser Erde gebildet hat, daß er sich also nicht unmittelbar göttlicher Erschaffung, sondern einem (glücklichen) Zufall der Evolution verdankt. Die alte Auffassung vom Menschen - mit ihrer schmeichelhaften Annahme einer Sondernatur des Menschen - erwies sich als unhaltbar. Und dennoch: revoltiert unsere Eigenliebe und Selbstauffassung nicht noch immer dagegen, nur ein Tier unter Tieren zu sein? Wer empfindet sich denn wirklich konsequent so? Freud hat die Darwinsche Entdeckung zu den "großen Kränkungen" gerechnet, "welche die naive Eigenliebe der Menschheit im Laufe der Zeiten von der Wissenschaft hat erdulden müssen". Aber vielleicht ist Darwins Entdeckung in uns noch gar nicht wirklich angekommen.

Denken Sie schließlich, als drittes Beispiel, an die alte Auffassung von der Solidität der Materie. Schon seit der Erfindung des Mikroskops war sie ins Wanken geraten, und die moderne Physik hat dann schließlich noch die vermeintliche Stabilität der Atome und der Elementarteilchen aufgelöst - sie sind nur Zustände von Feldern unter einer bestimmten Perspektive. Dennoch ist uns dies von unserer üblichen Erfahrung her ganz unglaubhaft. Daß ein Felsbrocken zu über 99,9999 usw. % aus Nichts besteht, mag niemand, der mit dem Fuß gegen ihn stößt, glauben. Dennoch ist es wahr.

Die drei genannten Revolutionen haben uns eine Revision unserer kosmischen, unser anthropischen, unsere Materiebegriffe abverlangt. Und das nicht nur im Gegenzug zu dem, was wohletablierte Theorien jahrhundertelang verkündet hatten, sondern auch zu dem, was uns alltäglich weiterhin evident scheint. So fällig Veränderungen des Weltbildes immer wieder sind - sie fallen doch schwerer, als man gemeinhin glaubt. Eingefahrene Evidenzen scheinen weiterhin gegen sie zu sprechen.

Das gilt auch eine Stufe darunter, wo nicht die Revision eines ganzen Weltbildes ansteht, sondern nur das Überbordwerfen herkömmlicher Anschauungen in unserer Lebenswelt. Denken Sie etwa an den Übergang vom Feudalismus zur Demokratie - manche sehnen sich noch heute zurück, beispielsweise in Berliner Architekturdiskussionen. Oder denken Sie an die Leistungen des Feminismus, an die Veränderung der Sicht und Rolle der Geschlechter - auch da besteht im Alltag noch viel Nachholbedarf. Oder denken Sie an die neuartige Frage, ob nicht auch die Tiere Rechte besitzen - hier stehen wir weithin noch am Anfang.

In derlei Fällen galt und gilt es, jahrhundertelang gehegte Überzeugungen zu revidieren und unserem Denken, unserem Empfinden, unserer gesellschaftlichen Praxis eine neue Richtung zu geben. Vielleicht ist dergleichen heute auch in Fragen der Baukultur an der Zeit. Die Zeichen sprechen dafür. Scheinselbstverständlichkeiten jedoch stehen dem dagegen.

4. Revisionsvorstellungen der modernen Architektur

Aber man könnte einwenden: Hat denn nicht schon die moderne Architektur des 20. Jahrhunderts einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit gefordert und eine ganze Reihe neuartiger Paradigmen vorgeschlagen? Warum soll sich die gesuchte Neuorientierung nicht schon unter diesen finden?

Man hat beispielsweise für eine organische oder futuristische, eine plastische oder funktionalistische, eine utopische oder universale, eine magische oder absolute Architektur plädiert. Die Fülle der Vorschläge ist beeindruckend. Und nicht nur die Etiketten, auch die Inhalte waren vielfältig und konträr. Die einen redeten von der Stadt als "Arbeitswerkzeug" oder vom Haus als "Wohnmaschine" (Le Corbusier); für die anderen hingegen sollte entscheidend sein, daß der Wille der Architekten "der Macht der Vereinigung mit dem Urdrang eines Volkes entgegenfiebert" (Scharoun); wer zunächst gegen Ernsthaftigkeit polemisierte, konnte dann doch - Gegenwendigkeit schon innerhalb eines einzelnen Paradigmas - hyperseriös mit einem vierfachen "Hoch" schließen: "Hoch das Durchsichtige [...]! Hoch die Reinheit! Hoch der Kristall! [...] - hoch das ewige Bauen!" (Bruno Taut).

Und wenn wir so eingängige Forderungen finden wie die, daß die Architektur "in den Dienst des Menschen" zu stellen sei, daß sie "ein rein menschliches Programm" zu sein habe, "das den Menschen [...] zum Mittelpunkt der baulichen Aufgabe macht" und alles nach "menschlichen Maß" einrichtet (Le Corbusier) , oder wenn wir hören, daß in allem das Leben "das Entscheidende" sein solle, und zwar das Leben "in seiner ganzen Fülle" (Mies van der Rohe), so ist angesichts dieser Fülle von Leitbildern und ihrer wohlmeinenden Optionen nur eines verwunderlich: wie wenig aus alledem geworden ist, wie wenig die Resultate uns zufriedenzustellen vermögen, warum wir statt auf eine Glücksbahn in eine Misere geraten sind.

Dieser Befund legt den Gedanken nahe, daß wir nicht einer Fortschreibung oder Erneuerung der modernen Programmatik bedürfen (im Sinn einer "zweiten Moderne"), sondern eines tieferen Wandels, einer radikaleren Umstellung. Vielleicht wäre ein Ausweg aus der Misere nur zu gewinnen, wenn man die Denkweise, die all diesen modernen Konzeptionen und Projekten zugrunde lag, verabschiedete, wenn man über sie hinaus gelangte. - Was ist die Denkweise der Moderne? Was ist deren grundlegendster Gedanke?


II. Zur Denkweise der Moderne und zu deren Kritik

1. Das anthropische Prinzip der Moderne (Diderot, Kant)

Diderot - der Aufklärer und moderne Mensch par exellence -, hat diesen Gedanken 1755 folgendermaßen formuliert: "Der Mensch ist der einzigartige Begriff, von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muß." - Dies ist das leitende Prinzip der Moderne schlechthin: ihrer Wissenschaft, ihrer sozialen und politischen Unternehmungen, und auch ihres Verständnisses von Urbanität und Architektur.

Diderot kam auf dieses Axiom, als er darüber nachdachte, welches Einteilungsprinzip er der Enzyklopädie - diesem von 1751 bis 1780 erschienenen ersten Übersichtswerk des modernen Wissens - zugrundelegen sollte. Er meinte, daß es offenbar das Dasein des Menschen ist, welches die Existenz aller anderen Dinge überhaupt erst interessant macht. Ohne den Menschen, sagt Diderot, wäre das "Schauspiel der Natur nur eine traurige und stumme Szene"; erst der Mensch verleiht ihm Sinn und Bedeutung. Daher ist der Mensch als der "Mittelpunkt" aller Dinge aufzufassen; daher ist allenthalben vom Menschen auszugehen und alles auf ihn zurückzuführen; daher sind die menschlichen Fähigkeiten der Gliederung der Enzyklopädie zugrundezulegen.

Wenige Jahre später hat Kant diese typisch moderne Auffassung mit ihrer perfekten epistemologischen (wissenstheoretischen) Legitimation versehen. Kants grundlegender Gedanke besagt, daß wir nur das erkennen können, was wir selber machen. Also bezeugt unsere Fähigkeit zur Erkenntnis der Wirklichkeit, daß diese nicht einfach etwas Vorgegebenes sein kann, sondern (zumindest ihrer grundlegenden Struktur nach) etwas von uns Gemachtes sein muß. - Diderot hatte Recht: die Welt ist tatsächlich vom Menschen aus zu begreifen.

Man kann die moderne Grundauffassung scheinbar bescheiden oder offen anspruchsvoll formulieren. Die bescheidene Formulierung lautet: Wir erfahren und erkennen die Welt nur im Rahmen unserer kognitiven Schemata - was sie darüber hinaus, was sie an sich ist, wissen wir nicht; wir sind auf Erfahrung und Erkenntnis der Welt "nach Menschenart" beschränkt. In anspruchsvoller Formulierung besagt die moderne Denkweise: der Mensch ist das Maß der Welt: der uns scheinbar vorgegebenen Welt, denn zwar haben wir beispielsweise die Sterne nicht gemacht und dennoch ist, was "Stern" bedeutet (ob, wie früher, eine Erscheinung der Götter oder, wie die moderne Astronomie es sieht, bloß eine Zusammenballung heißer Gasmassen), in jedem Fall unsere Auslegung; und was solcherart schon für die nicht von uns geschaffene Welt gilt, das gilt umso mehr für die von uns hervorgebrachte Welt, für die Artefakte, hier sind wir ganz und gar das Maß, und so ist eben beispielsweise die urbane Umwelt gänzlich als eine Umwelt nach Menschenmaß zu verstehen und einzurichten.

Der epistemische Anthropozentrismus - alles ist vom Menschen aus und auf diesen hin zu verstehen - führt konsequent zu einem pragmatischen Anthropozentrismus: alles ist von uns aus und auf uns hin einzurichten.

2. Vorläufer Sokrates: Priorität der menschlichen und städtischen Welt

An dieser Stelle möchte ich einen Exkurs einschalten. Dem Inhalt nach ist das moderne Prinzip, wonach es der Mensch ist, von dem in allem auszugehen und auf den alles zurückzuführen ist, schon in der Antike formuliert worden. Nur ist es erst in der Moderne als generelles Leitprinzip zur Herrschaft gelangt.

Schon die erste, bereits in der Antike sich findende Formulierung des anthropischen Prinzips war aufs engste mit dem Thema der Stadt verbunden. Im Platonischen Dialog Phaidros gibt es eine Schlüsselszene. Der junge Phaidros führt den älteren Sokrates vor die Tore Athens, in die Gefilde des Ilissos, um mit ihm ein philosophisches Problem zu diskutieren. Da trägt sich etwas Wundersames zu. Sokrates ist von der Schönheit des Ortes völlig überrascht, und er beginnt, mit überschwenglichen Worten die Bäume und Büsche, den Bach, den Wohlgeruch der Pflanzen, die angenehme Brise und die einladenden Wiesen zu beschreiben.

Phaidros ist verdutzt. Der alte Sokrates scheint der Schönheit der Natur zum erstenmal zu begegnen, wie wenn er dergleichen noch nie wahrgenommen hätte. "Du wunderbarer Mann zeigst dich ganz seltsam. [...] einem Fremden gleichst du, der sich umherführen läßt, und nicht einem Einheimischen. So wenig wanderst du aus der Stadt über die Grenze, noch auch selbst zum Tore scheinst du mir hinauszugehen."

Sokrates stimmt zu. Er ist ein völliger Stadtmensch. Und er gibt eine philosophische Begründung dafür: "Ich bin eben lernbegierig, und Felder und Bäume wollen mich nichts lehren, wohl aber die Menschen in der Stadt." Sokrates kommt es nur auf eines an: zu erkennen, was der Mensch ist. Darin aber sei er noch nicht weit genug gelangt: "ich kann noch immer nicht nach dem delphischen Spruch [gnothi sauton] mich selbst erkennen". Dann folgt eine interessante epistemische Maxime: "Lächerlich [...] kommt es mir vor, solange ich hierin noch unwissend bin, an andere Dinge zu denken."

Sokrates stellt also eine Reihenfolge auf: als erstes gilt es zu erkennen, was der Mensch ist; dann erst wird man sich auch der Erkenntnis von anderem zuwenden können, wird man auch dieses recht zu erkennen und zu bewerten vermögen. Die Selbsterkenntnis des Menschen ist die Voraussetzung für die Erkenntnis alles anderen. Der Mensch ist der Begriff, von dem man ausgehen - und auf den man alles zurückführen - muß.

Dies ist eine Urszene der Philosophie: ihrer Konzentration auf die Stadt und den Menschen. Allerdings kann man der Szene zugleich die Grenze dieses Denkens entnehmen: geht es doch einmal über die Grenze der Stadt hinaus, so nimmt es gleichwohl deren Tore mit sich und beurteilt das Freie nach deren Maß. Es verläßt die Stadt also eigentlich gar nicht, sondern zieht alles Andere in deren Rahmen hinein.

Die Philosophiegeschichte freilich hat Sokrates für seine neue Sicht gerühmt. Während die Spekulationen der älteren Philosophen in erster Linie nicht dem Menschen, sondern dem Kosmos gegolten hatten, wandte sich Sokrates entschieden der menschlichen Welt zu. In dieser Zukehr zur Stadt- und Menschenwelt hat man immer wieder die besondere Leistung des Sokrates gesehen. Sokrates, so liest man es über die Jahrhunderte, von Cicero über Montaigne und Herder bis zu Marx, hat die Philosophie vom Himmel auf die Erde heruntergeholt.

Dennoch: ganz ist man das alte Motiv eines Hinausdenkens über die menschliche und städtische Welt nie losgeworden. Die Philosophie pendelt seither zwischen zwei Tendenzen hin und her: einer Verengung auf die städtische Sicht des Menschen und einer Erweiterung zum Kosmos. Die Moderne verkörpert eine Bewegung der Verengung. Vielleicht steht uns eine Erweiterung bevor.

3. Wie das architekturale Denken des 20. Jahrhunderts dem anthropischen Prinzip der Moderne entspricht

a. Der Mensch als Maß

Alles vom Menschen aus zu begreifen und auf ihn hin zu verstehen, ist, wie ich sagte, das Leitprinzip der Moderne. Dabei wird das Maß-Sein des Menschen strikt autonom verstanden. Alles andere, sagt man, wird uns überhaupt nur in menschlichem Zugriff und somit in menschlichen Konturen zugänglich und kann daher gar nicht als Maß fungieren. Wollte man sich auf ein externes, auf ein nicht vom Menschen her genommenes Maß berufen, so läge dessen vorgeblichem Maßcharakter in Wahrheit immer schon das Maß-Sein des Menschen voraus und zugrunde.

Das Denken der modernen Architektur entspricht dieser modernen Denkweise völlig. Zuvor hatte ich Le Corbusier - diesen paradigmatischen Architekten der Moderne - mit seinem Grundsatz zitiert, daß alles nach "menschlichem Maß" einzurichten und die Architektur, als "ein rein menschliches Programm", ganz "in den Dienst des Menschen" zu stellen sei. Das ist ein haargenauer Reflex der modernen Denkweise.

In der entwickelten Moderne des 20. Jahrhunderts wird, weil man weiterhin modern denkt, konsequent alles vom Menschen aus geplant und auf diesen zugeschnitten. Man geht von einer Analyse der menschlichen Bedürfnisse aus, soweit sie in Sachen Stadt relevant sind, und versucht dann, die Stadt diesen Bedürfnissen entsprechend zu organisieren. Der zugrundeliegende Gedanke scheint völlig plausibel. Wenn wir die städtische Welt nach Menschenmaß - nach unseren Wünschen, Bedürfnissen und Zielen - einrichten, und wenn wir dies konsequent genug tun, dann wird doch am Ende die vollkommen menschengemäße Stadt entstehen müssen. - Merkwürdig nur, daß die Resultate der Erwartung so wenig entsprechen. Man ist, vom anthropischen Prinzip - der Mensch als Maß und als alleiniges Maß - ausgehend, völlig logisch zu dieser Heilserwartung gelangt und hat, die menschlichen Bedürfnisse zur Leitschnur nehmend, alles richtig gemacht. Warum kommt dann doch das Falsche heraus?

b. Immer komplettere Bedürfnisanalyse? Die Stadt als perfekte Bedürfnisanstalt?

Man hat, wo man das Problem bemerkt, eine einfache Erklärung parat. Die bisherige Analyse der menschlichen Bedürfnisse sei unvollständig oder fehlgeleitet gewesen. Wenn die Charta von Athen (1933) "die Schlüssel zum Städtebau" einzig in vier Funktionen sah - "wohnen, arbeiten, sich erholen (in den freien Stunden), sich fortbewegen" -, so war das eben offenbar zu kurz gedacht, und man muß dem durch eine vollständigere Analyse und einen erweiterten Funktionenkatalog abhelfen. Wenn also Adolf Behne 1930 im Blick auf den neuen Siedlungsbau kritisierte, daß der Mensch "wenigstens bei den konsequenten Architekten, gegen Osten zu Bett zu gehen, gegen Westen zu essen und Mutterns Brief zu beantworten" hat - "und die Wohnung wird so organisiert, daß er es gar nicht anders machen kann" -, dann ist dem eben durch die Einführung von Wahlmöglichkeiten und Freiheitsgraden zu begegnen.

Das ist das moderne Schema: Vom anthropischen Prinzip ausgehend, sucht man auftretende Probleme durch eine komplettere Bedürfnisanalyse und -berücksichtigung zu heilen. Im Prinzip planen, denken, bauen wir noch immer so. Wir konzipieren die Stadt nach dem Maß der menschlichen Bedürfnisse. Wir verstehen sie, zugespitzt gesagt, als Befriedigungsanstalt dieser Bedürfnisse, fast hätte ich gesagt: als Bedürfnisanstalt.

c. Natur-Supplemente?

Natürlich hat man inzwischen entdeckt, daß auch die Natur unter diese Bedürfnisse zu rechnen ist. Gropius hatte das schon 1938 entdeckt. In einem "Toward a living architecture" überschriebenen Aufsatz erklärte er: "der moderne Architekt hat damit begonnen, unsere Städte zu öffnen, indem er der Natur gestattet, die Steinwüste unserer Lebensräume wiederzuerobern". Das war immerhin ein Fortschritt gegenüber Le Corbusiers These, die Architektur sei eine "Beschlagnahme der Natur durch den Menschen", "eine Tat des Menschen wider die Natur".

Gropius versprach sich von der Wiedereinbringung von Natur in den Stadtraum zwei segensreiche Wirkungen. Erstens sollte die Naturausstattung unserer Erholung dienen - und "wir brauchen in der Hektik unseres Lebens auch Ruhe und Erholung". Zweitens werde unsere Imagination belebt, indem das Zusammenspiel von Natur und Architektur "starke Eindrücke" liefere, "die in dauerndem Wandel begriffen sind". Wozu aber soll beides, die Erholung wie die Anregung, schließlich dienen? Dazu, "uns produktiver zu machen". Die "kreative Pause" soll es uns ermöglichen, "präzis zu denken" und "neue Ideen hervorzubringen".

Man sieht: diese Hereinnahme von Natur bleibt ganz und gar mensch-gerichtet und funktional. Natur wird nicht als solche, sondern nur für unsere Zwecke ins Spiel gebracht. Folgerichtig verbindet Gropius die von ihm vorgeschlagene Naturausstaffierung der Städte wieder mit der Maxime, daß "der Mensch im Brennpunkt stehen soll". Darin sieht er "die neue Vision in der Architektur". Eigentlich aber ist dies nur deren moderne Standard-Vision.

d. Zusätzliche Schwierigkeit der Bedürfniskalkulation unter den postmodernen Bedingungen der Pluralisierung und Individualisierung

Im übrigen sind wir uns inzwischen der zusätzlichen Schwierigkeit bewußt geworden, unter heutigen Bedingungen noch einen angemessenen oder gar vollständigen Katalog der menschlichen Bedürfnisse aufzustellen. Die postmodernen Verhältnisse der Pluralisierung und Individualisierung machen das eminent schwer. Gleichwohl bemühen wir uns weiterhin darum. Wir denken - auch unter postmodernen Verhältnissen - noch immer ganz im Schema der Moderne. Es erscheint uns ganz selbstverständlich, alles vom Menschen aus und auf diesen hin zu planen, und wir meinen, je besser dies uns gelinge, umso menschengemäßer werde die entstehende Stadt sein. - Nur ist diese bisher, merkwürdigerweise, eher verfehlt als erreicht worden. Also - so die moderne-konservative Antwort auf den Befund - bedarf es weiterer und neuer Anstrengungen, um dieses Projekt der Moderne endlich zu realisieren.

Eine andere - eine nicht mehr der Denkform der Moderne willfahrende - Antwort bestünde in der Vermutung, daß dieses Projekt der Einrichtung von allem nach Menschenart als solches auf dem Holzweg sein könnte, daß die uns so selbstverständlich und unverfänglich erscheinende Auffassung, wonach in Fragen der Urbanität alles vom Menschen aus zu denken und auf ihn hin zu planen sei, selber der Grund des Scheiterns und der Misere sein könnte, die wir allenthalben erleben und empfinden. Dann vermöchte nur eine Korrektur, ja eine Verabschiedung dieses anthropozentrischen Leitbildes der Moderne uns zu Anderem und Besserem zu führen. Das ist in der Tat meine Vermutung. Im folgenden will ich ihr nachgehen und einige Konturen verleihen.


III. Übergang zur nicht mehr modernen Denkform

1. Die gegenwärtige Auflösung einer Voraussetzung der modernen Denkform: der Annahme einer menschlichen Sondernatur und eines klar abgrenzenden Begriffs vom Menschen

Man mag einwenden: Wie kann man sich erdreisten, nicht mehr vom Menschen ausgehen zu wollen? Meines Erachtens wäre die Frage umgekehrt zu stellen: Wie kann man noch immer glauben, überhaupt vom Menschen ausgehen zu können? Denn ein wohlumrissener Begriff des Menschen, der diesen von allem anderen klar unterschiede, ist uns abhanden gekommen.

Die moderne Auffassung beruhte u.a. auf der Annahme, daß der Mensch über eine ganz besondere, ihn von allen anderen Wesen unterscheidende Natur verfüge. Nur aus einer solchen Sondernatur des Menschen konnte dann das Privileg abgeleitet werden, daß die Welt eigentlich als Menschenwelt zu verstehen und entsprechend einzurichten sei. Man hat diese Sondernatur des Menschen gemeinhin darin gesehen, daß der Mensch unter den Bewohnern der Erde das einzige mit Rationalität ausgestattete Wesen sei. Rationalität, logisches Denken, Sprache, das Vermögen der Argumentation und Begründung sollte allein dem Menschen zueigen sein, dessen exklusives Privileg darstellen.

Neuere technologische Entwicklungen jedoch machen das humane Rationalitäts-Privileg mehr als fraglich. Intelligente Maschinen erbringen heute Leistungen, deren Ergebnisse sich von den Leistungen humaner Intelligenz nicht mehr unterscheiden - oder dies allenfalls vorteilhaft tun: die Maschinen arbeiten schneller und präziser, und sie vermögen Datenmengen zu bewältigen, bei denen unsere Gehirne versagen. Seit der Entwicklung neuronaler Netze auf Computern ist zudem absehbar, daß Maschinen sämtliche Intelligenz-Leistungen, deren wir Menschen fähig sind, ebenso werden erbringen können. Daran ist schon, seitdem kein Schach-Großmeister mehr sicher sein kann, gegen einen Schach-Computer zu gewinnen, kein Zweifel mehr möglich. Damit aber stürzt das alte Humanprivileg der Rationalität in sich zusammen.

Denken Sie ferner daran, wie die moderne Genforschung zeigt, daß wir nicht einmal biologisch sehr besondere Wesen sind. Unsere Gene stimmen mit denen so wenig geschätzter Tiere wie der Ratten zu 90 Prozent überein und mit denen unserer nächsten biologischen Verwandten, der Schimpansen, sogar zu über 98 Prozent. Unsere Nähe zu den Schimpansen ist sogar größer als deren Nähe zu ihren nächsten Verwandten unter den Großen Menschenaffen, den Gorillas: während wir mit den Schimpansen 98,4 Prozent unseres Genoms gemeinsam haben, teilen diese mit den Gorillas nur 97,8 Prozent ihres Genoms.

Somit löst sich heute eine entscheidende Voraussetzung des modernen Axioms auf: die Annahme einer exklusiven Sondernatur des Menschen. Wenn man aber nicht mehr sicher weiß, was der Mensch und nur der Mensch ist, dann kann man der Maxime Diderots, wonach der Mensch "der einzigartige Begriff" ist, "von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muß", nicht mehr folgen. Indem diese Prämisse dahinfällt, bricht auch das darauf gegründete Axiom zusammen. Man kann an der Denkform der Moderne nicht mehr festhalten - ihre Voraussetzung, der exklusive Begriff des Menschen, ist zerstoben. Man wird zu einer anderen Denkweise übergehen müssen.

Welcher Art könnte diese sein? Sie wird jedenfalls der Auflösung des Humanprivilegs, dem Hinschwinden einer exklusiven Sondernatur des Menschen Rechnung tragen müssen. Sie wird den Menschen nicht mehr autonomistisch von ihm selbst her, sondern zusammen mit anderem und vielleicht von anderem her verstehen müssen.

Die Verabschiedung des modernen und uns so selbstverständlich erscheinenden Anthropozentrismus mag den meisten unter uns noch immer wie eine Zumutung erscheinen. Vielleicht ist sie aber notwendig.

Inwiefern sie gangbar sein könnte, will ich nun darlegen. Am Ende werde ich dann einige Konsequenzen in puncto Urbanität und Architektur skizzieren.

2. Nicht "der Mensch gegen den Rest der Welt", sondern grundlegende Weltverbundenheit des Menschen

Der modernen, mensch-zentrierten Sichtweise lag die Auffassung zugrunde, daß wir Menschen von ganz anderer Art sind als die Dinge der Welt. Die letzteren sollten von prinzipiell räumlicher Natur, res extensa sein, der Mensch hingegen sollte von prinzipiell geistiger, von denkender Art, sollte res cogitans sein. Das war der berühmte Cartesische Dualismus. Daraus folgte das Denken nach der Formel "der Mensch gegen den Rest der Welt".

Wenn also in Zukunft ein anderes Selbst- und Weltverständnis, dann wird es in erster Linie diese oppositionale Grundfigur - "der Mensch gegen den Rest der Welt" - hinter sich zu lassen gelten. Stattdessen: Bewußtsein einer grundsätzlichen Verbundenheit des Menschen mit der Welt; uns selbst uns als grundlegend weltzugehörige Wesen verstehen. Wir müssen anfangen, eher als von innen nach außen von außen nach innen zu denken.

3. Die Perspektive der Evolution

Dazu bietet uns die heutige Naturwissenschaft und insbesondere die Theorie der Evolution jeden Grund. Sie zeigt mit aller Eindringlichkeit, daß ein Verständnis des Menschen allein von uns aus obsolet ist, daß wir uns vielmehr als vorläufig letztes Glied im langen Marsch der Evolution begreifen müssen. Wir (unsere Rationalität eingeschlossen) sind ein Produkt der Entwicklung organischen Lebens auf dieser Erde, die vor ca. 3 Milliarden Jahren begonnen hat. In ihrem Verlauf trat die erste Vorläuferform des Menschen 4,4 Millionen Jahren und der homo sapiens vor 150 000 Jahren in Erscheinung.

Wichtig ist Folgendes: Diese Evolution ist nicht bloß eine Voraussetzung unserer Entstehung und unseres Daseins, die einfach hinter uns läge, sondern ihre Erträge sind uns weiterhin und folgenreich eingeschrieben. Sie wohnen unseren Organismen inne:
- Als Embryos bildeten wir alle noch Kiemenbögen und einen Schwanz aus - Reminiszenz der Entstehung von uns Landtieren aus Wasserbewohnern.
- Und evolutionär errungene Fähigkeiten sind unserer Körperstruktur, unserem Stoffwechsel, unserem Kreislauf, unserer Motorik, unseren Sinnesvermögen usw. eingeschrieben. Niemand von uns könnte ohne diese evolutionären Einschreibungen auch nur eine Minute überleben.
- Ähnliches gilt auf der Ebene höherer kognitiver Fähigkeiten wie Urteil, Gedächtnis, Rationalität. Sie entstanden durch die Notwendigkeit, mit widersprüchlicher Sinnesinformation zurandezukommen und waren so durch Strukturen der Welt veranlaßt. Auch unsere intellektuellen Fähigkeiten entstammen also unserer Weltverbundenheit, bezeugen diese. Sie sind Mittel, mit der Welt zurechtzukommen.

Das bedeutet: Als Wesen der Evolution sind wir mit der Welt grundlegend verbunden und vertraut. "Der Mensch gegen den Rest der Welt", das war eine heillos verfehlte neuzeitliche und moderne Vorstellung. Es ist nicht so, daß wir, wie die Moderne es sich dachte, als ursprüngliche Weltfremdlinge und Sonderwesen eine Verbindung zur Welt erst durch Kognition oder Konstruktion herstellen müssen, sondern es ist umgekehrt: da unsere Welterfahrung sich evolutionären Einschreibungen verdankt, und da diese Einschreibungen im Verbund mit der Welt und in Interaktion mit ihr zustandegekommen sind, besteht eine grundlegende Passung. Unsere Erfahrung der Welt ist eine Antwort darauf, wie die Welt uns gemacht hat.

Ich denke, daß die naturwissenschaftlich-evolutionstheoretischen Erkenntnisse ein Weg sind, diese unsere grundlegende Weltverbundenheit einsichtig zu machen. Es gibt aber auch andere.

4. Grundkorrektur - Erfahrungshinweise

Und wenn Ihnen diese veränderte Sicht unserer selbst als Weltwesen und nicht als Weltfremdlinge nicht schon aus eigener Erfahrung in der einen oder anderen Weise vertraut wäre, dann könnte ich mir gar keine Chancen ausrechnen, Sie in ein paar Minuten und durch ein paar Argumente (und seien es naturwissenschaftliche) davon zu überzeugen. Wem diese Sicht nicht schon gelegentlich selbst aufging - vielleicht angesichts besonderer Erfahrungen -, der wird sie sich nicht zu eigen machen wollen. - Aber haben wir nicht alle gelegentlich derlei Erfahrungen gemacht?

Man könnte an erotische Erfahrungen denken: an die Momente, wo wir auf einmal spüren, daß es eine ältere und größere, eine über-individuelle Kraft ist, die in uns aufkeimt und durch uns hindurch und mit uns Liebe macht. Andere werden auf religiöse Erfahrungen verweisen - aber davon verstehe ich nicht viel.

Den meisten wird ein solch anderes Selbst- und Weltverständnis von Naturerfahrungen her vertraut sein. Gelegentlich fühlen wir uns mit der Natur merkwürdig verbunden. An der möglichen Wahrheit solcher Gefühle sollte man sich nicht irre machen lassen: unser Fühlen ist nicht einfachhin irrational; seit zweihundert Jahren hat man es zunehmend als Phänomen bewußten Lebens zu sehen und ihm eine Wahrheit zuzuerkennen gelernt, die tiefer reichen kann als unsere rein-rationale Erkenntnis.

Wenn man stundenlang an einer Meeresküste entlanggeht, dann kann es geschehen, daß sich das eigene Verhältnis zu Wasser, Strand, Felsen, Tieren, Wolken zunehmend verändert. Man empfindet diese Dinge immer mehr als Begleiter, als Partner, als Verwandte, als Zeitgenossen. In erdhistorischer Dimension sind sie ohnehin Wesen, mit denen wir unsere Zeit und vielleicht unser Schicksal gemeinsam haben. Und selbst in dem engeren Zeitintervall unserer Lebenszeit oder der paar Stunden, die wir am Meer verbringen, gehören sie den gleichen Bedingungen zu, die auch wir teilen. Ein Gefühl der Gemeinsamkeit tritt in den Vordergrund, die Fremdheit schwindet.

Erfährt man die Dinge erst einmal so - als Partner und Schicksalsgenossen -, dann wird man nicht mehr wie ein bürgerliches oder modernes Subjekt am Strand entlanggehen, das die Schönheit oder Fremdheit der Natur betrachtet und genießt, sondern wird beginnen, sich als ein Wesen zu fühlen, das von sehr ähnlicher und irgendwie der gleichen Art ist wie der Seehund, der einen anschaut, oder der Felsen, auf dem man ruht.

In solchen Erfahrungen löst sich der Panzer des modern gewohnten Selbstverständnisses. Man erfährt sich eher als Mitspieler der Welt - noch in der scheinbaren Autonomie als Subjekt.

Solche Erfahrungen setzen sich gegen das Übliche zur Wehr: gegen die einfache Funktionalisierung von Natur, wie wir sie bei Gropius kennengelernt haben; gegen die Ausstaffierung unserer Städte mit Substitut-Natur (kastrierter Natur); und überhaupt gegen die Erklärung der städtischen zur einzigen und eigentlichen menschlichen Welt. Eigentlich weiß man, wenn man diesen Erfahrungen Gewicht schenkt: Man kann nicht mehr so weitermachen wie bisher.


IV. Ausblicke auf ein entsprechend verändertes Verständnis von Urbanität und Architektur

Damit komme ich abschließend zu der Frage, welche Auswirkungen eine solch andere Sicht des Menschen auf Architektur und Urbanität haben könnte.

1. Versuchsweise: Primat einer transhumanen Perspektive

Die erste Aufgabe wäre, den Menschen weiter als nur vom Menschen aus zu verstehen - auch die transhumanen Dimensionen, die zu unserer Existenz gehören, zum Tragen zu bringen. Ihnen sollte sogar das primäre Augenmerk gelten. Nicht, weil sie die einzigen wären, die zu berücksichtigen sind, sondern weil nur eine solch energische Perspektivenänderung die Chance bietet, sich den gewohnten Vorstellungen einigermaßen zu entwinden und nicht immer gleich auf sie zurückzufallen. Und zweitens auch, weil das, was man die menschlichen Bedürfnisse nennt, besser und angemessener erfüllt werden kann, wenn man sie in jenem weiteren Kontext sieht und von daher zur Geltung bringt - statt im engen der Befriedigung nur dieser Bedürfnisse. Diese transhumane Perspektive rate ich zumindest versuchsweise einmal an die erste Stelle zu rücken. (Zu meiner Freude ist sie auf meine Anregung hin im letzten Jahr von seiten der Internationalen Gesellschaft für Ästhetik zur Leitlinie ihrer künftigen Arbeit gewählt worden. )

Unserer Weltverbundenheit wird man nicht dadurch gerecht werden können, daß man sekundär und ergänzend Nicht-Menschliches in eine zunächst vollkommen menschlich und städtisch konzipierte Umgebung hineinsetzt - Bäumchen auf die Kreuzungspunkte eines Planungsrasters. Das erbringt nicht Natur, sondern allenfalls Second-hand-Surrogate derselben. Natur und transhumane Aspekte müßten, wenn schon, nicht nachträgliches Ornament sein, sondern von vornherein die Form der Architektur mitbestimmen, dieser innewohnen.

2. Lebe-wesen - Atmenkönnen, Atmosphäre, Weite

Wenn wir uns in einem urbanen Ambiente bewegen, sollten nicht bloß unsere direkten Bedürfnisse befriedigt werden, sondern auch unsere weiteren, die welthaften und kosmischen Dimensionen unserer Existenz zum Tragen kommen. Der Mensch sollte nicht auf instrumentelle Rationalität und zweckgerichtete Schritte in einer isomorphen Struktur reduziert werden. Vielmehr sollten wir die ganz Breite unsere Existenz aktiviert fühlen - zu der auch Überraschung, Ungewißheit und Irritation gehören. Die Stadt sollte nicht als primär und ausschließlich humaner Raum konzipiert werden - nur dann wird sie die menschliche Existenz in all ihren Dimension zu entfalten erlauben.

In diesem Sinn sind Atmenkönnen, Atmosphäre, Weite für mich Leitkategorien einer urbanen Gestaltung. Daß man atmen kann ist, ich gestehe es, ohnehin mein Hauptkriterium in allen Dingen - in Sachen Stadt und Umwelt ebenso wie in der Philosophie oder bei persönlichen Beziehungen.

3. Organische und biomorphe Architektur

Im 20. Jahrhundert gab es verschiedentlich Ansätze zu einer organischen Architektur. Sie weisen im Grunde in die richtige Richtung. Le Corbusier war verschiedentlich auf diesem Weg. Nur hat letztlich der technologische Aspekt den organischen wieder aufgesogen; sein Lobpreis der Muscheln oder Wolken mündete schließlich doch in den des Flugzeugs. Wenn seit kurzem wieder biomorphe Architekturvorstellungen Platz greifen, so kann man erneut ein solches Abirren diagnostizieren (die Dominanz des Digital-Technologischen dementiert oftmals geradezu die organische Intention), aber sie sind doch ein Indiz, daß viele nach einer Gestaltungsweise suchen, die unserem biologischen, motorischen und sensorischen In-der-Welt-sein besser Rechnung trägt, als die dezidiert rationalistische Architektur dies je vermochte, die unsere Körperlichkeit und die damit verbundene Weltlichkeit bloß als wetware ansah und geringschätzte.

Auch das "ökologische Bauen" ist wohl irgendwie auf dem richtigen Weg, aber oft zu halbherzig. Es neigt dazu, auf Natur wieder stark funktionalistisch zu reagieren. Daher bildet es allenfalls einen Schritt in Richtung der Umstellung, die ich im Sinn habe, leistet sie aber noch nicht.

4. Kontextbezogene Wahrnehmung und Gestaltung - das Beispiel der japanischen Architektur

Der planerische und gestalterische Blick sollte sich nicht zuerst und ausschließlich auf das zu errichtende Objekt richten, sondern dieses als etwas in seiner Umgebung, als Element in einem größeren Kontext ins Auge fassen. Dabei denke ich nicht einfach an Fassadenangleichung, Ensemble-Schutz und dergleichen, sondern an etwas weit Generelleres. Man sollte das einzelne Objekt nicht als Solitär auffassen und wie ein Singulum konzipieren und gestalten, sondern es von weiter her sehen und planen: als eine Modulation des Feldes, in dem es ein Element sein wird. (So wie ein jedes Stück Natur vom weiten Umfeld der Natur her seine Form und Eigenart gewinnt.)

In dieser Hinsicht scheint mir das Verfahren mancher japanischer Architekten vorbildlich. Wenn sie ein Gebäude konzipieren, fangen sie nicht damit an, sich auf das Gebäude zu konzentrieren. Sondern sie denken zuallererst an die Umgebung: an die Landschaft, an den Fluß von Energien, an das Klima, den Wind, die natürlichen Prozesse, an Farben und Elemente. Sie nehmen zuallererst das Außerhalb in den Blick, die natürlichen und kulturellen Umweltgegebenheiten. Wind, Wasser, Temperatur, Himmel und Erde - und, vor allem, Zeit - und auch die Geschichte des Ortes und der Landschaft ist von großer Wichtigkeit. Diese Architekten konzipieren das Gebäude also eher von außen, nicht von innen. Sie entwerfen es so, daß es mit dem, was nicht das Gebäude ist, interagiert. Das Gebäude protzt dann nicht selbstherrlich, sondern ist durch Verbindung, Durchdringung, Austausch charakterisiert und belebt. Und es gibt keine feste Grenze zwischen dem Gebäude und seiner Umgebung. Außen ist Innen und Innen ist Außen.

Nicht nur natürliche, sondern auch spezifisch kulturelle Faktoren gehören dazu.
Auch städtische Fernbeziehungen gehören zu dem Spannungsfeld, das zu berücksichtigen ist.
Auch im Blick auf sie Konzipierung von außen.
Libeskinds Jüdisches Museum:
Libeskind hat zunächst Verbindungslinien zwischen historischen Punkten Berlins konstruiert, die für das jüdische Leben in Berlin bedeutsam gewesen waren. Von diesen imaginären Linien her hat er dann die Gestalt des Gebäudes entwickelt. - Man muß diese Geschichte aber gar nicht kennen, sondern merkt es dem Bau auch so an, daß er gleichsam von etwas Äußerem und Größerem her seine Gestalt gewonnen hat.

5. Gegen die Idee perfekter Durchgestaltung

Ein anderer Punkt: Das Ideal lückenloser urbaner Durchgestaltung halte ich für verfehlt. Derlei Gestaltung empfinde ich nicht als beglückend, sondern als bedrängend und beengend. Sie läßt uns keine Freiräume. Sie vergeht sich am Selbstsein und am lebendigen Charakter der Menschen. Sie sucht uns durch vorgegebene Gestaltung zu definieren - und das möglichst durchgängig. Alle Reize, alle Bewegungsmöglichkeiten, alle Handlungsformen, alle Optionen werden vorgegeben, kommen auf uns zu, gehen nicht von uns aus.

Ich weiß, manche empfinden derlei Fremddefinition als Entlastung und Glück. Ist das vollkommene Angebot nicht geradezu paradiesisch, indem es einem alles abnimmt - außer der einen, der kleinsten und leichtesten Freiheit, der Wahlfreiheit? Perfekt geleitet, bewegen wir uns dann hierhin oder dorthin, ergreifen dieses oder jenes Angebot. Nun habe ich nichts gegen perfekte Leitsysteme beispielsweise an Flughäfen. Aber selbst ein guter Flughafen erschöpft sich darin nicht. Der Kansai Airport belebt uns selbst nach einem langen Flug nicht deshalb, weil er selbstverständlich die nötige Orientierung bietet, sondern weil er auch ganz anderes und mehr bereithält: eine Halle, in der man auf einmal wieder zu atmen (nicht bloß die nötige Sauerstoffzufuhr sicherzustellen) beginnt und in der man sich nicht bloß zweckrational bewegen, sondern wo man abschweifen, verweilen und Gestaltungselemente wahrnehmen kann, wie man sie nirgendwo sonst findet.

Manchmal - aber das ist eine Minimalvorstellung - helfen auch schon Freiräume inmitten des Durchgeplanten: Brachen, Wüsten, Öden - Zonen, die nicht durchgenutzt, sondern dysfunktional sind (weil sie es wurden und so belassen wurden). Solche Wildnisbereiche sind wohltuend gegenüber dem Aufputz. Sie bilden Zonen der Irritation, nicht der Heimeligkeit. Sie besitzen eine ungewohnte Identität - und ermöglichen uns eine abweichende. Es gibt Fälle, wo die Bewohner von nach den üblichen Standards unansehnlichen oder heruntergekommenen Quartieren sich aus lebensweltlichen Gründen gegen die geplante Aufmöbelung zur Wehr gesetzt haben: sie waren klüger als die Planer, verstanden mehr von menschlicher Existenz. - Und denken sie auch daran: Jedes natürliche Biotop ist besser als ein künstlich designtes.

Mir schwebt insgesamt eine zurückhaltendere, schüchternere Planung vor - eine, die Offenheit, Beweglichkeit, Vorläufigkeit, Veränderlichkeit einräumt statt alles durchzuplanen und eine vollkommene Außendefinition des Menschen zu bewerkstelligen, die uns eher erstickt als atmen läßt. Auch in diesem Sinn gilt "less is more".

6. Von kosmischer Rhetorik zu Weltperspektive

Selbst die rationalistische Architektur der Moderne hat manchmal von Aspekten gesprochen, die über die menschliche Welt hinausreichen. Sie tat es allerdings nur rhetorisch. So erklärte Le Corbusier, es gehe um "Einklang mit den Gesetzen des Universums", um "Einklang mit der Weltordnung". De facto ist daraus allerdings nur ein Einklang mit der Ökonomie geworden. Und das nicht zufällig: das vermittelnde Glied zwischen Architektur und Kosmos sah Le Corbusier von vornherein in der "Berechnung" bzw. im "Gesetz der Sparsamkeit".

Vielleicht gälte es, was dort nur aufgesetzte kosmische Rhetorik war, real zum Tragen zu bringen. Man müßte dabei auch nicht gleich eine Übereinstimmung mit dem ganzen Kosmos anzielen; ein Denken von der Welt her statt bloß von der Stadt oder vom Menschen her könnte schon genügen. Und wenn man schon an den Kosmos denken wollte, so wäre darunter nicht mehr - hoffnungslos antiquiert - ein Urbild von Ordnung zu verstehen. Heute wissen wir, daß der Kosmos eher chaotisch als ordnungsvoll ist und eine Vielzahl merkwürdigster Phänomene wie Pulsare, Weiße Zwerge, Schwarze Löcher, wormholes etc. aufweist.

Ähnlich ist unter dem Stichwort `Natur' - und vielleicht ist auch diese Klarstellung nötig - nicht einfach an eine nette, uns Menschen freundliche Natur zu denken, mit der wir uns liebevoll vereinigen können. Derlei Vorstellungen, die von der Romantik über die Lebensreformbewegung bis hin zum New Age reichen, unterblenden die Überlegenheit und Nicht-Menschlichkeit der Natur; sie führen die Natur letztlich noch einmal auf ein menschliches Maß zurück - im naiven Glauben, die Natur sei im Grunde nur ein "Gegenbild der Menschheit", in dem man letztlich allenthalben "menschlichen Sinn" entdecken könne - so der Romantiker Novalis. Man sieht tendenziell nur die halbe, die menschliche Seite der Natur, nicht auch ihre inhumane. Darin aber ist der moderne Anthropozentrismus nicht wirklich überwunden, sondern fortgesetzt.

Dagegen plädiere ich für ein radikal nüchternes Naturverständnis, ohne Auswahl nach menschlichen Vorlieben und ohne Vermenschlichung der Natur. Im Kontext der kosmischen Natur sind wir Menschen ephemere Erscheinungen. Nicht nur wird unser Planetensystem in 3 bis 5 Millionen Jahren, wenn die Sonne zu einem weißen Zwerg werden wird, verschwinden, und unser Milchstraßen-System wird mit der Andromeda-Galaxie fusionieren, sondern längst zuvor ist die Existenz unseres Lebens auf der Erde (nicht zuletzt durch unsere eigenen Aktivitäten) gefährdet. Wenn es mir um ein klares Bewußtsein unserer Natürlichkeit geht, dann schließt dies gerade unsere Gefährdetheit im Kontext einer nicht bloß `netten' Natur, unseren prekären und vorübergehenden Charakter ein. Mit romantischen Glücksphantasien hat das nichts zu tun.

7. Nur eine Anregung - über die Anwendung müssen die Planer und Architekten selbst entscheiden

Meine Damen und Herren, Ich habe hier insgesamt nur eine Perspektive skizziert, einen Vorschlag unterbreitet. Es kann nicht Aufgabe eines Philosophen sein, anzugeben, wie dergleichen im Detail architektonisch umzusetzen wäre. Das wissen Sie besser. Darüber haben Sie zu befinden und zu entscheiden. Und Sie werden dabei gewiß auch auf Aspekte aufmerksam werden, die mir gar nicht in den Sinn gekommen sind.

Ein großer Philosoph, Ludwig Wittgenstein (der, mit dem Haus für seine Schwester in Wien, Kundmanngasse 19, auch ein beachtlicher Gelegenheits-Architekt war) hat einmal gesagt: "Sie glauben, die Philosophie sei ein schwieriges Geschäft, aber ich kann Ihnen sagen: Verglichen mit den Schwierigkeiten, die in der Architektur stecken, ist das gar nichts." - Sie haben also die schwierigere Aufgabe. Ich wollte diese, indem ich eine ungewohnte Perspektive vorschlug, nicht noch schwieriger machen. Ich hoffe nur, daß meine Anregung, nicht in allem vom Menschen auszugehen und alles auf ihn hin einzurichten, sondern von der Welt her zu denken und noch uns Menschen zuerst von der Welt, nicht von uns selbst her zu verstehen, daß diese Anregung für Sie hilfreich sein könnte bei ihrem Versuch, Wege aus der gegenwärtigen Misere und Lähmung zu finden.

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veröffentlicht am 20.12.2002 von Susann Weber · Rubrik(en): News, Stiftung Baukultur Thüringen

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