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„Nirgendwo gibt es so viele Regeln zu beachten wie beim Fenster“

Tipps und Produktentwicklungen auf der Fenstertagung 2009

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Teilnehmer der dritten Fenstertagung, Bild: Architektenkammer Thüringen

Rund 85 Teilnehmer folgten der gemeinsamen Einladung der Firma Wertbau, der Ingenieurkammer Thüringen und der Architektenkammer Thüringen am 16. September zur dritten Fenstertagung nach Weimar-Legefeld. Nachdem im vergangenen Jahr der Denkmalschutz das Thema das Tages war, standen diesmal neue Entwicklungen im Fensterbau im Mittelpunkt.

Ein „High-Tech-Produkt“ sei das Fenster heute, konstatierte Hartmut Strube, Präsident der Architektenkammer Thüringen, gleich zu Beginn seiner Eröffnungsrede. Dies liegt freilich nicht nur an der zunehmenden Zahl bauphysikalischer Anforderungen, sondern auch an den gehobenen Ansprüchen in gestalterischer Hinsicht.

Weiteren kreativen Spielraum eröffnet den Architekten ein neues, noch namenloses Produkt von Wertbau, das derzeit als „Zukunftsfenster“ firmiert und ab dem kommenden Jahr verfügbar sein wird. Die Besonderheit des neuen Fensters – neben einer hochwertigen Glas-Klebetechnik und thermischen Verbesserungen im Zuge der Novellierungen bei der EnEV: Der Rahmen wird von der Außenmauer überdeckt, das Fenster wirkt nach außen hin, als habe es keinen Rahmen. „Mehr Glas und weniger Rahmen ergeben bessere Werte“, lautete daher das Fazit von Rainer Taig, Inhaber von Wertbau.

Über derartige Produktspezifika hinaus gingen die weiteren Vorträge des Tages. „RAL oder CE?“, so die Frage von Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbands für Fenster- und Fassadenhersteller e.V. Deren Beantwortung brachte nicht nur Licht in den „derzeitigen Gütezeichen-Dschungel“, stellte vielmehr den Rang von RAL als neutral überwachtes Gütezeichen dar, das neben der Lebensdauer und Herstellungsqualität eines Fensters unter anderem auch dessen Montage berücksichtigt.

Denn gerade der Einbau ist es, der vielen Architekten im Berufsalltag all zu oft Kopfschmerzen bereitet, was Frank Krah, Beratender Ingenieur (IKT) und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der HWK und IHK Erfurt, in seinem Vortrag anhand zahlreicher schlampiger Montage-Beispiele anschaulich darlegen konnte.

Das große Interesse an diesen Anregungen aus der Berufspraxis ist Anreiz für weitere Kooperationen mit Herstellern, auch aus anderen Fachgebieten. Bei der Fenstertagung 2010 wird das Thema „Lüftung“ im Fokus stehen.

Björn Radermacher

veröffentlicht am 21.10.2009 von Björn Radermacher · Rubrik(en): Berufspraxis, News, Berufspolitik / Kammerarbeit

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