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Rede von Hartmut Strube anlässlich der feierlichen Urkundenübergabe an die künftigen Förderschwerpunkte der Dorferneuerung

10. Juli 2008, Domäne Groschwitz

Sehr geehrter Herr Minister Sklenar,
sehr geehrter Herr Dr. Thöne,
sehr geehrte Bürgermeister, Landräte und Vertreter der Ministerien und Kommunen,
werte Gäste,

die Stiftung Baukultur, die ich hier heute als Vizepräsident vertrete, ist seit ihrer Gründung im Jahr 2003 mit den Themen zur Entwicklung des ländlichen Bereichs in Thüringen eng verbunden.

Gestatten Sie mir deshalb vorab eine kurze Erläuterung der Struktur und des Stiftungszweckes der Thüringer Stiftung:

Die Vertreterversammlung der Architektenkammer Thüringen legte mit ihrem Beschluss, einen Teil ihrer Rücklage als Stiftungskapital zur Gründung der Stiftung Baukultur zur Verfügung zu stellen, den Grundstein für diese Stiftung, die als Hauptzweck die Kultur des Planens und Bauens in vielen Bereichen fördern sollte.
Der Begriff Baukultur ist dabei komplex zu verstehen. Zur Baukultur gehören im Wirkungsbereich der Stiftung nicht nur die Werke der Architektur und Ingenieurbaukunst, sondern auch Vorhaben und Projekte der Stadt- und Dorfplanung, der Landschaftsarchitektur, der Denkmalpflege, der technischen Infrastruktur sowie der Landesentwicklung im städtischen und dörflichen Bereich im weitesten Sinne.

Wichtige Zielgruppe der Stiftung sind neben den Planern auch Bauherrenvertreter, die Bauindustrie, alle mit dem Bauen befasste Ämter und Institutionen und interessierte Bevölkerungsgruppen. Der Stiftungsrat ist deshalb entsprechend aufgestellt. Im Stiftungsrat sind zur Zeit Vertreter der Architekten- und Ingenieurkammer, der fachbezogenen Verbände, der Bauhausuniversität, der Ministerien (Bau und Landwirtschaft) sowie weiterer den Bau tangierender Institutionen.
Einige sind heute hier vertreten:

Herr Prof. Mönnig, Vizepräsident der Stfitung Baukultur
Herr Dr. Thöne- Stiftungsrat
Frau Roos- Stiftungsrat
Frau Oestereich- Stiftungsvorstand

Die Stiftung Baukultur versteht sich als Kommunikations- und Initiativplattform und fördert den Stiftungszweck durch jährlich stattfindende Fachforen, Podien, Ausstellungen, durch die Auslobung von Preisen, in diesem Jahr den Baukulturpreis, und die Herausgabe von Publikationen.

Darüber hinaus werden im Rahmen des Forums „Ländlicher Raum“ der Stiftung Baukultur neben der „Schule der Dorferneuerung“ weitere aktuelle fachspezifische Seminare und Workshops zu Themen der ländlichen Entwicklung angeboten.
Insgesamt haben in den Jahren 2003 bis 2005 über 130 Seminare der „Schule der Dorferneuerung“ für Gemeinden stattgefunden. Dieses spezifische Angebot wurde in diesem Jahr durch die Stiftung neu aufgelegt und ich möchte Ihnen deshalb die neue „Schule der Dorferneuerung und Landentwicklung“ in der aktuellen Bandbreite vorstellen und anbieten.

Die Umsetzung der genannten Ziele, die Realisierung einer zeitgemäßen, zukunftstauglichen Entwicklung der Dörfer durch die Schaffung ganzheitlicher und gemeindeübergreifender Lösungen im Rahmen der Dorferneuerung, die den vor Ort entwickelten Leitbildern entsprechen und den Bürgerwillen dokumentieren, die Erreichung dieses anspruchsvollen Zieles setzt Bildung voraus!

Die aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen kennen Sie alle. Dynamik und Wandel kennzeichnen unsere Zeit in bisher nicht gekanntem Umfang.

Den interessierten Bürgern soll nun durch die Teilnahme an unseren Seminaren Gelegenheit geboten werden, sich rechtzeitig zum Thema Dorferneuerung zu individuellen Themen und zu Themen der dörflichen Gemeinschaft zu informieren.
Die Bürger sollen also befähigt werden, erfolgreich am Prozess der notwendigen Dorferneuerung teilzunehmen.

Mit Inkrafttreten der entsprechenden Förderrichtlinie ist geregelt, dass nach Anerkennung eines Dorfes als Förderschwerpunkt die Bürgerinnen und Bürger und Vertreter der Gemeinden sich über einen Zeitraum von 18 Monaten über die Themen der Dorferneuerung informieren und schulen lassen können. Dafür gibt es finanzielle Unterstützung, die bei den zuständigen Ämtern für Flurneuordnung und Landentwicklung zu beantragen ist.

Nun unser konkretes Angebot:

Die Durchführung der Weiterbildung erfolgt durch zertifizierte Referentinnen und Referenten, die bereits alle erfolgreich diese Seminare in den Vorjahren mit Gemeindevertretern und Bürgern moderiert haben.

Zielgruppen für die Grundseminare sind die Gemeinden, die Förderschwerpunkt im Rahmen der Dorferneuerung geworden sind.
Der Teilnehmerkreis soll ca. 10 bis 20 Personen umfassen, die möglichst die verschiedenen Interessengruppen im Dorf repräsentieren (z.B. Landwirtschaft, Handwerk, Senioren, Jugend, Frauen, Neubürger, Vereine, Gastronomie)
sowie die Bürgermeister, Vertreter des Gemeinderates und die DE-Planer.

Für die Schulungsorte können individuelle Vereinbarungen mit der Stiftung getroffen werden, perspektivisch können die 2-Tages-Seminare hier in der Domäne Groschwitz stattfinden.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage der Stiftung Baukultur.

Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen und für eine Anmeldung ist Frau Oestereich, Stiftungsvorstand der Stiftung Baukultur.

Dorfentwicklung ist mehr ist als Funktionssicherung und geht über die reinen bautechnischen und umweltverschönernden Maßnahmen weit hinaus, für die Ihnen selbstverständlich Architekten, Ingenieure und Stadtplaner mit ihrer Fachkompetenz überall auch zur Verfügung stehen.

Gemeinden müssen sich aber auch darüber klar sein, dass Förderung nicht Dauerzustand sein wird. Darauf sollte man sich perspektivisch einstellen. Wichtig ist auch, dass die Maßnahmenplanung zur Dorferneuerung in den Gemeinden gemeinschaftlich erfolgt, um einen hohen Akzeptanzgrad in der Bevölkerung zu erzielen.

Wir verstehen uns mit dem Forum „Ländlicher Raum“ als Partner für eine zukunftsfähige Entwicklung.
Deshalb haben wir ergänzend zu den vorgenannten Themen gemeinsam mit der Ingenieurkammer weitere Seminarangebote aufgelegt, die ab September von der Stiftung angeboten werden.
Das sind z.B. Seminare zum Umgang mit dörflicher Bausubstanz und Leerstand, Seminare zum Thema „Dorferneuerung- wie weiter?“ und zur interkommunalen Zusammenarbeit sowie zu Fragen der Finanzierung und Förderung von Maßnahmen.

Zu den Ingenieurthemen wird Ihnen noch Prof. Mönnig im Anschluss einen Überblick geben.

Ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse zu unseren Seminarangebotes wecken.
Für die nicht einfachen Prozesse, die sich für Sie als neue Fördergemeinden der Dorferneuerung, an den heutigen Tag anschließen, wünsche ich Ihnen viel Erfolg und Durchhaltevermögen
Ich würde mich freuen, Sie in unseren Seminaren begrüßen zu können.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

veröffentlicht am 24.07.2008 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): Ländlicher Raum, News, Stiftung Baukultur Thüringen

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