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Schule der Dorferneuerung – Projekt des Forums „Ländlicher Raum“ der Stiftung Baukultur

Dipl.-Ök. Astrid Oestereich, Vorstand Stiftung Baukultur

Seit Gründung der Stiftung Baukultur ist die Schule der Dorferneuerung ein wichtiger Bestandteil der Stiftungsarbeit und Mittelpunkt ihres Forums „Ländlicher Raum“.

Insgesamt 137 Seminare haben in den Jahren 2003 bis 2005 stattgefunden mit der Zielsetzung einer zeitgemäßen und zukunftstauglichen Entwicklung der Dörfer. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden ganzheitliche und gemeindeübergreifende Lösungen vermittelt, die regionalen Leitbildern entsprechen und den Bürgerwillen dokumentieren. Dazu wurden den Bürgern und ihren Gemeindevertretern Seminare angeboten, die dieser Zielsetzung entsprachen und in Zusammenarbeit des TMLNU mit der AG „Dorferneuerung“ der Architektenkammer Thüringen entstanden. Daneben bildete sich ein Kreis von zertifizierten Stammreferenten für die Schule der Dorferneuerung, getragen hauptsächlich von Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern der Architektenkammer Thüringen.

Nachdem schon die Umbenennung der AG „Dorferneuerung“ in AG „Integrierte ländliche Entwicklung“ (ILE) Ende 2006 auf die veränderten Planungs- und Förderbedingungen im ländlichen Bereich hinwies und sich entsprechend die Arbeitsinhalte des Gremiums aktuell ausrichteten, wie z.B. durch Mitwirkung bei der Entwicklung der Vitalitätsprüfung, arbeiten die Mitglieder aktiv an der Fortschreibung der Seminarinhalte für die Schule der Dorferneuerung. In enger Abstimmung mit dem Abteilungsleiter im TMLNU Dr. Karl-Friedrich Thöne und seinem Referat „Integrierte Ländliche Entwicklung“, vertreten durch den Referatsleiter Dr. Axel Lötsch und seinen Stellvertreter Bernd Greßler, konnte das Forum „Ländlicher Raum“ der Stiftung Baukultur sowie die Tätigkeit der AG ILE weiter entwickelt werden.

Nach der neuerlichen Anerkennung von 20 Förderschwerpunkten der Dorferneuerung für den Zeitraum 2009-2013 und der geplanten Erweiterung des Seminar- und Workshopangebotes stellen sich die Inhalte wie folgt dar:

Inhalte der Grundseminare
* Darstellung der Ziele und Abläufe der Dorferneuerung, Informa­tion zum Förderprogramm der Dorferneuerung in Thüringen,
* Erarbeitung einer ortsbezogenen Stärke-Schwäche-Analyse unter Berücksichtigung der Vitalitätsprüfung,
* Bildung von themenbezogenen und ortspezifischen Arbeits­kreisen,
* Erarbeitung eines Aktionsplanes für die Dorferneuerung unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger,
* Motivierung und Befähigung zur Mitgestaltung in der Dorferneuerung,
* Bildung eines Dorferneuerungsbeirates für den Förderschwerpunkt.

Inhalte der themenbezogenen Seminare
* Kurze Darstellung der Geschichte der Dorfes und der Kulturlandschaft,
* Funktionen des Dorfes in Vergangenheit und Gegenwart,
* Leitbilder, Potentiale und Defizite für das Leben im Dorf,
* Ortsbild, historische Elemente der regionalen Bauweise,
* Interpretation der regionalen Bauweise (Gebäude, Dach, Fassade, Material),
* Analyse des Dorfbildes,
* Ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in der Dorfentwicklung,
* Veränderungen in der Gemeinde in den Bereichen Landwirtschaft, Dienstleistungen, Handel und Tourismus,
Bildung von Arbeitskreisen,
* Erarbeitung eines Aktionsplanes für die Dorferneuerung unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger,
* Bildung kommunaler Allianzen

Als weitere Themen kommen in Abstimmung mit dem TMLNU in Betracht:

* Vitalitätsprüfung für Ortsteile und Gemeinde
* Demographie und Bevölkerungswanderung – Schlüsselfaktoren für die Gemeindeentwicklung
* Strategieseminar zur integrierten ländlichen Entwicklung
* Von der Leitbildentwicklung zur Zukunftsstrategie
* Förderung zu Ende – wie geht’s weiter?
Vorbereitung auf die Flurneuordnung
* Ländliche Entwicklung und Landschaftspflege
* Miteinander reden – miteinander handeln
* Kommunale Infrastruktur – bedarfsgerecht planen
* Zukunftsstrategie für ländliche Gemeinden und Kleinstädte
* Standortmarketing für Kommunen
Leerstehende Bausubstanz – Probleme, Fragen, Beispiele
* Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
* Bauleitplanung und Landwirtschaft
* Fundraising
* Tourismus im ländlichen Raum – Strategien und Umsetzung
* Fördermöglichkeiten für Kommunen über die GfAW /TAB
* Fließgewässerentwicklung
* Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
* Der ländliche Raum – der Energielieferant der Zukunft
Grundlagen, Perspektiven, Wertungen;

Für die fachbezogene Mitarbeit werden zukünftig neben den Mitgliedern der AKT auch themenspezifisch Fachingenieure bzw. andere Fachvertreter mitarbeiten, die gemeinsam mit den Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern die vorgenannten Themen fachübergreifend und in Hinblick auf die Arbeit des jeweiligen Regionalmanagements vermitteln. Die Seminare sollen wieder ab Anfang 2008 stattfinden.

Kammermitglieder, die sich zu den vorgenannten Themen für eine Mitarbeit als potentielle Referenten interessieren, bitten wir, sich in der Geschäftsstelle der AKT bei Frau Oestereich bis 15. Dezember 2007 zu melden.

Darüber hinaus wäre die Weitergabe von Erfahrungen aus der Planungspraxis bzgl. Schulungs- und Bildungsbedarf bei Gemeinde­vertretern und Vertretern der Städte im ländlichen Bereich eine wertvolle Unterstützung der berufspolitischen Arbeit von Architektenkammer und Stiftung Baukultur. Auch hier bitten wir um entsprechende Kontaktaufnahme mit der Geschäftsstelle der AKT. Dazu stehen Ihnen Frau Peters und Frau Oestereich auch über den vorgenannten Termin hinaus gern zur Verfügung und sehen Ihrer Mitarbeit mit Interesse entgegen.

veröffentlicht am 04.12.2007 von Birgit Kohlhaas · Rubrik(en): Ländlicher Raum, News, Stiftung Baukultur Thüringen

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