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Stiftung Baukultur: Status quo und Perspektiven

Ein Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr und ein Ausblick auf 2010

Einleitend soll hier kurz die Ausgangsposition beschrieben werden, in der sich die Stiftung Baukultur Anfang 2009 befand. Eine grundlegende Aufgabe war, die Strategie und das Profil der Stiftung weiterzuentwickeln. Der Auftrag des Stifters, eine finanzielle Abkopplung von der Architektenkammer Thüringen vorzunehmen, wurde als Handlungsgrundlage angenommen. Ziel war somit, weitere Partner zu gewinnen, die die Umsetzung des Stiftungszwecks unterstützen. Auch war wichtig, die Akquisition entsprechender finanzieller Mittel zu verstärken, parallel dazu aber auch die Stiftung Baukultur und ihr Wirken in der Öffentlichkeit wahrnehmbar zu halten. Das Jahresprogramm 2009 wurde für diese Aufgaben und Ziele entsprechend aufgestellt und umgesetzt.

Neben persönlichen Gesprächen mit Minister Wucherpfennig zu Beginn des Jahres wand sich Stiftungspräsident Prof. Zimmermann in einem offiziellen Schreiben an das Bauministerium. Die Bitte um einen Beitrag zur Finanzierung, Unterstützung und Förderung der baukulturellen Aktivitäten der Stiftung Baukultur seitens der Landesregierung wurde eindringlich formuliert. Im Zuge der Landtagswahl im Freistaat Thüringen gab es dazu durchaus positive Signale. Es sei hier auf die im Bericht zur Vertreterversammlung erwähnten Ausführungen verwiesen, die Auszüge aus dem Koalitionsvertrag wiedergeben. So werden eine Unterstützung für die Stiftung Baukultur avisiert und interessante Projekte des Baugeschehens in Thüringen, die das regionale und überregionale Interesse an der gebauten Umwelt befördern, in Aussicht gestellt. Die Stiftung Baukultur steht hier vor neuen Wegen!

Im Jahresverlauf gelang es, die LEG Thüringen und die Ingenieurkammer Thüringen von einer direkten finanziellen Beteiligung am Jahreshaushalt der Stiftung zu überzeugen. Die Unterstützung durch die Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg wird seit Jahren kontinuierlich gewährt. Auf verschiedenen Ebenen wurden Kontakte hergestellt und Gespräche geführt, um weitere Partner zu finden, die das Zusammenwirken der relevanten Akteure bei der Förderung der Baukultur in Thüringen unterstützen. Dass all dies gelungen ist, bei aller Kleinteiligkeit des Haushaltsvolumens und der Möglichkeiten eines eingeschränkten Personaleinsatzes, kann als Erfolg bezeichnet werden.

Stiftungsrat, Stiftungsvorstand und Programmbeirat verständigten sich gemeinsam darauf, dass es Ziel für die Jahresprogramme sein muss, Themen unter dem Aspekt des nachhaltigen und innovativen Bauens auszuwählen, diese in klare Formate einzubinden und zielgruppenspezifisch in einen öffentlichen Diskurs einzubringen. Soweit es die finanzielle Basis zuließ, konnten eine Reihe wichtiger Veranstaltungen und Projekte in 2009 diesem Anspruch gerecht werden, die hier nochmals zusammenfassend genannt seien:
- die Ausstellung „So wohnt Thüringen | heute – morgen – übermorgen“ vom 16. Mai bis 21. Juni in Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar und der Fachhochschule Erfurt im Kulturhof „Krönbacken“ in Erfurt, verbunden mit den Beratertagen an drei aufeinander folgenden Wochenenden.
- die Podien „wohn : weisen“ am 11. Juni ebenfalls im Kulturhof „Krönbacken“ sowie „Gera – BUGA – Baukultur“ in Kooperation mit der Stadt Gera und dem BDLA Thüringen am 15. September im Hofgut Gera
- das „Forum Baukultur“, eine Gemeinschaftsinitiative von Stiftung Baukultur und Ingenieurkammer Thüringen mit Unterstützung durch die LEADER RAG Saalfeld-Rudolstadt und die Stadt Rudolstadt, mit dem Thema „Ingenieurtechnik im ländlichen Raum“ in der Domäne Groschwitz am 13. November
- die Durchführung des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“, der im April mit einer Jurysitzung begann und am 26. September mit der Preisverleihung in Langenwolschendorf endete und durch das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (TMLNU) ausgelobt wurde
- die Einrichtung der Thüringer Vernetzungsstelle LEADER im Auftrag des TMLNU Mitte 2009

Zudem besteht das Projekt „Schule der Dorferneuerung“ innerhalb der Stiftung Baukultur nunmehr seit sechs Jahren. Die Seminare befördern den Prozess der Information und Motivation von Bürgern und Gemeindevertretern, sie sensibilisieren für die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes. Für 2010 sind bereits neue Veranstaltungen seitens der Fördergemeinden in der Dorferneuerung gebucht. Das Zukunftsthema ist die Weiterentwicklung des Seminarangebotes als Basis für die Schaffung eines „Zukunftsforums ländlicher Raum der Architekten und Ingenieure in Thüringen“, das sich in die Plattform „Akademie und Forum ländlicher Raum“ des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) perspektivisch eingliedern sollte. Auch hier ist Mitwirkung und Initiative seitens der Kammermitglieder gefragt, die sich als fachliche Begleiter für die Seminarangebote sowie als Akteure für Seminarthemen in die Arbeit einbringen können.

Als Ausblick sei auf den planmäßig im Zweijahres-Rhythmus ausgelobten „Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur“ hingewiesen. Ein weiteres Projekt, das bereits Anfang 2009 zur Diskussion stand, ist die Wandlung des Fördervereins der Bauhaus Akademie in einen Förderverein zu Gunsten der Stiftung Baukultur. Dieser soll die Stiftungsarbeit unterstützen und gleichsam eine interessante Plattform für Sponsoren darstellen. Prof. Zimmermann wird dazu Anfang 2010 weitere Schritte einleiten.

Vertreter und Vorstand der Architektenkammer Thüringen haben mit ihren Beschlüssen über die Zukunft der Stiftung positiv entschieden und Vertrauen in die Arbeit der Stiftungsgremien gesetzt. Den Akteuren, die die Stiftung Baukultur in der ablaufenden Legislatur, mit Leben erfüllten und durch ihr Wirken unterstützten und förderten, wurde auch im Rahmen der Vertreterversammlung Dank ausgesprochen.

Als Basis für die zukünftige Arbeit entschlossen sich Vorstand und Vertreter der Architektenkammer Thüringen, bei der Besetzung des Stiftungsrates für die nächsten Jahre auf eine noch breitere Einbeziehung von Institutionen zu setzen, welche Baukultur im Land schaffen und befördern.

Der neue Stiftungsrat trifft sich Anfang Februar 2010 zu seiner konstituierenden Sitzung. Wir werden in der nächsten Ausgabe des DAB darüber berichten und die einzelnen Mitglieder näher vorstellen.

Astrid Oestereich

veröffentlicht am 17.12.2009 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, Stiftung Baukultur Thüringen

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