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IBA Thüringen präsentiert vom 24. Mai bis 29. September 2019 den Zwischenstand ihrer Projektarbeit im Eiermannbau Apolda

Mitteilung der IBA Thüringen zur Ausstellung ›StadtLand‹

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Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau Apolda, Bild: © IBA Thüringen, Fotos: Thomas Müller

Dieses Jahr zieht die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen Zwischenbilanz. 2011 beschlossen und 2012 begründet, lud sie 2013 zum offiziellen IBA Auftakt ein. Seit ihrem ersten Projektaufruf ›Zukunft StadtLand‹ 2014 bearbeitet sie mittlerweile 28 IBA Vorhaben in ganz Thüringen. Die IBA Vorhaben sind so vielfältig wie das Land selbst, sie reichen vom Ferienhaus im XS-Format am Thüringer Meer bis zum Zukunftsstadtkonzept in Nordhausen, vom digitalen Blockbau vor dem Eiermannbau bis zu einem Land(wirt)schaftskonzept für 1.500 Hektar Feld in Kannawurf. »Alle IBA Projekte und Prozesse verkörpern jeweils eigene Facetten, Dimensionen und Aspekte für das Thema der IBA Thüringen: StadtLand. So tragen sie zu einem gemeinsamen Zukunftsbild für Thüringen bei.«, sagt Dr. Marta Doehler-Behzadi, die Geschäftsführerin der IBA Thüringen.

Die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft und Vorsitzende des IBA Aufsichtsrats Birgit Keller: »Die Zwischenpräsentation der IBA Thüringen ist ein bedeutender Meilenstein im IBA Prozess. Der IBA Aufsichtsrat, die Thüringer Landesregierung und alle am Prozess Beteiligten sind sehr gespannt auf die Ausstellung. Wir werden dabei die Aufmerksamkeit nutzen, um die Chancen des ländlichen Raums hervorzuheben. Nach der Ausstellung werden wir uns auf die weitere Umsetzung der IBA Projekte bis zum Finaljahr 2023 konzentrieren.«

Mit der Ausstellung ›StadtLand‹ werden im Eiermannbau Apolda die Projektschauplätze, innovative StadtLand Zukunftsideen und zahlreiche Projektakteure vorgestellt. In einem temporären Kinosaal im ersten Obergeschoss des Eiermannbaus beginnt die Ausstellung. Hier zeigt ein eigens produzierter Film eine Annährung an den IBA Raum und die IBA Macher. In der Nachbarhalle kommen auf sieben Monitoren 16 Projektakteure zu Wort.

Nebenan laden ›Thüringer Szenerien‹ aus großformatigen Standortaufnahmen und Projektsilhouetten die Besucher dazu ein, den Ist-Zustand und Zukunftsvisionen der IBA Vorhaben zu erleben. In Logbüchern wird jedes IBA Vorhaben eingehend erläutert und illustriert.

Auf der zweiten Etage kann der experimentelle Ausbau des IBA Büros mit seinen 14 Gewächshäusern in der Open Factory nachvollzogen werden. Die finale Ausstellungssituation im Veranstaltungssaal lädt schließlich zum Mitmachen ein: Über einen Greenscreen können die Besucher verschiedene Bildhintergründe aus Stadt und Land auswählen und sich selbst hineinprojizieren.

Mit dem europäischen Gestalternetzwerk Constructlab hat die IBA Thüringen einen idealen Partner für die Szenografie der Ausstellung gefunden. Constructlab bearbeitet kollaborative Prozesse und schafft mit Handwerkern, Künstlern, Filmemachern und Grafikern vor Ort mehr als eine Ausstellung. Alexander Römer, Gründer von Constructlab: »Das Making-of der Ausstellung ist wie bei allen Projekten von Constructlab ein Impuls zur Aktivierung des Ortes, hier ganz im Sinne der ›Open Factory‹-Idee der IBA. Unser konzeptioneller Schwerpunkt liegt in der engen Beziehung von Entwurf und Ausführung. Damit ist die Baustelle nicht mehr der Ort, an dem die Designidee auf eine harte Realität prallt, sondern der Kontext, in dem sich ein Projekt prototypisch entwickelt.« Römer wurde bei der Szenografie unterstützt von Filmemacher Fred Plassmann und Grafiker Pieterjan Grandry. Die kuratorische Leitung lag bei der IBA Thüringen in Händen von Katja Fischer.

Die Ausstellung hebt einen entscheidenden Aktivierungsmoment im Projektprozess Eiermannbau hervor. Die IBA Thüringen ist Mieterin und ›Placemaker‹ des Industriedenkmals in einem und entwickelt das IBA Projekt zu einer Open Factory. Zum Bauhausjubiläumsjahr 2019 ist der Eiermannbau außerdem Teil der nationalen und thüringenweiten Grand Tour der Moderne. Sie verbindet deutschlandweit über 100 bedeutende und zugängliche Gebäude, die zwischen 1900 und 2000 erbaut wurden, zu einer Reise durch 100 Jahre Architekturgeschichte. Die IBA Ausstellung ›StadtLand‹ und die Grand Tour sind wichtige und zukunftsweisende Zwischennutzungen für den Eiermannbau.

Direkt auf dem Grundstück kann auch das fertige IBA Projekt Timber Prototype House eins zu eins erlebt werden. Der Experimentalbau entstand im Rahmen der Forschungsinitiative ›Zukunft Bau‹ des Bundes und in enger Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart und der Jade Hochschule Oldenburg. Er hat seinen Platz auf dem Gelände des Eiermannbaus in Apolda.

Neben dem Timber Prototype House sind vier weitere IBA Projekte bis heute fertiggestellt worden. 2017 wurde das Kunstprojekt ›organ‹, eine mit Gas betriebene Flammenorgel, vom international renommierten Künstler Carsten Nicolai eigens für die St. Annen-Kapelle in Krobitz angefertigt. Die Kapelle aus dem 11. Jahrhundert ist damit das erste realisierte Modellvorhaben aus dem Querdenker-Aufruf ›500 Kirchen 500 Ideen‹, den die IBA 2017 gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) startete.

In diesem Jahr geht sie in die dritte Saison. 2018 wurden drei IBA Projekte fertiggestellt. In Döschnitz entstand im lange Zeit leerstehenden Heimatmuseum die erste Sommerfrische Adresse dank modernem Apartment, das die Architektin Lina Maria Mentrup einrichtete. Auf dem Gelände von Schloss Bedheim bauten die dort ansässigen Architekten und Künstler Florian Kirfel-Rühle und Anika Gründer gemeinsam mit regionalen Handwerkern und Studierenden aus Weimar den Sch(l)afstall, ein Wirtschaftsgebäude, entstanden in einfacher Holzbauweise. 2019 wurde schließlich die Her(r)bergskirche in Neustadt am Rennsteig vom IBA Fachbeirat zum Projekt erklärt. Sie ist damit das zweite Modellprojekt des Querdenker-Aufrufs und lässt eine Reihe von Folgeprojekten in der Region erwarten.

2019 wird das IBA Projekt Bahnhof Rottenbach fertiggestellt. Das Bahnhofsgebäude ist wie viele andere aus der Nutzung genommen worden, nun soll der Verkehrsverknüpfungspunkt mit einem genossenschaftlich betriebenen BahnHofladen als ›Tor ins Schwarzatal‹ touristisch erschlossen und wiederbelebt werden. Der BahnHofladen wird am 5. Juli feierlich eröffnet.

Weitere Informationen zur Ausstellung ›StadtLand‹: iba-stadtland.de

veröffentlicht am 22.05.2019 von Björn Radermacher · Rubrik(en): News, IBA Thüringen

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